Faris Al-Sultan (* 21. Januar 1978 in München) ist ein deutscher Triathlet und wurde 2005 als Ironman-Hawaii-Sieger Weltmeister auf der Langdistanz.


Sportliche Laufbahn
Als 16-Jähriger lief Faris Al-Sultan 1994 seinen ersten Marathon - mit gefälschter Altersangabe, weil er nach den Regeln noch zu jung war für die Belastung eines 42,195-Kilometer-Laufs. Seinen ersten Ironman absolvierte er 1997 mit 19 auf Lanzarote, weil das Mindestalter für Langdistanz-Triathleten in Deutschland damals bei 21 Jahren lag.
Am Ironman Hawaii nahm er 1999 erstmals als Amateur teil und belegte den dritten Platz in seiner Altersklasse. 2000 in Kulmbach gewann er in 8:22 Stunden erstmals die Deutsche Meisterschaft auf der Langdistanz. 2001 belegte Faris Al-Sultan beim Ironman Brasilien den zweiten Platz und erreichte einen 27. Rang beim Ironman Hawaii. 2002 wurde er in Immenstadt Deutscher Meister auf der Mitteldistanz. 2003 belegte er den siebten Platz beim Ironman Hawaii.
2004 gelang es ihm bei der Challenge Roth die magische 8-Stunden-Marke zu unterbieten; als schnellster Deutscher wurde er damit erneut Deutscher Meister auf der Langdistanz. Außerdem gewann Faris Al-Sultan im Jahr 2004 den Half-Ironman St. Croix (2 km - 90 km - 21,1 km) und belegte den dritten Platz beim Ironman Hawaii.
2005 gewann Faris Al-Sultan in Arizona erstmals ein unter Lizenz der kommerziellen Ironman-Marke organisiertes Rennen über die komplette Langdistanz (3,8 km - 180 km - 42,195 km).
Al-Sultan gewann 2005 den Ironman Hawaii als ausgeglichenster Teilnehmer bei seiner dritten Teilnahme als Profi in 8:14:17 Stunden vor dem Neuseeländer Cameron Brown (8:19:36) sowie dem dreimaligen Gewinner Peter Reid aus Kanada (8:20:04). Nach Thomas Hellriegel (1997) und Normann Stadler (2004) war er damit der dritte Deutsche, der diesen Wettbewerb für sich entscheiden konnte.
In der Saison 2006 startete Faris Al-Sultan am 19. März in Port Elizabeth/ Südafrika beim Ironman South Africa und beendete das Rennen auf dem 5. Platz.
Beim Ironman Hawaii wurde Faris Al-Sultan mit einer Zeit von 8:19:04 Stunden Dritter hinter Normann Stadler und Chris McCormack.
Die Challenge Roth beendete er am 2. Juli als Zweiter hinter dem Australier Chris McCormack und wurde somit wie im Jahre 2004 Deutscher Meister über die Triathlon-Langdistanz (Ironman Distanz). Zudem konnte er das Kraichgau Triathlon Festival über die M-Distanz (2/60/14), den Mitteldistanz-Triathlon im österreichischen Saalfelden, den Nibelungen-Triathlon in Xanten und den Xentis-Triathlon über die Sprintdistanz in Piberstein (Österreich) für sich entscheiden.
Im Jahr 2007 gewann Al-Sultan erneut das Kraichgau Triathlon Festival über die M-Distanz (2/60/14). Seinen geplanten Start beim Ironman auf Hawaii musste Al-Sultan aufgrund einer Grippe, die er sich beim Training in San Diego zugezogen hatte, am Morgen vor dem Wettkampf absagen.
Im Jahr 2008 startete er beim Ironman Malaysia und erreichte seinen 3. Gesamtsieg in einem Ironman – mit einer Endzeit von 8:34:42 Stunden. Beim Ironman 70.3 in St. Croix (Amerikanische Jungferninseln) erreichte er den 4. Platz und den Ironman 70.3 in Wiesbaden gewann er in 4:10:26 Stunden.
Faris Al-Sultan gilt nicht als Taktiker, sondern als jemand, der das Wettkampfgeschehen gerne selber in die Hand nimmt, wobei er kurzzeitige physische Einbrüche in Kauf nimmt und das Talent besitzt, sich sehr schnell wieder zu erholen. Faris Al-Sultan besitzt ein Startrecht für den TV Thalmässing (Erststartrecht), Triathlon Team Witten (Zweitstartrecht), 3athlon.org e. V. (Ehrenmitgliedschaft im überregionalen Verein) und im Freier Wassersport München (Schwimmverein).
Im Frühjahr 2009 gründete Faris Al-Sultan das Tri Team Abu Dhabi – mit dabei sind Ina Reinders und Andreas Böcherer.[1] Andrea Steinbecher verließ das Team nach einem Jahr im März 2010 wieder.[2]
Privates
Faris Al-Sultan war zeitweise Student der Geschichte und Kultur des Nahen Orients an der Ludwig-Maximilians-Universität München, brach das Studium aber ab, da er „unmöglich beide Sachen gleichzeitig machen“ konnte.[3]
Sein Vater Talib kam 1958 ursprünglich aus dem Irak, seine Mutter Lydia aus München, wo der Vater als Leiter eines Übersetzungsbüros arbeitet.
Sportliche Erfolge
Jahr | Platzierung | Wettbewerb | Austragungsort | Zeit | Bemerkung |
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2010 | 6. Rang | Abu Dhabi International Triathlon | Vorlage:Flagicon Abu Dhabi | 06:37:53 | am 13. März 2010 (3 km Schwimmen, 200 km Radfahren und 20 km Laufen) [4] |
2009 | 10. Rang | Ironman Hawaii | Vorlage:Flagicon Hawaii | 08:31:44 | am 10. Oktober 2009 |
2009 | 6. Rang | Ironman 70.3 Germany | Vorlage:Flagicon Wiesbaden | 04:11:47 | am 16. August 2009 |
2009 | 6. Rang | Ironman Germany | Vorlage:Flagicon Frankfurt | 08:20:26 | am 5. Juli 2009 |
2008 | 11. Rang | Ironman Hawaii | Vorlage:Flagicon Hawaii | 08:39:32 | |
2008 | 4. Rang | Ironman 70.3 Saint Croix | Vorlage:Flagicon St. Croix | auf den Amerikanischen Jungferninseln in der Karibik | |
2008 | 1. Rang | Ironman Malaysia | Vorlage:Flagicon Langkawi | 08:34:42 | Faris Al-Sultan feiert seinen dritten Ironman-Sieg über die Langdistanz. |
2008 | 1. Rang | Ironman 70.3 Germany | Vorlage:Flagicon Wiesbaden | 04:10:26 | |
2007 | 3. Rang | Laguna Phuket Triathlon | Vorlage:Flagicon Phuket | im Dezember 2007 [5] | |
2007 | 6. Rang | Ironman Germany | Vorlage:Flagicon Frankfurt | 08:23:16 | |
2006 | 5. Rang | Ironman South Africa | Vorlage:Flagicon Port Elizabeth | ||
2006 | 3. Rang | Ironman Hawaii | Vorlage:Flagicon Hawaii | 08:19:04 | |
2006 | 2. Rang | Challenge Roth | Vorlage:Flagicon Roth | ||
2006 | 1. Rang | Kirchbichl Triathlon | Vorlage:Flagicon Kirchbichl | Sieg beim Kirchbichl Triathlon in Tirol am 17. Juli 2006 − neben Irina Kirchler bei den Frauen. | |
2005 | 1. Rang | Ironman Arizona | Vorlage:Flagicon | ||
2005 | 1. Rang | Ironman Hawaii | Vorlage:Flagicon Hawaii | 08:14:17 | |
2004 | 3. Rang | Ironman Hawaii | Vorlage:Flagicon Hawaii | 08:45:14 | |
2004 | 1. Rang | St. Croix Triathlon | Vorlage:Flagicon St. Croix | ||
2004 | 2. Rang | Challenge Roth | Vorlage:Flagicon Roth | ||
2003 | 7. Rang | Ironman Hawaii | Vorlage:Flagicon Hawaii | ||
2001 | 27. Rang | Ironman Hawaii | Vorlage:Flagicon Hawaii | ||
2001 | 2. Rang | Ironman Brasil | am 25. Mai 2001 | ||
1999 | 52. Rang | Ironman Hawaii | Vorlage:Flagicon Hawaii | 09:14:34 | 3. Rang in der Altersklasse 18-24 am 23. Oktober 1999 |
1999 | 17. Rang | Ironman Lanzarote | Vorlage:Flagicon Playa del Carmen | 09:48:51 | 1. Rang in der Altersklasse 18-24 |
(DNF - Did Not Finish)
Auszeichnungen
- 2004, 2005 Münchens Sportler des Jahres der Abendzeitung
- 2005 Sportler des Monats Oktober der Stiftung Deutsche Sporthilfe [6]
- 2005 Bambi in der Kategorie Sport
- 2005 5. bei der Wahl zum Sportler des Jahres
- 2005 Performance of the year des kalifornischen Magazins Competitor
- 2007 Bayerischer Sportpreis in der Kategorie „Botschafter des bayerischen Sports“
Veröffentlichungen
- mit Christoph Dirkes: Triathlon. Motivation - Wettkampf - Erlebnis. Vom richtigen Einstieg zum erfolgreichen Finish. Südwest, München 2007, ISBN 978-3-517-08283-7
Einzelnachweise
- ↑ Faris Al-Sultan startet Tri Team Abu Dhabi, 5. April 2009
- ↑ Steinbecher verlässt Team Abu Dhabi Triathlon
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung: Triathlet Faris Al-Sultan: „Man braucht die Angst im Nacken“, 16. Oktober 2006
- ↑ Abu Dhabi International Triathlon: Stelldichein der Ironman-Stars im Land der Scheichs
- ↑ Laguna Phuket Triathlon
- ↑ Stiftung Deutsche Sporthilfe: „Sportler des Monats“ Oktober 2005
Weblinks
- Offizielle Website
- Triathlon: Bayer Faris al-Sultan triumphiert auf Hawaii, Meldung im Stern, 17. Oktober 2005
- Hawaii-Sieger Al-Sultan: Weltbester Schön-Wetter-Sportler, Artikel von Steffen Gerth in Spiegel Online, 16. Oktober 2005
- Faris Al-Sultan – Deutscher Ironman-Sieger und Münchner Lokalpatriot, Artikel von Thomas Hahn in der Süddeutschen Zeitung, 16. Oktober 2005
Personendaten | |
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NAME | Al-Sultan, Faris |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Triathlet |
GEBURTSDATUM | 21. Januar 1978 |
GEBURTSORT | München |