Gerald Asamoah (* 3. Oktober 1978 in Mampong, Ghana) ist ein deutscher Fußballspieler. Seit 1999 spielt Asamoah für den FC Schalke 04. Seine derzeitige Rückennummer ist die 14.
Gerald Asamoah | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 3. Oktober 1978 | |
Geburtsort | Mampong, Ghana | |
Position | Stürmer |
Leben und Karriere
Verein
Asamoah lebt seit seinem zwölften Lebensjahr in Deutschland, besuchte dieselbe Schulklasse wie sein damaliger Vereinskollege Fabian Ernst und begann seine Laufbahn als Fußballer 1990 beim BV Werder Hannover.
1994 schloss er sich der Profimannschaft von Hannover 96 an; fünf Jahre später, 1999, wechselte er zum FC Schalke 04, mit dem er 2001 und 2002 den DFB-Pokal und 2005 den Ligapokal gewann.
Nachdem Asamoah mit Herz- und Kreislaufproblemen zu kämpfen hatte, wurde ärztlicherseits eine hypertrophe nicht-obstruktive Kardiomyopathie (HNCM) diagnostiziert,[1] die mit einer Verdickung der Herzscheidewand einhergeht, was seine Fußballkarriere gefährdete und für ihn beinahe das berufliche Aus bedeutet hätte. Mediziner rieten ihm dazu, seine Laufbahn zu beenden, jedoch konnte ihm ein US-amerikanischer Herzspezialist entscheidend helfen, so dass er seine Fußballerkarriere fortsetzen konnte. Das verbleibende Risiko von einem Prozent trägt der Spieler selbst. Dem Verein wurde die Auflage gemacht, einen Defibrillator stets am Spielfeldrand bereitzuhalten.[2]
Anfang der Saison 2005/06 warf ihn eine Knieverletzung zurück, jedoch konnte er sich wieder in die Schalker Stamm-Elf zurückkämpfen. Am 28. September 2006 brach sich Asamoah im UEFA-Pokalspiel des FC Schalke 04 beim AS Nancy nach einem schweren Foul das linke Schien- und Wadenbein. Nach sechs Monaten feierte Asamoah beim Spiel gegen den VfB Stuttgart am 17. März 2007 sein Comeback, als er in der 76. Minute eingewechselt wurde.
In der Saison 2007/08 erzielte er im DFB-Pokal in der ersten Runde einen Hattrick gegen Eintracht Trier, den ersten seiner Karriere im DFB-Pokal. Im Januar 2008 verlängerte er seinen Vertrag mit Schalke um drei Jahre bis zum 30. Juni 2011.
Gerald Asamoah gehört zusammen mit Sebastian Kehl, Simon Rolfes und Christoph Dabrowski als Vertreter der 1. Bundesliga dem Spielerrat der Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VdV) an.[3]
Nationalmannschaft
Nach seiner Einbürgerung 2001 wurde Gerald Asamoah als erster gebürtiger Afrikaner in eine DFB-Auswahl berufen. Gleich in seinem ersten Spiel für die deutsche Nationalmannschaft gelang ihm am 29. Mai 2001 in einem Freundschaftsspiel gegen die Slowakei ein Treffer. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea wurde er unter anderem im Finale eingesetzt. Bei der WM 2006 stand er ebenfalls im deutschen Aufgebot und wirkte im Vorrundenspiel gegen Ecuador mit.
Christliches und soziales Engagement
Gerald Asamoah ist gläubiger Christ und erzählt in Werken wie der Fußball-Bibel von David Kadel von seinem Glauben und dessen Relevanz für den Alltag. Er wirkte auch in Kadels Fußball-Dokumentation Fußball-Gott (2002) mit.
2007 gründete er in Hannover die „Gerald-Asamoah-Stiftung für herzkranke Kinder“. Langfristiges Ziel ist der Aufbau eines Kinderherzzentrums in der ghanaischen Hauptstadt Accra. Asamoah unterstützt darüber hinaus das Hilfswerk Ora International.
Opfer verunglimpfender Äußerungen
2005 unterstützte Gerald Asamoah die Medienkampagne Du bist Deutschland, die nach dem Willen der Initiatoren die Bundesbürger zu mehr Selbstvertrauen und Motivation anstoßen sollte. Anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde er unter Anspielung auf diese Kampagne von der rechtsextremistischen Vereinigung Schutzbund Deutschland aus Pritzwalk mit einem Plakat verunglimpft, das die Aufschrift trug: „Nein, Gerald, Du bist nicht Deutschland. Du bist BRD!“.[4] Das Landgericht Neuruppin sah darin keine Volksverhetzung. Die Juristen vertraten jedoch die Auffassung, dass der Tatbestand der Beleidigung erfüllt sein könne.[5]
Beim Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 am 18. August 2007 beleidigte der Dortmunder Torwart Roman Weidenfeller den Stürmer. Er soll Asamoah als „schwarzes Schwein“ bezeichnet haben;[6] Weidenfeller bestritt dies. Das Gericht konnte nicht feststellen, welche Worte auf dem Spielfeld tatsächlich gefallen waren, der DFB verurteilte Weidenfeller jedoch „wegen einer herabwürdigenden und verunglimpfenden Äußerung“ nach § 9 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB zu einer Sperre von drei Spielen und zusätzlich zu einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro. Der Paragraph regelt Diskriminierungen „in Bezug auf Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion oder Herkunft“[7] und ihre Ahndung. Gesten Asamoahs, der im selben Spiel gegenüber den Auswechselspielern des BVB ein Durchschneiden der Halsschlagader andeutete, blieben unbestraft.[8]
Privatleben
Asamoah ist verheiratet und seit dem 26. Februar 2007 Vater von Zwillingen. Er lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern in Marl im Ruhrgebiet.
Erfolge
Verein
- Deutscher Vize-Meister 2001, 2005 und 2007
- DFB-Pokalsieger 2001 und 2002
- Vize-Pokalsieger 2005
- Ligapokal-Sieger 2005
- UEFA Intertoto Cup-Sieger 2003 und 2004
- Bundesliga-Fußballer des Monats Oktober 2004
Nationalmannschaft
- Vize-Weltmeister 2002 in Südkorea und Japan
- 3. Platz bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland
- 3. Platz beim Konföderationen-Pokal 2005 in Deutschland
Weblinks
- Gerald Asamoah in der Daten von kicker.de
- Vorlage:Wfb
- Die Form
Fußballdaten
ist obsolet; bitte verwende Vorlage:Fussballdaten. - Die A-Länderspiele und -tore von Gerald Asamoah
- Gerald Asamoah Stiftung für Herzkranke Kinder
Einzelnachweise
- ↑ „Gott weiß, was er tut“, Der Spiegel vom 9. November 1998, [Gott weiß, was er tut. In: Der Spiegel. (online). Onlineversion] gesichtet am 10. November 2008
- ↑ Geralds Herz, Asamoah-Stiftung.de
- ↑ http://www.spielergewerkschaft.de/spielerrat.html
- ↑ Asamoah erzielt juristischen Erfolg gegen Neonazis, Spiegel Online vom 30. Mai 2006
- ↑ Asamoah-Beleidigung war keine Volksverhetzung, Spiegel Online vom 18. April 2008
- ↑ Weidenfeller für drei Spiele gesperrt, Spiegel Online vom 23. August 2007
- ↑ Recht- und Verfahrensordnung www.dfb.de (aufgerufen am 31. Januar 2010)
- ↑ Freiheit für Asamoah, Strafe für Naki, Spiegel Online vom 5. November 2009
Personendaten | |
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NAME | Asamoah, Gerald |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 3. Oktober 1978 |
GEBURTSORT | Mampong, Ghana |