Rupert Riedl, (* 22. Februar 1925 in Wien) ist ein österreichischer Zoologe. Riedl ist vor allem bekannt für seine Forschungen auf dem Gebiet der Meeresforschung (Biologie der Meereshöhlen), Systemtheorie der Evolution und Evolutionären Erkenntnistheorie. Später beschäftigte er sich auch mit Gesellschafts- und Umweltfragen.
Leben
Rupert Riedl beginnt 1945 ein Studium der Bildenden Künste, Medizin, Anthropologie und Zoologie an der Universität Wien und promoviert nach 12 Semestern 1951 im Fach Zoologie. 1956 wird er Dozent für vergleichende Anatomie und Systematik und vier Jahre später erlangt er seine Habilitation und Professur am Zoologischen Institut der Universität Wien. Seine Tätigkeit führt ihn in die USA und er wird dort 1968 Full Professor und Research Professor of Marine Sciences an der University of North Carolina.
Zurückgekehrt wird Rupert Riedl ab 1971 Vorstand des Zoologischen Institutes Wien und i.V. Vorstand des Institutes für Humanbiologie, beide an der Universität Wien und visiting Professor Universität North Carolina. Von 1983-1990 fungiert Rupert Riedl als Vorstand des Instituts für Zoologie und Anthropologie an der Universität Wien. In dieser Zeit produziert er bei der ORF fünf Dokumentarfilme mit dem Titel "Die Gärten des Poseidon: wie lebt und stirbt das Mittelmeer". Auch ist er Mitbegründer des des Konrad-Lorenz-Instituts für Evolutions- und Kognitionsforschung in Altenberg im Jahre 1989. Er wird auch gleich Vorstandsvorsitzender des Altenberger Instituts und Herausgeber der Zeitschrift "Evolution and Cognition". Seit 1999 nimmt er diese Funktion nur noch als Ehrenpräsident wahr. Gleichzeitig gründet Rupert Riedl analog zum Club of Rome den Club of Vienna.
Forschungsreisen
Rupert Riedl unternahm mehrere Forschungsreisen. Darunter von:
- 1948-1949 Leiter der ersten österreichischen Nachkriegsexpedition in Sizilien und in der nordafrikanischen Inselwelt ("Unterwasser-Expedition Austria")
- 1950-1952 Studienaufenthalte an verschiedenen Meeresstationen im Mittelmeer und an der Nordsee
- 1952 Leiter der Österreichischen "Tyrrhonia-Expedition"
Siehe auch
Bibliographie
- Riedl, R. 2004. Neugierde und Staunen. Autobiographie. Wien: Seifert.
- Riedl, R. 2004. Kein Ende der Genesis. Wir und unsere Staaten. Wien: Czernin.
- Riedl, R. 2004. Meine Sicht der Welt. Wien: Seifert.
- Riedl, R. 2003. Clarissa und das blaue Kamel. Zeitreisen am Rande Europas. Wien: Seifert.
- Riedl, R. 2003. Riedls Kulturgeschichte der Evolutionstheorie. Berlin/Heidelberg: Springer.
- Riedl, R. 2002. Die unheilige Allianz. Bildungsverlust zwischen Forschung und Wirtschaft. Wien: Fakultas.
- Riedl, R. 2002. Zufall, Chaos, Sinn. Nachdenken über Gott und die Welt. Stuttgart: Kreuz.
- Riedl, R. 2000. Strukturen der Komplexität: Eine Morphologie des Erkennens und Erklärens. Berlin/Heidelberg: Springer.
- Riedl, R./Delpos, M., Hg. 1996. Die Evolutionäre Erkenntnistheorie im Spiegel der Wissenschaften. Wien: WUV.
- Riedl, R./Delpos, M. 1996. Die Ursachen des Wachstums: Kremayr & Scheriau.
- Riedl, R. 1996. Mit dem Kopf durch die Wand: die biologischen Grenzen des Denkens. Stuttgart: Klett-Cotta.
- Riedl, R. 1994. Darwin, Zeus und Russels Huhn. Gespräche im Himmel und auf Erden. Wien: Kremayr & Scheriau.
- Riedl, R. 1992. Wahrheit und Wahrscheinlichkeit. Biologische Grundlagen des Für-Wahr-Nehmens. Hamburg, Berlin: Parey
- Riedl, R. 1990. Grenzen der Adaptierung; in: A. FENK (Hg.),1990. Evolution und Selbstbezug des Erkennens. Wien/Köln: Böhlau.
- Riedl, R. 1989. Die Gärten des Poseidon. Wie lebt und stirbt das Mittelmeer? Wien: Ueberreuter.
- Riedl, R. 1988. Der Wiederaufbau des Menschlichen. Wir brauchen Verträge zwischen Natur und Gesellschaft. Zürich: Piper.
- Riedl, R. 1987. Begriff und Welt: Biologische Grundlagen des Erkennens und Begreifens. Berlin/Hamburg: Parey.
- Riedl, R. 1987. Kultur: Spätzündung der Evolution? Antworten auf Fragen an die Evolutions- und Erkenntnistheorie. München: Piper.
- Riedl, R./Wuketits, F.M., Hg. 1987. Die Evolutionäre Erkenntnistheorie: Bedingungen Lösungen Kontroversen. Berlin/Hamburg: Parey.
- Riedl, R. 1985. Die Spaltung des Weltbildes. Biologische Grundlagen des Erklärens und Verstehens. Berlin/Hamburg: Parey.
- Riedl, R./Kreuzer, Franz, Hg. 1983. Evolution und Menschenbild. Hamburg: Hoffmann und Campe.
- Riedl, R. 1982. Evolution und Erkenntnis. München: Piper.
- Riedl, R. 1980. Biologie der Erkenntnis: Die stammesgeschichtlichen Grundlagen der Vernunft. Berlin/Hamburg: Parey.
- Riedl, R. 1978/79. Über die Biologie des Ursachendenkens; ein evolutionistischer, systemtheoretischer Versuch; in: Mannheimer Forum 78/79. Mannheim.
- Riedl, R. 1978. Order in Living Systems: A Systems Analysis of Evolution. New York: Wiley. Übersetzung von: Die Ordnung des Lebendigen.
- Riedl, R. 1976. Die Strategie der Genesis. Naturgeschichte der realen Welt. München: Piper.
- Riedl, R. 1975. Die Ordnung des Lebendigen: Systembedingungen der Evolution. Hamburg/Berlin/Hamburg: Parey.
- Riedl, R. 1983. Fauna und Flora des Mittelmeeres. Parey.
- Riedl, R. 1966. Biologie der Meereshöhlen. Blackwell Wissensch.
- Riedl, R. 1963. Fauna und Flora der Adria. Parey.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Riedl, Rupert |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Zoologe |
GEBURTSDATUM | 22. Februar 1925 |
GEBURTSORT | Wien |