Lukas Reimann

Schweizer Politiker (SVP)
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. April 2010 um 18:29 Uhr durch Ellipse (Diskussion | Beiträge) (Einzelnachweise: Position). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Lukas Reimann (* 18. September 1982 in Aarau) ist ein Schweizer Politiker (SVP) und Nationalrat.

Lukas Reimann (2007)

Privat

Lukas Reimann wohnt in Wil im Kanton St. Gallen. Zu seinen Interessen zählen Lindy Hop, Jazz, Poker[1] und Eishockey. Lukas Reimann ist der Sohn von Kurt Reimann, Generalsekretär der Universität Zürich und der Neffe des Aargauer Ständerates Maximilian Reimann.

Ausbildung und Beruf

Lukas Reimann ist Freiberufler[1] und Student[2] an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich.

Reimann gründete im April 2008 mit Geschäftspartnern aus Deutschland und Luxemburg die SWAG - Schweizerische Wertpapierabrechnungsgesellschaft AG mit Sitz in St. Gallen. Er war Mitglied des Verwaltungsrates und bis zum seinem Austritt im Februar 2009 dessen Präsident.[3]

Reimann ist Mitglied des Stiftungsrates der 2008 gegründeten Schweizerischen Quellwasser- und Brunnenstiftung mit Sitz in Wil (SG).[4]

Lukas Reimann ist Verwaltungsratsmitglied der Schweizerzeit Verlags AG.[2] Er publiziert regelmässig Artikel in der rechtskonservativen Zeitung „Schweizerzeit“.

Militär

In der Schweizer Armee bekleidet Reimann den Rang eines Soldaten.[2]

Politik

Standpunkte

Politisches Engagement zeigte Reimann bereits 1998, als er sich in einem Leserbrief im St. Galler Tagblatt gegen die Eidgenössischen Volksinitiative «zum Schutz von Leben und Umwelt vor Genmanipulation (Gen-Schutz-Initiative)» aussprach.[5] Auch kämpft er gegen die Öffnung der Schweizer Universitäten für ausländische Studierende und engagiert sich für die Wahrung des Nationalstolzes.[6]

Reimann setzt sich gegen Verträge zwischen der Schweiz und den Vereinten Nationen, der NATO und der Europäischen Union ein. Er sieht die Schweiz von einer Islamisierung bedroht. Als Parlamentarier setzt er seine Schwerpunkte in einer Politik für mehr Freiheit und weniger staatliche Abgaben.

Partei

1999 war Reimann Mitglied der SVP-Ortspartei Wil und der Jungen SVP Schweiz.[7] Er war Mitgründer der Jungen SVP St. Gallen, wo er von Oktober 2000 bis Februar 2008 Präsident war. Seit 2001 ist er Vorstandsmitglied der SVP Kanton St. Gallen.

Organisationen

Seit 1999 ist Lukas Reimann Mitglied des Vereins „Ja zum Leben“.[8]

Seit 2000 ist Reimann Vorstandsmitglied der AUNS. Er ist Mitgründer und Co-Präsident des 2001 gegründeten Vereins Young4FUN in Wil. Dort gehört er zur Redaktion der Zeitung Freie Schweiz, dessen offiziellen Organ. Young4FUN ist ein Mitglied von team (the european alliance of eu-critical movements), wo Reimann seit 2004 Vorstandsmitglied ist.[9]

Lukas Reimann ist Vorstandsmitglied der IG Pro Stadtbus Wil (IGpStB).[2]

Komitees

Im Jahr 2002 war Reimann Präsident des Referendumskomitees «Ausgabenbremse für Hilfe am falschen Ort» in Wil SG.

Er war Referendumsführer bei der Eidgenössichen Abstimmung über die Weiterführung der Personenfreizügigkeit und deren Ausdehnung auf Rumänien und Bulgarien.[10]

Des Weiteren war Reimann Mitglied der Initativkomitees der Eidgenössischen Volksinitiativen «Für die Stärkung der Volksrechte in der Aussenpolitik (Staatsverträge vors Volk!)»[11] und «Gegen den Bau von Minaretten».[12]

Legislative

Reimann wurde 2004 im Alter von 21 Jahren Mitglied des Kantonsrates von St. Gallen. Er kandidierte als Kandidat der Jungen SVP. Bei den Wahlen 2007 wurde er in den Nationalrat gewählt. Ein Parlamentsmandat nimmt Reimann in der Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates wahr.[2]

Kritik

  • Verein „Ja zum Leben“

Die Organisation „Ja zum Leben“ engagiert sich gegen Schwangerschaftsabbruch und gegen Sterbehilfe. Der Verein befürwortete die Volksinitiative «für Mutter und Kind – für den Schutz des ungeborenen Kindes und für die Hilfe an seine Mutter in Not», welche 2002 zur Abstimmung vorgelegt wurde.[13] Die Volksinitiative wollte ein nahezu absolutes Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen. Im Falle einer Annahme der Initiative hätte auch eine Schwangerschaft als Folge von einer Vergewaltigung ausgetragen werden müssen.[14]

  • Referendumskomitee «Ausgabenbremse für Hilfe am falschen Ort», Wil (SG)

Gegen den vom Wiler Parlament 2002 bewilligten zweckgebundenen Beitrag an die polnische Partnergemeinde Dobrzen Wielki für den Ausbau der Gasversorgung sollte das Referendum ergriffen werden. Das Komitee sammelte zusammen mit Young4FUN und Schweizer Demokraten Unterschriften mit dem Ziel, eine Volksabstimmung zu erreichen. Der Parlamentsbeschluss war jedoch auf Grund der kleinen Beitragssumme nicht referendumsfähig.[15]

  • Strategie in der Abstimmung um die Personenfreizügigkeit 2009

Reimann kaufte sich die Rechte für einen Domäne, die derjenigen der politischen Gegnern zum Verwechseln ähnlich sah: Die Zeichenfolgen unterschieden sich lediglich durch ein Bindestrich-Minus. Dies führte zu Verwirrungen, zudem Reimann als Ziel seiner Domäne eine Website aufsetzen liess, die derjenigen seiner politischen Gegnern zum verwechseln ähnlich sah - mit Ausnahme der aufgeführten Argumente und der Abstimmungs-Empfehlung.[16]

  • SWAG - Schweizerische Wertpapierabrechnungsgesellschaft AG, St. Gallen

Die SWAG erlangte negative mediale Aufmerksamkeit, als sie im Februar 2009 mit einer umstrittenen Internet-Werbekampagne in Verbindung gebracht wurde, in welcher Bürger der EU zur Ausnützung der Schweizerischen Sozialleistungen aufgerufen wurden.[17][18][19][20] Die SWAG wird von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht als unbewilligtes Finanz-Institut (Negativliste) aufgeführt.[21]

Trivia

Lukas Reimann ist das jüngste Mitglied des Parlamentes.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Profil von Lukas Reimann auf XING. xing.com, abgerufen am 23. April 2010.
  2. a b c d e Lukas Reimann auf der Website der Bundesversammlung
  3. SWAG - Schweizerische Wertpapierabrechnungsgesellschaft AG im Handelsregister. moneyhouse.ch, abgerufen am 23. April 2010.
  4. Schweizerische Quellwasser und Brunnenstiftung im Handelsregister. moneyhouse.ch, abgerufen am 23. April 2010.
  5. L. Reimann: Der Chance beraubt. St. Galler Tagblatt, 14. April 1998, abgerufen am 23. April 2010.
  6. C. Keller: Rechts ist geil. Das Magazin Nr. 29, Beilage Zürcher Tages-Anzeiger vom 20. Juli 2002.
  7. J. Roggenbauch: Teenager mit Bock auf Politik. Wiler Zeitung, 22. Oktober 1999, abgerufen am 23. April 2010.
  8. Lebenslauf. lukas-reimann.ch, abgerufen am 23. Januar 2008.
  9. Lebenslauf. lukas-reimann.ch, abgerufen am 23. April 2010.
  10. P. Haberstich: Heute geht es um die Wurst. Das Magazin, 06. Februar 2009, abgerufen am 23. April 2010.
  11. Bekanntmachungen der Departemente und der Ämter, Volksinitiative «Für die Stärkung der Volksrechte in der Aussenpolitik (Staatsverträge vors Volk!)». Schweizerische Bundeskanzlei, 19. Februar 2008, abgerufen am 23. April 2010.
  12. Initiativkomitee der Eidgenössischen Volksinitiative «Gegen den Bau von Minaretten». minarette.ch, abgerufen am 23. April 2010.
  13. Ja zum Leben befürwortet die Volksinitiative "für Mutter und Kind". Human Life International Schweiz, Meldung vom 26. November 2001, abgerufen am 23. April 2010.
  14. Ein Who's Who der Schweizerischen AbtreibungsgegnerInnen. WochenZeitung, 12. April 2001, abgerufen am 23. April 2010.
  15. Stadtrat erklärt Referendum gegen Polen-Beitrag als ungültig. Stadt Wil, 30. August 2002, abgerufen am 23. April 2008.
  16. Jungparteien klagen gegen Lukas Reimann. Neue Zürcher Zeitung, 23. Dezember 2008, abgerufen am 23. April 2010.
  17. Zweideutige Website mit Spur zu Lukas Reimann. St. Galler Tagblatt, 04. Februar 2009, abgerufen am 23. April 2010.
  18. Eine unseriöse Internetseite beeinflusst die Politik. Zürcher Tagesanzeiger, 06. Februar 2009, abgerufen am 23. April 2010.
  19. Der ruehrige Geschäftspartner des Lukas Reimann. Zürcher Tagesanzeiger, 16. Februar 2009, abgerufen am 23. April 2010.
  20. Ein Chamäleon kommt selten allein. Augenreiberei, 20. Oktober 2009, abgerufen am 23. April 2010.
  21. Enforcement > Unbewilligte Institute (Negativliste). Eidgenössische Finanzmarktaufsicht finma, abgerufen am 23. April 2010.

Vorlage:Navigationsleiste St. Galler Parlamentarier