
Der Mulleklenkes ist ein Sendeturm ca. 7 km südwestlich vom Stadtzentrum von Aachen. Er steht auf der Karlshöhe, einem Höhenzug im Aachener Stadtwald, nahe dem Dreiländereck und in unmittelbarer Nähe zur belgischen Grenze. Der 133 m hohe Turm (Typenturm FMT 12) wurde 1984 fertiggestellt. Die Baukosten betrugen 5,6 Millionen DM.[1] Betreiber und Eigentümer der Anlage ist die Deutsche Funkturm (DFMG), ein Tochterunternehmen der Deutschen Telekom mit Sitz in Münster.
Mulleklenkes ist kein Spitzname, sondern der offizielle Name des Turms. Der Name setzt sich zusammen aus den beiden Öcher Platt- Wörtern mullen (klönen, schwatzen) und Klenkes (abgespreizter Finger der rechten Hand, Aachener Erkennungszeichen). Die Sendeanlage selbst wird als Sender Aachen-Stadt oder Sender Aachen-Karlshöhe bezeichnet.
Aktuelle Nutzung
Folgende Radioprogramme werden ausgestrahlt: (Stand: November 2007)[2]
Programm | Frequenz | ERP |
---|---|---|
Radio Aachen | 100,1 MHz | 1 kW |
Deutschlandfunk | 102,7 MHz | 0,5 kW |
Am 20. November 2007 wurden die analogen Fernsehsignale durch die folgenden DVB-T-Aussendungen (in vertikaler Polarisation) ersetzt:[3]
Programm | Kanal | Mitten-Frequenz | Modulation | Coderate | Guard-Intervall | Leistung |
---|---|---|---|---|---|---|
ZDF-Multiplex (ZDF, 3sat, KI.KA, ZDFinfokanal) | 26 | 514 MHz | 16 QAM | 2/3 | 1/4 | 5 kW |
WDR-Multiplex (WDR-Aachen, WDR-Köln, NDR, SWR, MDR) | 37 | 602 MHz | 64 QAM | 1/2 | 1/4 | 10 kW |
ARD-Multiplex (Das Erste, Phoenix, ARTE, EinsFestival) | 50 | 706 MHz | 16 QAM | 2/3 | 1/4 | 10 kW |
Frühere Nutzung
Davor, zu Analog-TV-Zeiten, wurden lange Zeit folgende Fernsehsender ausgestrahlt (jeweils in horizontaler Polarisation):
Programm | Kanal | Bildträger-Frequenz | Leistung |
---|---|---|---|
Das Erste | 52 | 719,25 MHz | 20 W |
WDR | 58 | 767,25 MHz | 400 kW |
WDR | 33 | 567,25 MHz | 10 W |
ZDF | 37 | 599,25 MHz | 500 kW |
ZDF | 30 | 543,25 MHz | 10 W |
(Die kleineren Sendeleistungen stellten Füllsender dar - die gerade im Vergleich zu heute ganz erheblichen Sendeleistungen im Hunderte-kW-Bereich wurden hingegen für Grundnetzsender aufgewandt.)
Außerdem listet das Verzeichnis der TV- und Hörfunksendestellen in der Bundesrepublik Deutschland von 1997 noch die folgenden analogen TV-Sender auf, die in der Vergangenheit von diesem Standort aus ausgestrahlt wurden:[4]
Programm | Kanal | Bildträger-Frequenz | Leistung |
---|---|---|---|
RTL | 26 | 511,25 MHz | 100 W |
Sat.1 | 27 | 519,25 MHz | 100 W |
VOX | 60 | 783,25 MHz | 100 W |
Sie wurden bereits im Zusammenhang mit der DVB-T-Einführung im Großraum Köln/Bonn[5] bzw. im Ruhrgebiet[6] im Jahre 2004 abgeschaltet.
Einzelnachweise
- ↑ Chronik der Stadt Aachen 1984
- ↑ Sender-Tabelle NRW von www.ukwtv.de
- ↑ DVB-T Empfangsprognose für die Region Aachen. Projektbüro DVB-T Nordrhein-Westfalen (Überallfernsehen), abgerufen am 2. Dezember 2007.
- ↑ Deutsche Telekom, Druckwerk DW 17 AB 11: Verzeichnis der TV- und Hörfunksendestellen in der Bundesrepublik Deutschland, Ausgabe 1997
- ↑ Reflexion - Fachzeitschrift für UKW/TV-Fernempfang, S.44, Ausgabe Nr. 188, Juni 2004
- ↑ Diskussion im Forum auf Digitalfernsehen.de
Koordinaten: 50° 44′ 44,3″ N, 6° 2′ 35,6″ O