Goldhöhe
Die Goldhöhe, tschechisch: Zlaté návrši, ist ein Berg in Tschechien. Sie gehört mit 1411 Metern üNHN nach der Schneekoppe zu den bedeutenden Erhebungen im Riesengebirge.
Goldhöhe / Zlaté návrší | ||
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Polare Versuchsstation Goldhöhe 1938. | ||
Höhe | 1411 m n.m. | |
Lage | Grenze Tschechien / Polen | |
Gebirge | Riesengebirge | |
Koordinaten | 50° 44′ 19″ N, 15° 34′ 12″ O | |
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Gestein | Granit |
Lage
Die Goldhöhe liegt im tschechisch-polnischen Grenzgebiet in der Gemarkung Dolní Dvůr (Niederhof) im Nationalpark Krkonoše und ist über die Straße 286 (Mísečky – Zlaté návrší) erschlossen. Der Gipfel befindet sich zwischen der Kesselkoppe (Kotel) und dem Schüsselberg (Medvědín) nördlich der Schüsselbauden (Horní Mísečky).
Geschichte
Vor 1938 hatte die tschechoslowakische Armee auf der Goldhöhe Baracken errichtet, die zur Grenzsicherung dienen sollten. Nach der Eingliederung des Sudetenlandes durch das Deutsche Reich gemäß dem Münchner Abkommen von 1938 gehörte auch die Goldhöhe zu Deutschland.
Der Polarforscher Kurt Herdemerten richte nach seiner Rückkehr von der Herdemerten-Grönland-Expedition Ende 1938 in den aufgelassenen Armeebaracken eine polare Versuchsstation, die Forschungsstation Goldhöhe, ein.[1] Hier sollten die von der Expedition aus Westgrönland mitgebrachten Gerfalken unter Umweltbedingungen erforscht werden können, die dem Klima in der arktischen Heimat der Falken entsprach. Ein ähnlicher Versuch, Gerfalken in Mitteleuropa anzusiedeln, war 1937 im Reichsjägerhof „Hermann Göring“ im Harzvorland gescheitert. Finanziert wurde die Station durch die Hermann-Göring-Stiftung. In Kooperation mit der Reichsstelle für Naturschutz und der Universität Breslau sollte hier darüber hinaus Forschungsarbeit über biologische Fragestellungen der Arktis betrieben werden.[2] Im Zweiten Weltkrieg veränderte sich der Aufgabenbereich der Station.[3] Auf Anregung von Hans-Robert Knoespel, einem ehemaligen Mitarbeiter Herdemertens, ließ Admiral Fritz Conrad im Winter 1942/43 die Station zu einem Arktistrainingslager für die Marinewettertrupps (MWT) ausbauen, dessen Leiter Knoespel wurde. Unterstützt wurde er durch Dr. Heinrich Schatz. 1943 übernahm der Meteorologen Dr. Gottfried Weiss die Leitung des Trainingslagers. Auf der Goldhöhe wurden bis Ende 1944 Soldaten, für den Einsatz in polaren Regionen, vornehmlich für die Wetterstationen der Wehrmacht in der Arktis ausgebildet. Hier wurde unter anderem die "Operation Haudegen" vorbereitet.[4]
Sehenswürdigkeiten
Ein Denkmal auf dem Gipfel der Goldhöhe erinnert an die tschechischen Sportler Bohumil Hanč und Václav Vrbata, die hier am 24. März 1913 bei einem Skirennen in einem Schneesturm ums Leben kamen.
Einzelnachweise
- ↑ Kurt Herdemerten: Jukunguaq. Das Grönlandbuch der Hermann-Göring-Stiftung. Verlag Georg Westermann, Braunschweig 1939.
- ↑ Theodor Guspietsch: Hans-Robert Knoespel zum Gedächtnis. Polarforschung, 15, 1/2, 1945, S 26.
- ↑ Franz Selinger: Von 'Nanok' bis 'Eismitte'. Meteorologische Unternehmungen in der Arktis 1940–1945. Hamburg 2001. S.151.
- ↑ J.D.M. Blyth: German meteorological activities in the Arctic. Polar Record 6(12), 1951, S. 185-226.