Uwe-Karsten Heye (* 31. Oktober 1940 in Reichenberg, Sudetenland, heute Tschechien) ist ein deutscher Journalist, Diplomat und Autor.
Aufgewachsen ist er im Zweiten Weltkrieg in Danzig, Rostock, Hamburg und Mainz. In Mainz begann er auch seine journalistische Laufbahn.
Von 1974 bis 1979 war er Pressereferent und Redenschreiber bei Willy Brandt, 1990 wurde er Staatssekretär und Regierungssprecher in Niedersachsen bei Ministerpräsident Gerhard Schröder, von 1998 bis 2002 war er Staatssekretär und Regierungssprecher der Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder. Von 2003 bis 2005 war er Generalkonsul in New York.
2004 veröffentlichte er seine Erinnerungen, die ein besonderes Licht auf die Zeit von Krieg und Nachkriegszeit werfen. Hauptperson dabei ist seine Mutter, die mit ihm mit der „Wilhelm Gustloff“ flüchten wollte und ihren Mann, Heyes Vater, erst viele Jahre nach dem Krieg wiederfand.
2008 erschien der Band Gewonnene Jahre, in dem er sich mit den Folgen des demographischen Wandels auseinandersetzt. In dem Buch vertritt er die These, dass der Veränderungsdruck, dem unsere Gesellschaft ausgesetzt ist, auch positive Folgen haben kann.
Seit Januar 2006 ist Heye Chefredakteur der SPD-Parteizeitung Vorwärts. Er ist außerdem Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzender des Vereins „GesichtZeigen! Für ein weltoffenes Deutschland“, der einen Beitrag zur Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit leisten will. Im Mai 2006 kam es zu heftiger Kritik, als Heye in dieser Funktion in einem Interview mit dem Sender Deutschlandradio vom 17. Mai 2006 ausländische Besucher eindringlich vor einem Besuch „bestimmter Gebiete Ostdeutschlands“ warnte, was er mit der Gefahr für Leib und Leben durch die dort verbreitete Ausländerfeindlichkeit begründete (siehe: No-Go-Area). Einen ähnlichen Eklat hatte es zuletzt 1999 gegeben, als der Kriminologe Christian Pfeiffer in einem Aufsatz Unzulänglichkeiten des DDR-Bildungssystems für das Phänomen fremdenfeindlicher Gewalt im Osten Deutschlands verantwortlich machte.
Heye ist in dritter Ehe mit der Kulturberaterin Sabine Haack verheiratet und lebt heute in Potsdam. Das Ehepaar hat einen gemeinsamen Sohn; aus erster Ehe hat er eine Tochter.
Veröffentlichungen
- Vom Glück nur ein Schatten. Eine deutsche Familiengeschichte. Karl Blessing, München 2004, ISBN 3-89667-261-4.
- Gewonnene Jahre oder Die revolutionäre Kraft der alternden Gesellschaft. Karl Blessing, München 2008, ISBN 978-3-89667-333-6.
Weblinks
- Literatur von und über Uwe-Karsten Heye im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/501431/ Interview mit Deutschlandradio Kultur} (vom 17. Mai 2006)
- Dokumentation der Heye-Debatte über Rechtsextremismus in Ostdeutschland
Personendaten | |
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NAME | Heye, Uwe-Karsten |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist, Diplomat und Autor |
GEBURTSDATUM | 31. Oktober 1940 |
GEBURTSORT | Reichenberg, Sudetenland |