Hildegard-Wegscheider-Oberschule | |
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Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1909 |
Ort | Berlin |
Land | Berlin |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 52° 29′ 6″ N, 13° 16′ 37″ O |
Träger | Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf |
Schüler | ca. 650 (Stand: Mai 2010) |
Lehrkräfte | ca. 40 (Stand: Mai 2010) |
Website | www.hwos.de |
Die Hildegard-Wegscheider-Oberschule (kurz: HWO oder HWOS) ist ein Gymnasium im Berliner Ortsteil Grunewald, benannt nach der Frauenrechtlerin Hildegard Wegscheider. Die Schule zeichnet sich insbesondere durch ihren architektonischen Stilpluralismusm, das Angebot eines Superschnellläuferzuges und das angebotene Fach Japanisch aus.
Geschichte
Im Jahre 1896 nahm die Höhere Tochterschule, gegründet von Elisabeth und Paula Michalik, den Unterrichtsbetrieb für zwei Dutzend Mädchen unter dem Namen "Erste Mädchenschule im Grunewald" auf. Die Schule lag zu dieser Zeit noch in privater Trägerschaft und wurde später nur noch als Höhere Tochterschule bezeichnet.
Der Abschluss, den die Mädchen erworben konnten, ist mit dem heutigen Mittleren Schulabschluss vergleichbar, nur wurden auch Sonderqualifizierungen in Kochen, Plätten und Waschen erworben.
1909 wurde das neue Schulgebäude in der Lassenstraße 18-20 eingeweiht, nachdem die Schule bereits 1897 in die Lassenstraße 16 umzogen war, dem heuten naturwissenschaftlichen Trakt. Die Trägerschaft lag zu dieser Zeit bereits in Händen der Gemeinde Grundewald. Der Abschluss des Abiturs war jedoch erst ab 1921 möglich. Gymnasium durfte sich die Schule zu der Zeit noch nicht nennen, da dies eine andere Schulform war.
Im Zweiten Weltkrieg war die Schule nicht nur eine Lernanstalt, sondern auch eine Verkaufsstelle für Lebensmittelkarten. Zum Ende des Krieges wurde die Schule geschlossen. 1945 begann das Schulleben jedoch wieder in seiner alten Ordnungsform. 1948 fand hier auch im Rahmen der derzeitigen Währungsreform der Geldumtausch statt und die Gymnastikhalle der Schule fungierte viele Jahre nach dem Krieg als Kino, das "Pan-Kino".
1965 wurde der "sozialwissenschaftliche Zug" ab der 11.Klasse eingeführt.
1967 wurden die ersten Jungen auf der Schule aufgenommen.
1973 wird das Kurssystem ("reformierte Oberstufe") eingeführt.
1993 wird der Expresszug als schulisches Experiment eingeführt.
Schulleiter
1903-1908: Eleonore Vollrath
1908-1921: Prof. Dr. Erich Meyer
1921-1945: Dr. Friedrich Abée (Oberstudiendirektor)
1945-1946: Karl Sturm
1946-1956: August Rönnebeck (Oberstudiendirektor)
1956-1974: Dr. Heinz Machschefes (Oberstudiendirektor)
1974-1987: Hanns- Heinz Lefébre (Oberstudiendirektor)
1987-2005: Lutz Beutler (Oberstudiendirektor)
seit 2005: Peter Lischka (Studiendirektor)
Pädagogische Arbeit und Angebote
Die Hildegard-Wegscheider-Oberschule bietet ein erweitertes Sprachfeld an, es werden außer Englisch und Französisch auch Latein und Japanisch unterrichtet. Darstellendes Spiel wird ebenfalls unterrichtet. Der Informatikunterricht wird in zwei voll ausgestatteten Räumen erteilt. Fortlaufend werden von Schülern Schulprojekte und Schülerfirmen organisiert. Die Hildegard-Wegscheider-Oberschule bietet außerdem ein breit gefächertes Angebot an Arbeitsgemeinschaften an.
Architektur und Gebäude
Das Hauptgebäude wurde als Lyzeum vom damaligen Regierungsbaumeister Carl Lange geplant. Das erste Gebäude der Hildegard-Wegscheider-Oberschule ist heutzutage der naturwissenschaftliche Trakt und wurde 1897 vollendet. Das Gebäude war früher mit klassizistischen Bauelementen verziert verziert, die später im Zuge einer Renovierung entfernt wurden. Auf dem Gebäude des naturwissenschaftlichen Traktes findet man heute noch die Schriftzüge "Demut", "Treue" und "Elternliebe", die Tugenden, die den Schülerinnen der ehemaligen Mädchenschule primär vermittelt werden sollten. Da sich dieses Gebäude als zu klein erwies, wurde ein weiteres Gebäude anberaumt, welches das heutige Hauptgebäude darstellt. Dieses Hauptgebäude der Hildegard-Wegscheider-Oberschule wurde 1909 fertig gestellt und ist womöglich eines der architektonisch bemerkenswertesten Schulgebäude in Berlin. Die Hofseite des Gebäudes ist schlichter Gehalten als die Seite, die zur Straße zeigt. In dem Baustil der Schule sind viele verschiedene Baustile unterschiedlicher Epochen vereint. Diese Mischform (Stilpluralismus) wird als Historismus bezeichnet. An der Fassade dominieren die Baustile der Gotik und der Renaissance, währen im Inneren Romanik und Jugendstil vorherrschen. Auch der Turm am Hauptgebäude sticht durch seine Gestaltung hervor. Der Figurenschmuck des Gebäudes innen sowie außen sind zu nennen. So werden hier verschiedene Szenen, zum Beispiel die Kindheit, und ein "deutsches Frauenleben" nach dem Vorbild des 20. Jh. aufgegriffen. Im ersten Stock setzt sich der Architekt der Schule selbst ein Denkmal mit einer Büste über dem Eingang zum Aufenthaltsraum. Die Gänge in den jeweiligen Stockwerken weisen mit Ausnahme des schlichter gestalteten 3. Stockwerks eine interessante Gestaltung auf, die zum Beispiel an den Kreuzgewölben erkennbar ist.
Öffentlichkeitsarbeit
- Gründung des Fördervereins:
- Gründung der Schülerzeitung:
- Partnerschulen: Walther Rathenau-Schule
Prominente ehemalige Schülerinnen und Schüler
Weblinks
Einzelnachweise
- Nachweise?