Millich ist ein Ortsteil der Stadt Hückelhoven (früher Gemeinde Hückelhoven-Ratheim) im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Das Dorf lebte früher von Viehzucht und Milchwirtschaft und ist heute, auch aufgrund der benachbarten Autobahnausfahrt der A46, auf 2600 Einwohner angewachsen.

Geographie
Zwischen Millich und Hückelhoven liegt die Millicher Halde der Zeche Sophia-Jacoba. Nachbarorte sind Ratheim, Ratheim-Busch, Klein Krings, Schaufenberg, Bleckden, Hückelhoven, Porselen, Hilfarth und Doverack
Gewässer
- Golkrather Bach (teilw. auch Millicher Bach genannt)
- Der Bach durchquert Millich und mündet in der Nähe des Ortes in die Rur. Er wurde früher zum Betreiben einer Wassermühle genutzt.
- Südlich des Ortes fließt die Rur vorbei, von der hier auch ein Altarm erhalten geblieben ist.
Geschichte
Die erste sichere urkundliche Erwähnung Millichs stammt aus dem Jahre 1461 (als Melick). Da es im Jülicher Amt Wassenberg aber noch ein zweites „Melick“ (bei Roermond) gab, ist eine sichere Unterscheidung der beiden Orte in alten Urkunden oft nicht möglich. [1]
Bevölkerungsentwicklung
- 1825: 310
- 1852: 325
- 1996: 1402
- 2000: 2351
- 2008: 2589 (Stand 31. Mai 2008)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Alte Schule (heute Dorfgemeinschaftshaus)
- Haus Bohm ehemals Posthof mit eigener Reiterei.
- Haus Nummer 5 (ehemals manhattan) öffentliche Bedürfnisanstalt.
Sehenswürdigkeiten
"Schlafende Schöne"
Am 14. März 2008 wurde die Millicher Halde der Bevölkerung zugänglich gemacht. Die sogenannte "Schlafende Schöne" wurde geweckt, ein Ausflugsziel und neues Naherholungsgebiet mitten in der Stadt Hückelhoven erschlossen. Wenn man die (nachts beleuchtete) "Himmelstreppe" erklommen hat, hat man ein 360-Grad-Panorama.
"Wald der Seelen"
Erinnert an ein Unglück vor 150 Jahren an dem bei einem Rur Hochwasser 20 Flösser ihr Leben lassen mussten. An der Stelle (nahe dem Millicher Wehr) gibt es einen Gedenkstein im anliegenden Wäldchen.
"Der Gänsemann"
Statue die an die Tradition der Gänsehirten in Millich erinnert. Sie liegt heute auf dem Grund der Rur da sie der Flussbettbegradigung im Wege stand. bei Niedrigwasser kann man den Hirtenstab aus dem Wasser ragen sehen.
"Maarhof"
Gutshof in direkter Nachbarschaft zum Millicher Maar dem nördlichsten Ausläufer der Eifel Maare. Mit einer Wasserfläche von 50 m² das kleinste der deutschen Maare.
Denkmäler
- Fluchkreuz von 1798 an der Schaufenberger Straße
- Wegekreuz von 1891 an der Gronewaldstraße
- Kriegerdenkmal am Mahrweg zur Erinnerung an die Gefallenen beider Weltkriege
- Brunnen „Kuhhirte“ − „Kuh-Het“ von 1985
- Die Skulptur des Künstlers Bonifatius Stirnberg (Aachen) soll an den gemeinsamen Rinderauftrieb erinnern, der bis 1955 stattgefunden hat.
- Flusswächter-Skulptur auf einer Rurinsel erinnert an die schwierigen Zeiten der Rur-Hochwässer.
- Bernd der Bürgermeister, Pappaufsteller aus dem letzten Kommunal Wahlkampf.
Vereine
- Fußballverein SV Roland Millich 1930 e. V.
- Die PannasAlm, freier Verein (Club) zur Pflege von Kameradschaft, Kunst und Kultur in Millich
- Schützenbruderschaft St. Johannes Millich e. V. von 1834
Viele Millicher Vereine, öffentliche wie auch kirchliche, haben sich zu einer Ortsgemeinschaft zusammengeschlossen
Brauchtum
- Die jährliche Frühkirmes findet alljährlich um Johannis im Juni statt, mit dem immer montags stattfindenden "Klompenball". Die schönsten Klompen werden prämiert. Im September dann folgt der "Vogelschuss".
- Im Herbst findet ein Oktoberfest statt
- am 21.Juni findet das Sonnenwendfest am alten Feuerplatz statt. Höhepunkt sind die Millicher Feuerspringer die den Sommer einleiten.
- am 2. Advent der Traditionelle Blockhütten Weihnachts Budenzauber mit Clown Bär Bel.
Infrastruktur und Wirtschaft
Verkehr
Eine Eisenbahnlinie, die Rurtalbahn / Strecke Jülich - Dalheim führte zwischen 1911 und 1980 von Baal über Hückelhoven, Ratheim und Wassenberg nach Dalheim. Nach der Einstellung des Personenverkehrs diente sie nur noch dem Güterverkehr der Zeche Sophia-Jacoba zwischen Ratheim und Baal - die Gleise nach Wassenberg sind abgebaut worden. Bis zur Einstellung des Personenverkehrs am 27. September 1980 befand sich in unmittelbarer Nähe, zwischen den Orten Schaufenberg und Millich der Bedarfshalt "Sophia-Jacoba". Der Aachener Verkehrsverbund sieht in seinem Zielkonzept 2013 eine Reaktivierung der Strecke (Rotterdam) - Ratheim - Baal für den Personenverkehr vor.
Öffentliche Einrichtungen
- Waldorf Kindergarten Millich
- Städt. Kindergarten
- Freiwillige Feuerwehr Millich
Einzelnachweise
- ↑ GILLESSEN, L. (1993): Die Ortschaften des Kreises Heinsberg. Schriftenreihe des Kreises Heinsberg 7
Koordinaten: 51° 3′ N, 6° 12′ O