Kleinkastell am Reckberg

wurde um 100 als Teil des Römischen Fortlet Reckberg erbaut
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Das Numeruskastell am Reckberg ist eine ehemalige römische Befestigungsanlage des Niedergermanischen Limes. Das heutige Bodendenkmal befindet sich zusammen mit dem benachbarten, rekonstruierten Wachturm am Reckberg in einem Waldstück östlich des Neusser Ortsteils Grimlinghausen an der Straße Am Reckberg.

Numeruskastell am Reckberg
Limes Niedergermanischer Limes
Datierung (Belegung) a) 1. Jh.
b) Ende 1./Anfang 2. Jh.
bis Mitte 3. Jh.
Typ Kleinkastell/Numeruskastell
Größe 33 m x 34,5 m
Bauweise a) Holz-Erde-Lager
b) Steinkastell
Erhaltungszustand nicht sichtbares Bodendenkmal, Wachturm rekonstruiert
Ort NeussGrimlinghausen
Geographische Lage 51° 10′ 30,3″ N, 6° 45′ 59,5″ OKoordinaten: 51° 10′ 30,3″ N, 6° 45′ 59,5″ O
Höhe 42 m ü. NHN
Vorhergehend Novaesium (ostsüdöstlich)
Anschließend Durnomagus (südsüdöstlich)

Numeruskastell

Wachturm

 
Wachturm am Reckberg (Neuss)

Etwa 200 m nordwestlich des Kleinkastells am Reckberg legte Constantin Koenen um 1900 einen quadratischen Mauerzug von rund 5 × 5 m Größe frei. Es handelte sich um die Fundamente eines römischen Wachturms, über den bislang wenig bekannt ist. Eine Umwehrung mit Palisade und Graben, wie man sie vom Obergermanischen Limes her kennt, muss vorhanden gewesen sein, wurde von Koenen aber nicht bemerkt. Ebenso fehlen Informationen über das exakte Alter des Wachturms auf dem Reckberg. Der Turm diente als Wach- und Aussichtspunkt sowie zur Übermittlung von Signalen: an klaren Tagen konnte man von dem rund 40 m hohen Reckberg bis zu den Alenlagern von Durnomagus (Dormagen) und Novaesium (Neuss) in rund 6 bzw. 2 km Entfernung sehen. Signale wurden durch Fackeln oder größere Feuer mit entsprechender Rauchentwicklung weitergegeben.

1991 errichtete man unweit der Stelle, an der der römische Wachturm gestanden hatte, eine Rekonstruktion des Turms.

Literatur

  • Gustav Müller: Die militärischen Anlagen und Siedlungen in Novaesium. In: Heinrich Chantraine u.a.: Das römische Neuss. Theiss, Stuttgart 1984, ISBN 3-8062-0356-3, S. 53ff., insbesondere S. 86−88
  • Gustav Müller: Neuss. Novaesium. In: Heinz Günter Horn (Hrsg.): Die Römer in Nordrhein-Westfalen Lizenzausgabe der Auflage von 1987. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-59-7, S. 580ff., insbesondere S. 586

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