Der StadtBus Vechta ist ein von der Stadt Vechta (Niedersachsen) finanziertes öffentliches Nahverkehrsnetz im Stadtgebiet, bestehend aus vier Kleinbussen des Typ Mercedes Sprinter. Betrieben wird er von dem ortsansässigen Busunternehmen Wilmering. Das Stadtbussystem unterliegt den Tarifbestimmungen der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Vechta (VGV) und gehört dieser somit komplett an. Von der Einführung am 1. Februar 2008 bis zum 31. Dezember 2010 läuft der StadtBus noch als Pilotprojekt, ab Anfang 2011 ist das System dann fester Bestandteil und kein Pilotprojekt der Stadt Vechta mehr.

Geschichte des Stadtbussystems
Das Stadtbussystem wurde schon zwei Mal vor dem heutigem System ausprobiert. Allerdings war die Probefrist immer nur drei Wochen, danach wurde er beide Male wieder beendet.
Dann setzte sich die Bürgerinitiative Wir für Vechta im Stadtrat für die Einführung eines von der Stadt finanziell gesicherten Bussystems ein. Der Stadtrat entschied dann im November 2007, dass ab Februar 2008 ein Bussystem eingeführt wird, das von der Stadt bis 2010 finanziell gesichert wird. Nach Ablauf dieser Probefrist soll sich zeigen, ob die Bürger der Stadt Vechta das System auch annehmen. Am 1. Februar 2008 wurde dann das Stadtbussystem mit drei Bussen eingeführt. Es gab drei Busse mit sechs Linien (VW1-VW6), die sich alle zwanzig Minuten am zentralen Haltepunkt in der Burgstraße trafen.
Am 2. Mai 2008 wurde dann aufgrund steigender Fahrgastzahlen und zur Verbesserung der Anbindung anderer Stadtteile ein vierter Bus eingeführt und neue Tarife eingeführt. Im September bekamen die Stadtbusse dann ein elektronisches Kassiersystem, was die Arbeit der Busfahrer erleichterte. Der Stadtbus wurde ab seiner Einführung im Februar 2008 nur mäßig angenommen, was wahrscheinlich am noch nicht ausgereiften System lag. Die Wende kam erst ab der Umstellung auf die neuen Takte im August 2009. Seit der Einführung dieses Systems ist die tägliche Fahrgastzahl von 50 auf knapp 200 angestiegen. Außerdem wurden Mitte November neue Haltestellenschilder aufgestellt, die den Fahrgast über den Linienverlauf informieren.
In einer Abstimmung im Januar 2009 an der Hochschule Vechta über die Nutzung des Stadtbusses, für einen Betrag von elf Euro pro Semester , über die Studiengebühren finanzierend, den Stadtbus uneingeschränkt zu nutzen, stimmte eine Mehrheit der Studenten gegen diese günstige Nutzung des Stadtbusses, was ein Rückschlag für das System war.
Im Februar 2009 wurden drei neue Tickets eingeführt, die helfen sollen, dass die Vechtaer Bürger den Stadtbus noch besser annehmen. Die neuen Tickets beinhalten zwei 12er Tickets, und ein neus Kurzstrecken Ticket für einen Euro, mit dem die Fahrgäste auf einer Linie hin und zurück fahren könen, vorausgesetzt es vergehen nur 75 minuten dazwischen.
Seit dem 16. Februar 2009 fährt der Stadtbus in Vechta als Trampbus, bei dem die Fahrgäste an jedem beliebigen Ort (solange er auf der Linie des jeweiligen Busses ist) ein- und aussteigen können. Am 1. August 2009 wurde ein neues Liniennetz eingeführt, das einige Verbesserungen mit sich bringt. Vorab wurden die Linien vom Namen Linie 1-4 in die Linien 601-604 umbenannt, um so die Einbindung in das Überlandbusnetz deutlich zu machen. Die Busse fahren ab dann auch statt alle 45 min. im 60 min. Takt, was zur Folge hat, dass man sich die Abfahrtzeiten besser merken kann, damit soll um neue Fahrgäste geworben werden. Neu ist auch, dass der StadtBus andere Fahrtzeiten hat. Freitags- und Samstagsabends fährt der StadtBus nun bis 23:45 (statt Fr - 19:40 und Sa - 16:20), dies soll die Fahrgastzahlen erhöhen, da der Bus nun auch als Party-Zubringer und Abholer genutzt werden kann. Die Fahrgastzahlen sind (Stand: Januar 2010) vergleichsweise stark angestiegen, zwischen 340 und 400 Personen nutzen den StadtBus täglich, allerdings gibt es auf manchen Linien große Unterschiede im Bezug auf die Fahrgastzahlen. Die Linien 602 und 604 sind die am stärksten benutzten Linien, was an der Anbindung zum Bahnhof/ZOB und dem Famila-Einkaufszentrum liegt. Die Landesnahverkehrsgesellschaft in Hannover hat maßgebliche Verträge unterzeichnet, die nun die Fortführung des StadtBus über den 31. Dezember 2010 hinaus erlauben. Somit wirddas Pilotprojekt zum festen Bestandteil des ÖPNV in Vechta.
Durch den Neubau einer Tiefgarage am St. Marienhospital in der Innenstadt, dem größten Arbeitgeber der Stadt, wird für die Mitarbeiter ein kostenloser Park&Ride Service durch den StadtBus zur Verfügung gestellt. Dafür werden die Parkplätze am Ortseingang Oythe (Haltestelle Vechta, Oythe) und am Ortseingang Vechta-West (Famila Einkaufszentrum) benutzt, aufgrund der halbstündlichen Anbindung zum Krankenhaus.
Im März 2010 wurde erstmals ein Programm der Volkshochschule Vechta in Zusammenarbeit Vechta unter dem Motto ,,Keine Angst vorm StadtBus fahren gestartet, indem Senioren der Umgang mit dem StadtBus vertraut gemacht wurde, sowohl theoretisch als auch Praktisch. Durch diese Maßnahme ist die Zahl der Fahrgäste erneut gestiegen, viele Senioren (Teilnehmer) dieses "StadtBus-Trainings" haben bereits Jahres-/Monatskarten gekauft. (BITTE ALS BILD EINBINDEN ! :) http://www.vechta.de/getattachment/2c25f872-8241-477e-a50e-d03883c95147/Alltagshilfen-fur-Senioren----Stadtbus-Training-fu.aspx?maxsidesize=560 Quelle: http://www.vechta.de/Home/Alltagshilfen-fur-Senioren----Stadtbus-Training-fu.aspx
Linien und Haltestellen
Das Liniennetz ist nach dem Rondezvous-Prinzip aufgebaut. Alle 8 Linienäste treffen sich immer um :45 und :15 am zentralen Haltepunkt, Burgstr./Altes Finanzamt , eine Parallelstraße neben der Großen Straße gelegen. Der Bahnhof/ZOB hingegen wird nur von den Linien 604 und 602 angefahren, je Linie 2 mal pro Stunde. Der Fahrplan ist komplett an den Fahrplan der NordWestBahn ausgerichtet, um das Umsteigen möglich zu machen. Die Linienführung[1] ist wie folgt:
Linie | Linienverlauf |
---|---|
601 | Oythe, Kirche - Burgstr./Altes Finanzamt - St. Marienhospital - Oythe, Kirche |
602 | Famila Center - Burgstr./Altes Finanzamt - ZOB/Bahnhof - Universität - Diepholzer Str./Sgundek |
603 | Hallenwellenbad - Burgstr./Altes Finanzamt - Kreisamt - Landwehrstr./Marienhain |
604 | Famila Center - Burgstr./Altes Finanzamt - ZOB/Bahnhof - Friesenstr./McDonalds |
Pläne für das System
Geplant ist auch, nach der Pilotprojekt-Phase bis Ende 2010 mit Anlauf des normalen Betriebes ab dem 2. Januar 2011 je nach Ausfall der Fahrgastzahlen das System eventuell komplett zu vergrößern und die Linien in die umliegenden Ortschaften wie Bakum, Lutten und die Stadtteile Calveslage und Langförden zu erweitern.
Dazu Auszug aus der Prioritätenliste des Stadtmarketingprojektes Vechta:
"Der funktionierende öffentliche Nahverkehr in Vechta kann noch verbessert werden, um besonders die Randbereiche der Stadt besser anzubinden und Angebote für Jugendliche zu verbessern. Vorgehen:
- Eine temporäre Busverbindung aus der Vechtaer Innenstadt nach Langförden (über Calveslage) ist zu prüfen.
-> Mit einer zweimonatigen Testphase könnte der Bedarf einer stündlichen Anbindung ermittelt werden. Darüber hinaus ist die Möglichkeit einzubeziehen, zu Veranstaltungen in der Innenstadt eine Busverbindung anzubieten. Konkrete Maßnahmen: Busverkehr:
- Anbindung der nächsten Stadtteile / Orte an Stadtbuslinien (auf jeden Fall: Bergstrup/Langförden/Bakum/Lutten, ggf. Visbek/Goldenstedt/Lohne).
- An- und Abfahrzeiten an den Schulbeginn und das Schulende anpassen (Schüler sollen nicht nur um 7.15 oder 8.15 Uhr an der Schule ankommen). Um Fahrplanänderungen schülerfreundlich zu gestalten, muss direkt an den Schulen geworben werden. Die Stadtbusidee ist bei den Schüler/innen zu verankern.
- Die Fahrpreise für Jugendliche müssen günstiger sein bzw. es müssen Schülertickets angeboten werden. Vorstellung: ca. 80 Cent oder als Alternative zur Kids Card, die altersmäßig gestaffelt werden kann von bisher 3-15 Jahre auf 3-18 Jahre/ bzw. alle Schüler auch über 18 Jahre.
- Beim Einkaufen werden Gutscheine erworben (Kinobesuch/Nutzung Bowlingbahn etc.). Sie können als Tickets eingelöst werden. Gutscheine sind besser als ein Testangebot. Inhaber des „Schutzengelausweises“ oder der „JuLeiCa“ Jugendleiterkarte, die Ehrenamtliche bekommen und mit denen ihnen für ihr Engagement Rabatte gewährt werden soll(t)en als bundesweites Projekt) fahren umsonst bzw. deutlich billiger.
- Der Stadtbus muss nach den Verbesserungen der Streckenangebote noch offensiver vermarkt werden.
- Es müssen nutzbare Nachtbusstrecken geschaffen werden, auf denen an bestimmten Tagen (Mi/Fr/Sa) auch Nachtbusse eingesetzt werden. Abfahrtsorte könnten sein: Kneipen/Partyräumlichkeiten/Kino etc. Die Zielorte sollten möglichst in den Wohngebieten liegen, um kurze Wege nach Hause zu schaffen. Ziele wie Famila, Altenwohnanlagen, Ämter etc. könnten ausgespart werden."