Blackface

Einsatz von schwarzer Schminke, um eine schwarzhäutige Person darzustellen
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Blackface ist eine rassistisch geprägte Theater- und Unterhaltungsmaskerade, die in den Minstrel Shows des 19. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten entstand. Dabei malten sich weiße Künstler das Gesicht schwarz und spielten den naiven, trunkenen, „schwachsinnigen“ und immer fröhlichen „Neger“, so wie vor allem nordamerikanische Weiße sich Schwarze vorstellten. Zu den bekanntesten Blackface-Darstellern gehören Joel Sweeney, Al Jolson und Eddie Cantor.

Reproduktion eines Minstrel-Show-Plakats aus dem Jahre 1900. Es zeigt die Verwandlung von „weiß“ nach „schwarz“.

Blackface entstammt der klassischen Tradition des Narren aus dem der italienischen commedia dell'arte. Dort hatte die Maske die Funktion, dem hinter der Maske verborgenen Sprecher Narrenfreiheit zu gewähren. Dieser "konnte so seine Späße ungehindert treiben und musste keine Konsequenzen fürchten. Durch diese Maske konnten die Minstrels auch ernsthafte Kritik äußern, ohne richtig ernst genommen werden zu müssen."[1]

Besonders in der amerikanischen Rassismus-Debatte ist der Begriff des Blackface noch sehr aktuell. [2] [3]

In Deutschland wurde 2009 eine Diskussion um die Neuauflage des Blackface-Begriffs in Bezug auf den Film "Schwarz auf Weiss" und das Buch "Aus der schönen neuen Welt" von Günter Wallraff geführt. [4] [5] [6]

Literatur

  • Robert C. Toll: Blacking Up: The Minstrel Show in Nineteenth-century America. Oxford University Press, New York 1974. ISBN 0819563005.

Quellen

  1. http://www.jochenscheytt.de/minstrelshowdeutsch/minsozial.html
  2. Siehe dazu den Artikel zu Blackface auf der englischen Wikipedia-Seite.
  3. http://www.thedailyshow.com/watch/wed-november-11-2009/is-blackface-ever-ok- - Daily-Show ist mit Vorsicht zu genießen. Es wird auch Bezug zu Günter Wallraff genommen (5:05)
  4. http://blogs.sueddeutsche.de/feuilletonist/2009/10/18/worter-die-im-deutschen-fehlen-7/
  5. http://blogs.sueddeutsche.de/feuilletonist/2009/11/08/film-und-fernsehen/
  6. http://www.spiegel.de/international/germany/0,1518,656569,00.html