Die Alchymie ist eine jahrtausendealte Wissenschaft vom Leben in der Materie. Ihr zeitlicher Ursprung liegt in der Vorgeschichte. Die ältesten Zeugnisse der Alchymie findet man im alten China verbunden mit dem Taoismus, im südindischen Tamil Nadu in der Siddha-Medizin und im alten Ägypten verbunden mit Hermes Trismegistos, dem Verfasser der Smaragdenen Tadel, der Tabula Smaragdina. Der heute noch bekannteste Vertreter der europäischen Alchymie war Theophrast von Hohenheim, genannt Paracelsus.
In der Zeit von Paracelsus entstand eine Trennung in der Alchymie. Eine Abspaltung ergab sich auf Grund der zunehmenden materialistischen und mechanistischen Strömungen und es entstand daraus der Vorläufer der heutigen Chemie. Diese Abspaltung wird allgemein Alchemie genannt. Die eigentliche Alchymie überlebte im Abseits der immer rasanter werdenden wissenschaftlichen Entwicklung bis auf den heutigen Tag.
Die moderne Alchymie bildet in ihrem Kern die Lehre von
1. den 4 Elementen (Erde, Wasser, Feuer und Luft), die der menschlichen Physis, dem Vital, der Seele und dem Geist entsprechen. 2. den 3 philosophischen Prinzipien (Sal, Merkur und Sulfur), die Essenzen aus Erde, Wasser und Feuer sind. 3. der Quintessenz, die eine Vereinigung von Sal, Merkur und Sulfur im Element Luft ist und die dem ICH des Menschen entspricht.
Die Alchymie ist eine Naturphilosophie, deren Erkenntnisse in den verschiedenen Bereichen umgesetzt werden können. Die praktische Anwendung alchymistischer Erkenntnisse z. B. in Prophylaxe, Diagnose, Arzneimittelherstellung und Therapie nennt man Spagyrik.