Ratingen

Stadt in Nordrhein-Westfalen
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Wappen Karte
Stadtwappen von Ratingen (stilisiert; Originalwappen unter www.ratingen.de)
(stilisiert, Original unter [1])
Lage von Ratingen in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Landkreis: Mettmann
Fläche: 88,72 km²
Einwohner: 91.786 (30.06.2003)
Bevölkerungsdichte: 1037 Einwohner je km²
Höhe: 35 - 180 m ü. NN
Postleitzahl: 40878 - 40885
Vorwahl: 02102
Geografische Lage: 51° 18' n. B.
06° 51' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: ME
Gemeindeschlüssel: 05 1 58 028
Stadtgliederung: 6 Gemeindebezirke mit 10 Stadtteilen
Hausanschrift der
Stadtverwaltung:
Minoritenstraße 2-6
40878 Ratingen
Website: www.ratingen.de
E-Mail-Adresse: stadt@ratingen.de
Politik
Bürgermeister: Harald Birkenkamp (seit 10.2004) (Bürger-Union Ratingen)

Die Stadt Ratingen liegt im Bundesland Nordrhein-Westfalen und ist eine große kreisangehörige Stadt des Kreises Mettmann im Regierungsbezirk Düsseldorf.

Ratingen, St. Peter und Paul

Geographie

Ratingen liegt im nordwestlichen Vorland des Bergischen Landes, grenzt im Südwesten an die Landeshauptstadt Düsseldorf und ist die größte Stadt des Kreises Mettmann.

Geschichte

Erste urkundliche Erwähnung der Siedlung vor 849. Seit dem Mittelalter gehörte das Ratinger Gebiet den Grafen, späteren Herzögen von Berg. Der Siedlung wurden am 11. Dezember 1276 die Stadtrechte verliehen. Ratingen als einer der vier Hauptorte von Berg erlebte im ausgehenden Mittelalter eine wirtschaftliche Blütezeit, verfiel jedoch nahezu völlig in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges.

Zu Beginn des Zeitalters der Industrialisierung entstand im Ortsteil Cromford durch Johann Gottfried Brügelmann 1783 die erste mechanische Baumwoll-Spinnerei auf dem europäischen Kontinent. Ihrer technikhistorischen Bedeutung wegen wird die ehemalige Textilfabrik Cromford heute vom Rheinischen Industriemuseum als Textilmuseum weiter betrieben.

Die Stadt gehörte zum Herzogtum Berg und aufgrund des Wiener Kongresses seit 1815 zu Preußen, dem Regierungsbezirk Düsseldorf und der Provinz Jülich-Kleve-Berg (Sitz in Köln), ab 1822 zur Rheinprovinz mit Sitz in Koblenz.

Aufgrund von Formsandvorkommen entstand ab der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Eisenindustrie. In der kommunalen Neuordnung 1929 behauptete Ratingen seine Selbstständigkeit. Die Gebiete der heutigen Stadtteile Tiefenbroich und Ratingen-West aus der damaligen Bürgermeisterei Eckamp wurden damals eingegliedert. Im Zuge von Kriegsendphasenverbrechen wurden in Ratingen am 6. April 1945 mindestens zwölf Personen im Kalkumer Wald bei Ratingen von drei Düsseldorfer Gestapobeamten erschossen. Es waren sechs Deutsche, drei Sowjetbürger und drei Niederländer. Kriminalkommissar Dr. Harnischfeger war der Exekutionsleiter. Harnischfeger wurde zum Tode verurteilt, auf lebenslänglich begnadigt und bald entlassen; später wurde er leitender Kriminalkommissar in einer deutschen Großstadt. (siehe „Menschen wie wir“ – Mahnmal für die im Kalkumer Wald ermordeten Zwangsarbeiter, hg. vom Stadtarchiv Ratingen 2000).

Nach relativ geringen Kriegsschäden erlebte Ratingen in den 1960er und 1970er Jahren die Entwicklung zur Wohnstadt (so der in den späten 60er Jahren entstandene Stadtteil Ratingen-West mit 20000 Einwohnern 1980) und zum Standort von Dienstleistungs- und Kleingewerbebetrieben für das nahe Düsseldorf. In den letzten Jahrzehnten siedelten sich zudem zahlreiche überregional bekannte Unternehmen vor allem aus den Branchen Elektronik, EDV und Telekommunikation an, unter ihnen Vodafone, Sun Microsystems, Hewlett Packard, SAP, Tiptel und Esprit. Um das Jahr 1970 wurde die Einwohnerzahl von 50 000 noch vor weiteren Eingemeindungen überschritten.

Kommunale Neugliederung

Mit der kommunalen Neugliederung 1975 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Breitscheid, Eggerscheidt, Hösel und Lintorf (alle früheres Amt Angerland), Homberg-Meiersberg (früheres Amt Hubbelrath) sowie die alte Stadt Ratingen aufgelöst und unter Einschluss des zur aufgelösten Gemeinde Hasselbeck-Schwarzbach (früheres Amt Hubbelrath) gehörenden Schwarzbachtales zu einer neuen Stadt Ratingen zusammengeschlossen.

Politik

Wahlen

Kommunalwahl 2004

CDU: 34,7% (23 Sitze), SPD: 23,5% (16), GRÜNE: 9,3% (6), FDP: 6,4% (4), MWG: 3,6% (2), Bürger-Union: 21,7% (14), Ratinger Linke: 0,9% (1 Sitz)

Bürgermeisterwahl Oktober 2004

Bei der Stichwahl zum Bürgermeister wurde der Kandidat der Bürger-Union-Ratingen, Harald Birkenkamp, mit 57% der Stimmen gewählt.

Bürgermeister

seit der Neubildung der Stadt durch die Kommunale Neugliederung 1975 (bis 1999 ehrenamtlich)

1975 - 1989: Ernst Dietrich (CDU)
1989 - 1994: Hugo Schlimm (SPD)
1994 - 2004: Wolfgang Diedrich (CDU)
seit 2004: Harald Birkenkamp (Bürger-Union)

Bürger-Union Ratingen

Im Mai 2004 gegründet, besteht die politische Gruppierung aus vielen ehemaligen Mitgliedern der CDU oder der CDU Nahestehenden. Die Gründung der Bürger-Union Ratingen erfolgte aus Verärgerung über die politische Haltung der langjährigen Mehrheitsfraktion im Ratinger Stadtrat.

Gemeindebezirke und Stadtteile

Es bestehen 6 Gemeindebezirke nach der Gemeindeordnung:

Bezirk Stadtteil Einwohner
(Juni 2003)
Mitte Zentrum
23.495
Ost
8.491
West West
17.923
Tiefenbroich Tiefenbroich
6.408
Lintorf/Breitscheid Lintorf
14.954
Breitscheid
5.033
Hösel/Eggerscheidt Hösel
8.285
Eggerscheidt
1.037
Homberg/Schwarzbach Homberg
5.686
Schwarzbach
474

Verkehr

Im öffentlichen Personennahverkehr verkehren in Ratingen die S 6 Köln-Nippes – Köln Hbf – Langenfeld – Düsseldorf – Ratingen Ost – Essen, die Straßenbahn 712 nach Düsseldorf und viele Buslinien. Die Stadt gehört zum Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.

Partnerstädte

Persönlichkeiten