Komintern (Schlepper)

sowjetische Artilleriezugmaschine aus den 1930er Jahren mit Kettenfahrwerk
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Der Komintern (russisch Коминтерн) war ein sowjetischer mittlerer Artillerie-Schlepper, der von der Roten Armee während des Zweiten Weltkriegs verwendet wurde. Der Entwurf dieses Fahrzeuges, benannt nach der Kommunistischen Internationale, wurde im Jahr 1931 entwickelt, seine Serienproduktion im Charkower Staatsdampflokbauwerk lief von 1935 bis 1940. Insgesamt baute der Hersteller 1.798 Schlepper dieses Typs. Mit dem Komintern erhielt die sowjetische, gezogene Artillerie das zuverlässige Kraftschleppmittel für ihre Motorisierung, aber die Zahl der gefertigten Schlepper war ungenügend, um den hohen Bedarf zu decken. Diese Fahrzeuge wurden von der Roten (ab 1946 Sowjet-) Armee bis Mitte 1950-er Jahre eingesetzt, dann wurden sie durch modernere Muster der Kraftschlepptechnik ersetzt. Kein Komintern ist bis heute erhalten geblieben.

Geschichte

Entwicklung

Die schnelle Entwicklung der sowjetischen Artillerie in 1929−1930 Jahre stellte eine Frage über Kraftschleppmittel für neuen schweren Geschütze. Auch der Fortschritt in der Militärwissenschaft dieser Zeit erforderte eine Motorisierung der allen Waffen. Darum das Hauptartillerieamt der Roten Armee gab im Jahr 1930 den Auftrag über Durcharbeitung der ganzen Serie der Schlepper aus. Das Charkower Staatdampflokbauwerk hatte eine Erfahrung mit Militär- und zivilem Traktorbau, im 1931 die Konstrukteure D. M. Iwanow und D. F. Bobrow unter B. N. Woronkows Leitung neuenwickelte den «mittlerer Artillerie-Traktor» gemaß Anforderungen auf Basis des produzierten in kleinen Serie T-24-Panzers. Die Laufwerk und die Federung wurden ohne bedeutende Änderungen entlehnt. Das erste Versuchsfahrzeug hatte viele Mängel, aber es auch bot genügend Spielraum zur Verbesserung. Im Jahr 1932 der Ingenierskollektiv under N. G. Subarews Leitung erfolgreich nacharbeitete den Entwurf, der evolutionierte faktisch zum Lastkraftwagen auf Vollkettenlaufwerk. Die staatliche Tests wurden des verbesserten Fahrzeuges erfolgreich im Jahr 1934 beendet und die Rote Armee nahm ihn für eigene Dienst als mittlerer Artillerie-Schlepper «Komintern» an. Die Serienproduktion folgte im nächsten Jahr mit Monatsausstoß etwa 25−30 Fahrzeuge. Im Jahr 1940 der Hersteller entwickelte neuen kraftstärkeren Schlepper vom «Woroschilowetz»-Typ und stellte zur seinen Fertigung um. Als Folge, die Serienproduktion der Komintern-Schlepper wurde damals beendet.

Einsatz

Die Komintern-Schlepper wurden erfolgreich als Schlepper für schwere Divisions- und Korpsgeschütze benutzt. Solche fortschrittliche sowjetische gezogene Artilleriesysteme wie 107-mm-Divisionskanone M1940 (M-60), 122-mm-Kanone M1931/37 (A-19), 152-mm-Haubitze M1938 (M-10), sowie 152-mm-Kanonenhaubitze M1937 (ML-20) hatten gute Mobilität mit dem Komintern-Fahrzeugschlepp. Aber die ungenügende Zahl der kraftstärken Schlepper in der Roten Armee führt zur großen Verluste der schweren Geschütze während Anfangsphase des Deutschen-Sowjetischen Krieges. Der Komintern auch konnte die überschwere 203-mm-Haubitze M1931 (B-4) schleppen, aber nur auf Bahn mit guter Straßendecke. Im Jahr 1945 die Rote Armee hatte 568 Schlepper dieses Typs, die Verluste vom 1. September 1942 bis Kriegsende waren nur 56 Fahrzeuge. Viele Komintern arbeitete auch in der sowjetischen Militär- und Zivilindustrie.

Technik

Die Komintern trieb ein 4-Zylinder-Viertakt-Dieselmotor vom Typ KIN an. Das ölgekühlte Triebwerk leistete etwa 131 P.S., das Fünfganggetriebe erlaubte den breiten Bereich der Schleppkraft. Ihrer maximale Wert lag etwa 6.800 kG bei 2.6 km/h «kriechenden» Geschwindigkeit. Das Fahrzeug wurde mit der vom Dieselmotor angetriebenen leistungsstarken Seilwinde ausgerüstet, ihre maximale Schleppkraft war fast 10.000 kG. Andere technischen Daten sind in der folgenden Tabelle angeführt:

Technische Daten: Komintern Artillerie-Schlepper
Allgemeine Eigenschaften
Gewicht 10,5 Tonnen
Länge über alles 5.765 mm
Breite über alles 2.300 mm
Höhe 2.538 mm
Bodenfreiheit 400 mm
Besatzung 2 Mann
Baujahre 1935–1940 (auch Prototyp im 1934)
Stückzahl 1798
Beweglichkeit
Motor 4-Zylinder-Dieselmotor KIN mit 131 PS
Leistungsgewicht 12,48 PS/Tonne
Höchstgeschwindigkeit (Straße): 30 km/h
Kraftstoffvorrat 550 Liter
Kraftstoffverbrauch auf 100 km (Straße) 250 Liter
Fahrbereich (Straße) 220 km
Antriebslage vorne
Bodendruck 0,495 kG/cm²

Das Fahrzeug war im Ganz zuverlässig, ausreichend schnell und reparaturgerecht. Der Schlepper konnte mit verschiedener Kraftstoffe (Benzin, Kerosin, Ligroin und ihre Mischungen) und in der rauen Winterbedingungen arbeiten. Seine Hauptmängel waren den Bedarf in qualifizierter Wartung, großen Kraftstoffverbrauch, höhen Eigengewichtsschwerpunkt und ungenügende Steuerbarkeit.