Segestes

germanischer Fürst
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Über Segestes ist nur sehr wenig überliefert. Nur seine Beziehung zu Arminius und seine Rolle im germanischen Aufstand gegen Rom sind von den antiken Autoren überliefert. Im Jahre 9 u.Z. warnte er den Varus vor den Plänen zum Aufstand, fand aber kein Gehör (Cass. Dio LVI 19,3) und mußte sich unwillig am Aufstand beteiligen (Tac.ann. I 55,3). Doch schon bald stellte er sich im offenen Kampf gegen Arminius, der seine Tochter Thusnelda gegen seinen Willen zur Frau genommen hatte (Tac.ann. I 55. 58), und wurde im Jahre 15 n.Chr. von seinen Stammesgenossen belagert durch Germanicus entsetzt. Das letzte was die antiken Quellen von ihm berichten ist, dass er im Jahre 17 u.Z. als Zuschauer beim Triumph des Germanicus war, wobei seine Kinder Segimundus und Thusnelda, sowie sein Enkel Thumelicus als Gefangene vorgeführt wurden (Strab. VII 1,4), und seine Deportation nach Gallien (Tac.ann. I 58,5). Danach verliert sich sein Schicksal im Dunkel der Geschichte.


a) Quellen:

P. Cornelius Tacitus: Annalen, lat.-deut., hrsg.v. Erich Heller, 2. durchgesehene und erweiterte Auflage, Darmstadt 1992.


b) Lexika:

Der neue Pauly: Enzyklopädie der Antike, hrsg.v. Hubert Cancik und Helmuth Schneider, Stuttgart/ Weimar 1996-2003

Paulys Realenzyklopädie der klassischen Altertumswissen-schaft, hrsg.v. Georg Wissowa, Stuttgart 1893-1978


c) Literatur:

Demandt, Alexander: Arminius und die frühgermanische Staatenbildung, in: Arminius und die Varusschlacht, hrsg.v. Rainer Wiegels und Winfried Woesler, Paderborn/ München/ Wien/ Zürich 1995, S. 185-196.

Millhoff, Manfred: Die Varusschlacht – Anatomie eines Mythos: eine historische Untersuchung der „Schlacht im Teutoburger Wald“, Berlin 1995.

Timpe, Dieter: Arminius-Studien, Heidelberg 1970.