Die Summerauer Bahn ist eine eingleisige Hauptbahn in Österreich und Tschechien. Sie verbindet die Städte Linz und České Budějovice (Budweis) und ist Teil der historischen Bahnverbindung von Prag nach Triest.
Linz Hbf–Summerau–České Budějovice | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer: | 221 01 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (ÖBB): | 141 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (SŽ): | 196 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 116,279 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | Linz–Summerau: 15 kV 16,7 Hz ~ Summerau–Č. Budějovice: 25 kV 50 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckengeschwindigkeit: | 90 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Stammstrecke St. Valentin–Gaisbach | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 20,191 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Summerauer Bahn wurde von der k.k. privilegierte Kaiserin-Elisabeth-Bahn (KEB) als Nachfolgebahn der Pferdeeisenbahn Linz–Budweis errichtet und später von der k.k. österreichischen Staatsbahnen betrieben.
Geschichte
Bereits 1854 beschäftigte sich die Erste Eisenbahngesellschaft mit der Einführung des Dampfbetriebes und führte zwischen Linz und Gmunden erste Probefahrten auf der Pferdeeisenbahn durch. Obwohl die Flachschienen den Belastungen nicht Stand hielten und zahlreiche Schienenbrüche die Folge waren, beschloss man, bereits ab 1855 wegen der größeren Wirtschaftlichkeit zwischen Linz und Gmunden auf Dampfbetrieb umzustellen. Dazu wurden die Flachschienen durch Hochschienen ausgetauscht. Es zeiget sich aber auch, dass die Trassierung und die Steigungen zwischen Linz und Budweis für eine allfällige Umstellung auf Dampfbetrieb ungeeignet war. Diese Erfahrungen berücksichtigend, entschloss man sich, die Strecke Linz − Budweis weiterhin als Pferdebahn zu betreiben.
Nachdem die Kaiserin Elisabeth-Bahn (KEB) bereits die Österreichische Westbahn errichtet hatte – Eröffnung Wien (Westbahnhof)–Linz am 15. Dezember 1858) –, bemühte sich die Gesellschaft auch um eine Konzession für eine Eisenbahnstrecke von St. Valentin nach Budweis. Diese wurde der Kaiserin-Elisabeth-Bahn mit der Auflage erteilt, dass mit einer Flügelstrecke auch Linz an diese Bahnstrecke angebunden werden musste. St. Valentin wurde deshalb als Ausgangspunkt gewählt, weil man dadurch auch einen Anschluss am 15. August 1868 eröffnete Kronprinz-Rudolfs-Bahn (KRB) hatte.
Entsprechend diesen Auflagen wurden 1871 die Strecken St. Valentin–Summerau (–Budweis) und 1872 Linz (Abzweigung Wächterhaus 850)–Gaisbach-Wartberg errichtet. Die größte Schwierigkeit bot dabei nur die Brücke über die Donau bei Mauthausen. Die Mauthausener Brücke wird seit Stilllegung der Verbindung Mauthausen–Gaisbach-Wartberg übrigens der Donauuferbahn zugerechnet.
- Eröffnungsdaten
- 1. Dezember 1871: Eröffnung Summerau–Budweis (nur Güterverkehr)
- 6. November 1872: Eröffnung Freistadt–Summerau (Gesamtverkehr) und St. Valentin–Freistadt (nur Güterverkehr)
- 2. Dezember 1872: St. Valentin–Freistadt (Gesamtverkehr)
- 20. Dezember 1873: Abzw Wärterhaus 850–Gaisbach-Wartberg
- 17. Mai 1914: Linz Hbf–Abzw Wächterhaus 850
Im Kursbuch von 1901 scheint der Fahrplan Nr. 97 mit der Strecke (Prag–Eger) Budweis–Kl. Reifling (Pontafel–Venedig–Rom) auf; direkte Züge fuhren nicht über Linz, sondern über den 1956 eingestellten Streckenteil Gaisbach-Wartberg–Mauthausen direkt nach St. Valentin, Steyr und Kleinreifling und zu südlicher gelegenen Zielbahnhöfen.
Zukunft der Bahn
Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs gibt es verschiedene Pläne, die seitdem immer wichtiger werdende Nord-Süd-Verbindung großzügig auszubauen. Seit 2005 fördert die Europäische Kommission eine Studie zur Errichtung einer leistungsfähigen Schienenverbindung zwischen Linz und Prag, welche auch die Summerauer Bahn einschließt. Die mittelfristige Realisierung scheint gesichert, da der Abschnitt Teil des Prioritätsprojektes Nummer 22 der transeuropäischen Verkehrsnetzwerke ist. Der Ausbau sollte ursprünglich 2011 begonnen werden und bis 2017 abgeschlossen sein. [1]
Da aber die S 10 bereits 2015 fertig sein soll, befürchtete man, dass große Gütervolumen auf die Straße abwandern würdern. Um das zu vermindern drängte das Land Oberösterreich und konnte durch eine Vorfinanzierung erreichen, dass auch die Bahn bereits 2015 fertig sein soll. Dabei soll von Linz bis St. Georgen an der Gusen ein zweigleisiger Ausbau stattfinden und einige Bahnhöfe ausgebaut werden. Auch eine elektronische Steuerung der Bahnhöfe Lungitz und Gaisbach-Wartberg soll erfolgen.[2]
Verkehr
Nahverkehr
Auf der Summerauer Bahn verkehren Regionalzüge im Stundentakt, der am Morgen und am Abend bis zu einem Halbstundentakt verdichtet wird. Die Hälfte aller Züge verkehrt nur zwischen Linz und Pregarten (ungefähr die halbe Distanz bis zur Staatsgrenze), einem der wichtigsten Bahnhöfe der Strecke. Zwischen Pregarten und Summerau besteht 2-Stunden-Takt. In Summerau wird Anschluss an Regionalzüge der tschechischen Staatsbahnen, České dráhy, geboten. Auf der Summerauer Bahn fahren meist Triebwagen der ÖBB-Reihe 4024 und Wendezüge [3].
Fernverkehr
Regionalexpresszüge bzw. Regionalzüge verkehren zwischen Linz und České Budějovice / Budweis fast den ganzen Tag über im 2-Stunden-Takt; es werden Wendezüge eingesetzt. Außerdem fährt ab Salzburg Hbf. über Linz Hbf. früh am Morgen ein Schnellzug (D) nach Prag. Die Garnitur kehrt am Abend wieder aus Prag zurück und führt dann einen Schlafwagen-Kurswagen mit, der von Salzburg Hbf. mit dem EN 566 bis Zürich HB fährt und somit über die Summerauer Bahn eine Direktverbindung Prag–Zürich bietet.
Zwischen Prag und Salzburg verkehrt außerdem ein weiterer Schnellzug (bis 2009 EuroCity, 2010 ohne Restaurant-Wagen, daher nur mehr InterCity). Der aus Prag kommende Zug wurde bis Dezember 2008 von Linz Hbf. über die Pyhrnbahn via Selzthal und Graz Hbf. bis Ljubljana / Laibach geführt. Da die slowenischen Staatsbahnen, Slovenske železnice, kein weiteres Interesse an dieser Verbindung hatten, wurde der Zug seit 2009 von Linz nach Salzburg geführt.
Ehem. Stammstreckenteil Sankt Valentin–Gaisbach-Wartberg
Der Streckenteil zwischen Sankt Valentin und Mauthausen ist als Zufahrt von der Westbahn zur nördlich der Donau verlaufenden Donauuferbahn erhalten. Der 12,9 km lange Streckenteil von Mauthausen bis Gaisbach-Wartberg, vor 1918 Bestandteil der Nord-Süd-Verbindung von Prag nach Italien, wurde dagegen am 5. April 1956 eingestellt und in der Folge abgebaut.
Die Fahrzeit zwischen St. Valentin und Gaisbach betrug im Jahr 1956 rund 30 Minuten.[4]
Siehe auch
Einzelnachweis
- ↑ ots.at Großer Erfolg für Oberösterreich: Ausbau der wichtigen Verkehrsprojekte gesichert - zuletzt zugegriffen am 25. Juni 2008
- ↑ Vereinbarung sichert beschleunigten Ausbau der Eisenbahnstrecke Linz-Summerau! in der OÖ Landeskorrespondenz vom 3. September 2009 abgerufen am 20. März 2010
- ↑ http://www.oebb.at/pv/de/Servicebox/Fahrplanabfrage/Kursbuch_aktuell/Fahrplanbilder2010_Wi/kif141_10.pdf
- ↑ Bahnforum: Strecke Gaisbach-Wartberg–Mauthausen, Forumbeitrag vom 27. März 2005
Literatur
- Elmar Oberegger: Kurze Geschichte der Budweiser-Bahn. Č.Budějovice - Gaisbach-Wartberg - Linz/St. Valentin. Sattledt 2007 (Veröffentlichungen des Info-Büros für österr. Eisenbahngeschichte 13).
- Elmar Oberegger: Die österreichischen Pferde-Eisenbahnen. Sattledt 2007 (Veröffentlichungen des Info-Büros für österr. Eisenbahngeschichte 1).
- Elmar Oberegger: Der Eiserne Weg nach Böhmen. Von der Pferde-Eisenbahn zur Summerauer-Bahn. In: Kohle & Dampf. Katalog der oberösterreichischen Landesausstellung 2006, Linz 2006, S. 247 ff.
- Zdeněk Hudec u.a.: Atlas drah České republiky 2006-2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1
Weblinks
- Summerauer Bahn als Teil des Transeuropäischen Verkehrsnetzwerkes (pdf; 632 kB)
- Kurze Geschichte der alten Pferdeeisenbahn(mit Stat)
- České Budějovice–Summerau auf www.zelpage.cz
- Fahrt mit der Summerauer Bahn (mit einer Übersicht über alle Betriebsstellen der Strecke) (Teile 21-27)
- Aktueller Fahrplan der ÖBB.