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Österreichischer Wander-, Sport- und Geselligkeitsverein

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Österreichischer Wander-, Sport- und Geselligkeitsverein (OeWSGV, auch: ÖWSGV) war der Tarnname einer paramilitärischen Geheimarmee im Österreich der 1950er und 1960er Jahre. Ursprünglich wurde sie vom Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) zur Bekämpfung kommunistischer Umsturzversuche gegründet, später wurde sie vom CIA weiter aufgerüstet und finanziert und war möglicherweise Teil des geheimen Gladio-Netzwerkes.

Vorgeschichte

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war Österreich in vier alliierte Besatzungszonen aufgeteilt. Schon kurze Zeit nach Kriegsende kam es zu Rivalitäten zwischen den Westalliierten (USA, Großbritannien und Frankreich) und der Sowjetunion um die Zukunft der neu gegründeten Republik Österreich. Nachdem bei der Nationalratswahl im November 1945 die KPÖ nur 5,5 % der Stimmen erhalten hatte, schien die Befürchtung entkräftet, Österreich könnte auf demokratischem Wege zu einem kommunistisch dominierten Land werden. Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage bestand aber weiterhin die Gefahr von Streiks und Demonstrationen, die zu einem kommunistischen Putsch führen könnten.

Unter diesen Umständen kam es im Jahr 1947 zu einem geheimen Übereinkommen zwischen dem ÖGB-Präsidenten Johann Böhm und dem Wiener Politiker Franz Olah, für diesen Fall eine Truppe aus verlässlich antikommunistisch gesinnten Gewerkschaftern zu bilden. Diese Maßnahme wurde nach späteren Aussagen Olahs von der Führung der SPÖ und dem US-Hochkommissar und Leiter der United States Forces in Austria Generalleutnant Geoffrey Keyes stillschweigend akzeptiert.

Im Jahr 1947 war der Kalte Krieg noch nicht offen ausgebrochen und die Alliierten waren noch von der Befürchtung getrieben, ehemalige Nationalsozialisten könnten den Unmut der Bevölkerung über die schlechte Lebensmittelversorgung und die große Zahl von Flüchtlingen im Land zu ihren Zwecken instrumentalisieren. So wurde im November 1947 die von Theodor Soucek und Dr. Hugo Rößner aufgestellte Organisation ehemaliger Nationalsozialisten, die eine antikommunistische Partisanenbewegung gegründet hatten, von der österreichischen Justiz zerschlagen und die Verantwortlichen im Mai 1948 zu drakonischen Strafen verurteilt.[1]

Oktoberstreik 1950

Im Jahr 1949 war Franz Olah zum Ersten Sekretär der Gewerkschaft Bau- und Holzarbeiter geworden, deren Mitglieder als der schlagkräftigste Teil des ÖGB bekannt waren. Als im Jahr darauf im Oktober 1950 eine Streikwelle gegen das Vierte Lohn-Preis-Abkommen ausbrach, die zu einer ernsthaften Gefahr für die vom ÖVP-Bundeskanzler Leopold Figl geführte Regierung wurde, waren es auch die Mitglieder der Bau- und Holzgewerkschaft unter Olah und nicht die Polizei, die in Wien diesen Streik teilweise gewaltsam niederkämpften. Erst Jahre später wurde bekannt, dass die sowjetische Besatzungsmacht unter Hochkommissar Wladimir Petrowitsch Swiridow aus geopolitischem Interesse den Streikenden weitgehend ihre Unterstützung verwehrt hatte.

In den Augen der USA aber galt der Sozialist Olah seitdem als verlässlichster Antikommunist in Österreich, der mit seinen Gewerkschaftern auch eine Demonstration niederprügeln konnte, während die Polizei unter SPÖ-Innenminister Oskar Helmer aus Angst und politischer Rücksichtnahme auf die sowjetische Besatzungsmacht weitgehend inaktiv geblieben war.

Ausbau zur Geheimarmee

Ab dem Jahr 1951 kam es zum eigentlichen Aufbau der Geheimarmee, um eine ständig bereite Truppe gegen mögliche kommunististische Umsturzversuche zur Verfügung zu haben. Als Tarnung wurde der Österreichische Wander-, Sport- und Geselligkeitsverein gegründet, dessen Mitglieder sich hauptsächlich aus jungen Kadern der Arbeiterschaft rekrutierten. Die Mitglieder wurden von älteren Kriegsteilnehmern in Ausbildungslagern militärisch geschult und so zu Fachleuten im Schießen, Sprengen und im Nahkampf ausgebildet. Über Mittelsmänner wurden Waffen aus ehemaligen Wehrmachtsbeständen gekauft und mit damals seltenen eigenen Autos in Wien und in den Bundesländern ausgerüstet.[2] In Golling bei Salzburg, damals im Gebiet der amerikanischen Besatzungszone gelegen, wurde ein Grundstück gekauft, auf dem eine 200 Mann starke Spezialtruppe für den Gebirgs- und Wintereinsatz trainiert wurde.

In wie weit die Bildung dieser paramilitärischen Geheimarmee auf Initiative oder unter Duldung der US-amerikanischen Besatzungsbehörden geschah, ist bis heute ungeklärt. Von Seiten der CIA erhielt der OeWSGV jedoch finanzielle Unterstützung und Material zur Verfügung gestellt, darunter 8 bis 10 Millionen Schilling und moderne Funkgeräte. Damaliger Resident des CIA in Wien war der von 1948 bis 1952 dort stationierte John H. Richardson, später bekannt geworden als Station Chief in Saigon in der Ära Kennedy. Im Jahr 1952 wurden für das „Sonderprojekt Olah“ zwei Tarnfirmen gegründet, die Handelsfirma Atlanta und die Omnia Warenhandels AG. Diese dienten von nun an der finanziellen Unterstützung des OeWSGV. Daneben konnte die Organisation im Notfall auf die Funkinfrastruktur der amerikanischen Besatzungsbehörden zurückgreifen, etwa die Sender Rot-Weiß-Rot in Wien, Linz und Salzburg.[3]

Im Jahr 1953 wurde erstmals die österreichische Staatspolizei (StaPo) unter Sektionschef Peterlunger auf diese Aktivitäten aufmerksam, als in der steirischen Kleinstadt Trofaiach, in der britischen Besatzungszone, von der Polizei geheime Sendeanlagen sichergestellt wurden. Durch einen gefundenen Brief konnte festgestellt werden, dass diese sich im Besitz der Gewerkschaft Bau- und Holz befinden. Peterlunger kontaktierte daraufhin Franz Olah, den er seit dem Oktoberstreik 1950 schätzte und mit dem er freundschaftlich verbunden war. Nach einer Aussprache wurden die inhaftierten Personen freigelassen und die Sendegeräte zurückgegeben, ohne dass eine Information an die Öffentlichkeit gelangt wäre.[4]

Im Jahr 1955 kam es zum Abschluss des Österreichischen Staatsvertrages, in dessen Folge die vier Besatzungsmächte abzogen und die Republik Österreich ihre vollständige Souveränität unter der Auflage der Immerwährenden Neutralität erlangte. Durch Abzug der Truppen der Roten Armee war damit die unmittelbare Gefahr einer kommunistischen Machtübernahme in Österreich weitgehend gebannt. Dennoch wollte die CIA nicht auf die einmal geschaffenen geheimen Strukturen verzichten. In den Jahren davor waren in den westeuropäischen NATO-Ländern ähnliche geheime paramilitärische Verbände gebildet worden, die neben der Bekämpfung von internen kommunistischen Strömungen als Stay-behind-Organisationen im Falle eines sowjetischen Angriffes fungieren sollten. Obwohl Österreich neutral und kein NATO-Mitglied war, wurde der OeWSGV lose in die Struktur der später unter dem Namen Gladio-Netzwerk bekannt gewordenen Organisation eingebunden.

Im Falle eines sowjetischen Angriffes unter Missachtung der österreichischen Neutralität wäre die Aufgabe der Geheimarmee gewesen, antikommunistische Partisanenverbände aufzustellen, um hinter der Front Sabotage-Aktionen auszuführen. Damit sollte ein Vormarsch der Warschauer-Pakt-Staaten möglichst verlangsamt werden, bis die Truppen der NATO effektive Gegenmaßnahmen unternehmen könnten.

In den Augen der NATO bestätigte sich diese Entscheidung durch den im Jahr darauf ausgebrochenen Ungarnaufstand, der im November 1956 durch eine Invasion sowjetischer Truppen niedergeschlagen wurde. Mehr als 200.000 Flüchtlinge strömten daraufhin nach Österreich, wobei von den NATO-Geheimdiensten vermutet wurde, dass sich darunter auch eingeschleuste kommunistische Agenten befinden könnten. Eines der für diese Flüchtlinge errichteten Lager befand sich in Trofaiach in der Steiermark.

Auflösung des OeWSGV

Franz Olah löste im Jahr 1959 Johann Böhm als Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes ab und stieg damit in der offiziellen Machtstruktur Österreichs weiter auf. Im Jahr 1963 wurde er schließlich Innenminister in der Regierung von ÖVP-Bundeskanzler Alfons Gorbach. Damit unterstanden ihm nun 25.000 Exekutivkräfte der Polizei und Gendarmerie, wie auch der Inlandsgeheimdienst des Innenministeriums, die StaPo. Gleichzeitig kam es nach der Kubakrise von 1962 international erstmals zu einer Entspannungspolitik zwischen den beiden Machtblöcken im Kalten Krieg. Außerdem galt zu dieser Zeit das österreichische demokratische System soweit gefestigt, dass eine kommunistische Machtübernahme nicht mehr als realistisches Szenario angesehen wurde. Die Geheimarmee des OeWSGV war somit mehr oder weniger obsolet geworden. Olah löste die Organisation deshalb schrittweise auf und ließ alle Unterlagen und die gesamte Buchhaltung vernichten.

Aufdeckung der Geheimarmee

Im Jahr 1964 wurde Franz Olah in einen innenpolitischen Skandal verstrickt, als bekannt wurde, dass er mit Geldern der Gewerkschaft der FPÖ finanziell unter die Arme gegriffen hatte. Er fiel dadurch in Ungnade in seiner eigenen Partei und musste am 21. September 1964 als Innenminister zurücktreten. Sein Nachfolger im Kabinett Klaus I wurde sein Parteikollege Hans Czettel. Olah wurde daraufhin aus der SPÖ ausgeschlossen und trat bei der Nationalratswahl 1966 mit einer eigenen Splitterpartei, der Demokratischen Fortschrittlichen Partei (DFP) an. Auf Grund seiner Popularität unter Teilen der Arbeiterschaft erreichte er etwas mehr als 3% der Stimmen, die hauptsächlich auf Kosten der SPÖ gingen, was dazu führte, dass die ÖVP erstmals eine knappe absolute Mandatsmehrheit erringen konnte und somit eine Alleinregierung unter Josef Klaus bilden konnte.

Franz Olah hatte sich dadurch seine ehemaligen Parteifreunde endgültig zu Feinden gemacht und nun wurde eine weitere Entscheidung aus seiner Zeit als ÖGB-Präsident zum Skandal gemacht. Im Jahr 1959 hatte er Gelder der Gewerkschaft unrechtmäßig dafür verwendet, der neu gegründeten Kronen Zeitung eine finanzielle Starthilfe zu geben. In einem Gerichtsprozess wurde er 1969 wegen eigenmächtiger Verwendung von Gewerkschaftsgeldern angeklagt. Im Zuge dieses Prozesses kamen erstmals auch Details zur Geheimarmee des OeWSGV an die Öffentlichkeit. Olah verteidigte sein „Sonderprojekt“ als patriotische Maßnahme im Kampf gegen den Kommunismus, das im Rahmen der damaligen Umstände zu bewerten sei. Um den Vorwurf abzuweisen, eine eigene Privatarmee aufgebaut zu haben, nannte er prominente Mitwisser, jedoch nur solche, die 1969 bereits verstorben waren, darunter den ehemaligen Bundespräsidenten Adolf Schärf, den ehemaligen Innenminister Oskar Helmer und den früheren ÖGB-Präsidenten Johann Böhm. Ermittlungen brachten jedoch noch weitere Namen mit dem Projekt in Verbindung, darunter den Gewerkschafter Karl Flöttl, Vater von Walter und Großvater von Wolfgang Flöttl, den Wiener SPÖ-Gemeinderat Hans Bock, sowie den damalige Chef der Arbeiterkammer Franz Horr.[5][6] Diese wiederum nannten weitere Namen. So soll Heinrich Daurer für die Waffenausbildung verantwortlich gewesen sein und Walter Jeschko für die Funkausbildung. Mittelsmann für die Finanzierung war der amerikanische Gewerkschaftsfunktionär Wesley Cook, der im Rahmen des Marshall-Plans ab 1949 drei Jahre für die Economic Cooperation Administration in Wien tätig war.[7]

Am Ende des Prozesses wurde Franz Olah zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt. Er zog sich daraufhin komplett aus der österreichischen Politik zurück. Bei dieser Affäre standen jedoch die Anschuldigungen um die Geheimarmee im Hintergrund, während sowohl innerhalb Österreichs als auch international die Anschuldigungen wegen eigenmächtiger Verwendung von Gewerkschaftsgeldern die Öffentlichkeit viel mehr beschäftigten. Erst viele Jahre später, nach Ende des Kalten Krieges, sollte im Jahr 1990 erstmals die internationale Tragweite dieser Umstände in neuem Licht erscheinen.

Aufdeckung von Gladio

Erst nach Fall des Eisernen Vorhangs und der Berliner Mauer wurden die internationalen Zusammenhänge des OeWSGV aufgedeckt. Nach Ermittlungen des italienischen Richters Felice Casson gab im Jahr 1990 der damalige italienische Ministerpräsident Giulio Andreotti die Existenz einer Geheimarmee in Italien mit Namen „Gladio“ öffentlich zu. In der Folge stellte sich heraus, dass ähnliche Organisationen in allen westeuropäischen NATO-Ländern existierten. Besonders brisant war in der Folge die Enttarnung von vergleichbaren Stay-Behind-Organisationen auch in den neutralen Staaten Europas. So wurde publik, dass auch in der Schweiz, an deren politischem Modell sich die Republik Österreich seit 1955 stark orientiert hat, eine Geheimarmee mit Namen P-26 existiert hat.

Im Jahr 1996 wurden in den USA unter dem Freedom of Information Act alte Geheimdienstdokumente veröffentlicht, die von der US-Botschafterin in Österreich, Swanee Hunt, den österreichischen Behörden und später auch den Medien übergeben wurden.[8] Dabei wurde bekannt, dass die USA in Österreich über 100 geheime Waffendepots angelegt hatten, die seit Jahrzehnten unentdeckt geblieben waren. Diese befanden sich teilweise in unwegsamen Gelände, teilweise im Gebirge. Diese Waffen wurden in der Folge von österreichischen Behörden nach den US-Dokumenten aufgespürt und in Verwahrung genommen. Es konnte jedoch aus den veröffentlichten Unterlagen nicht ermittelt werden, ob diese Waffen für amerikanische Agenten oder zur Bewaffnung einer antikommunistischen Partisanenarmee gedacht waren. Die österreichische Bundesregierung beauftrage darauf hin den Historiker Oliver Rathkolb von der Universität Wien, in den USA die Veröffentlichung von weiteren Dokumenten zu beantragen. Die dortigen zuständigen Stellen und der CIA antworteten jedoch, dass es neben den Akten zu den Waffendepots in den Archiven keine weiteren Dokumente dazu gäbe.

In der Folge erinnerte man sich in Österreich auch eines anderen historisches Ereignisses. Im Jahr 1965 hatten österreichische Gendarmen ein Waffendepot in einer Mine bei Windisch Bleiberg in Kärnten entdeckt, was die britischen Behörden damals dazu nötigte, eine Liste mit 33 weiteren Waffendepots herauszurücken. Damit war bestätigt, dass damals nicht nur die CIA, bzw. dessen Vorgängerorganisation die OSS, sondern auch der britische MI6, bzw. dessen Vorgängerorganisation das Special Operations Executive Waffenlager in Österreich angelegt hatte.

Im Jahr 2005 veröffentlichte der Schweizer Historiker Daniele Ganser erstmals eine umfassende wissenschaftliche Aufarbeitung des Gladio-Netzwerkes, in dem auch der OeWSGV erwähnt wird.[9][10] Dennoch bleiben zahlreiche Details zur österreichischen Stay-Behind-Organisation weiter im Dunkeln. Gansers Buch geht auch nur am Rande auf die Situation in Österreich ein.

Besonderheiten des OeWSGV

Die antikommunistische Geheimarmee, die mit Hilfe US-amerikanischer Geheimdienste in Österreich aufgestellt wurde, war eine der ersten Organisationen dieser Art in Europa. Die Initiative ging ursprünglich von antikommunistischen Gewerkschaftern in Österreich selbst aus und das Projekt wurde erst nach dem Oktoberstreik 1950 von den USA unterstützt um eine Machtbasis gegen den sowjetischen Einfluss aufzubauen. Eine Besonderheit stellt der OeWSGV deshalb dar, da es sich um eine fast ausschließlich aus Sozialisten und Gewerkschaftern bestehende Organisation handelte, während sich die Stay-Behind-Organisationen des Gladio-Netzwerkes in anderen europäischen Staaten hauptsächlich auf bürgerlich-konservative und nationalistisch bis rechts-extremen Kreise stützte. Dies ist umsomehr bemerkenswert, als einige bürgerliche ÖVP-nahe Persönlichkeiten im Nachkriegsösterreich beste Kontakte zur CIA hatten, etwa Fritz Molden, der Schwiegersohn des damaligen CIA-Chefs Allen Welsh Dulles.

Deshalb ist es auch schwierig Analogien zu in anderen Ländern aufgedeckten Skandalen herzustellen. Der OeWSGV konnte bis jetzt nicht mit Akten des Staatsterrorismus in Verbindung gebracht werden. Auch eine Instrumentalisierung von rechtsextremen und neonazistischen Gruppierungen scheint in Österreich nicht erfolgt zu sein. Die einzigen Terroraktivitäten mit Bezug zu Österreich fanden in dieser Zeitepoche in Südtirol statt, also in einem Konflikt mit dem NATO-Land Italien, der mit dem Kommunismus nichts zu tun hatte. Später stellte sich jedoch heraus, dass der Befreiungsausschuss Südtirol teilweise von der italienischen Geheimarmee Gladio unterwandert war und im Zuge der Stragie der Spannung zu Terroranschlägen angestiftet und instrumentalisiert wurde.

Weiters konnte bis dato nicht geklärt werden, in wie weit der OeWSGV tatsächlich in die Strukturen der NATO integriert war, ob etwa militärische Ausbildungen auch außerhalb Österreichs statt gefunden haben, ob Mitglieder an internationalen Gladio-Treffen anwesend waren, oder ob lediglich finanzielle und materille Hilfe von Seiten der CIA geliefert wurde und die Organisation sonst nur auf Österreich beschränkt war. Ebenfalls unbekannt ist, ob dieses Projekt nur von den USA unterstützt wurde oder auch von anderen NATO-Ländern, insbesondere Großbritannien.

Literatur

  • Daniele Ganser: Nato-Geheimarmeen in Europa, inszenierter Terror und verdeckte Kriegsführung; Orell Füssli Verlag, 2008, ISBN 978-3-280-06106-0
  • Oliver Rathkolb: Washington ruft Wien - US-Großmachtpolitik und Österreich 1953 - 1963, mit Exkursen zu CIA-Waffenlagern, NATO-Connection, Neutralitätsdebatte; Böhlau Verlag, Wien, 1997, ISBN 3-205-98197-9
  • Franz Olah: Die Erinnerungen; Amalthea Verlag, 1995, ISBN 3-85002-365-6

Einzelnachweise

  1. Volker Koop: Himmlers letztes Aufgebot: die NS-Organisation „Werwolf“, Böhlau Verlag, Wien, 2008, ISBN 978-3-412-20191-3
  2. Barbara Coudenhove-Kalergi:
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  3. Günter Traxler:
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  4. Barbara Coudenhove-Kalergi:
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  5. Der Spiegel: ÖWSGV, (Heft 8/1969)
  6. Günter Traxler:
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  7. Gerald Stourzh: Um Einheit und Freiheit: Staatsvertrag, Neutralität und das Ende der Ost-West-Besetzung Österreichs 1945-1955, Böhlau Verlag, Wien, 1998, ISBN 3-205-98383-1
  8. Der Spiegel: Riesige Munitionskiste, (Heft 1/1996)
  9. Daniele Ganser: NATO's secret armies: operation Gladio and terrorism in Western Europe, Frank Cass, Abingdon, 2005, ISBN 0-7146-8500-3
  10. Daniele Ganser: Schweizer Historiker und Friedensforscher Dozent an der Universität Basel