Edward Misselden

englischer Kaufmann und Deputy-Governor der Gesellschaft der Merchant Adventurers in Delft
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. April 2010 um 11:56 Uhr durch Meffo (Diskussion | Beiträge) (MEW 13, div. Belege / http://en.wikisource.org/wiki/Misselden,_Edward_%28DNB00%29 ''Misselden, Edward (DNB00)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Edward Misselden (1608–1654) war ein englischer Kaufmann und Deputy-Governor der Gesellschaft der Merchant Adventurers in Delft. Er ist als Autor ökonomischer Schriften bekannt geworden, die als kennzeichnend gelten für das Zeitalter des Merkantilismus.

Geld und Warenhandel

"Die natürliche Materie des Handels ist die merchandize (Kaufmannsware): which merchants from the end of trade have stiled commodities (welche Händler aus Geschäftsgründen Gebrauchswerte genannt haben). Die künstliche Materie des Handels ist Geld, welches den Titel erhalten hat of sinewes of warre and of state (Nerv des Krieges und des Staates). Geld, obgleich es in Natur und Zeit nach der merchanize kommt, yet for as much as it is now in use has become the chiefe. Er vergleicht Ware und Geld den beiden Söhnen des alten Jacob, der seine rechte Hand auf den jüngeren und die linke auf den älteren legte.[1]

Zur entgegengesetzten Rolle bei der Schatzbildung: "Je mehr der Vorrat in Waren wächst, um so mehr nimmt der als Schatz (in treasure) existierende ab."[2]

"Die allgemeine entfernte Ursache unseres Mangels an Gold ist der große Exzeß dieses Königreichs im Konsum von Waren fremder Länder, die sich uns statt als commodities als discommidities erproben, indem sie uns von ebenso vielem Schatze abschneiden, der sonst an die Stelle dieser Spielsachen (toys) importiert würde. Wir konsumieren unter uns einen viel zu großen Überfluß an Weinen von Spanien, Frankreich, Rheinland, Levante; die Rosinen von Spanien, die Korinthen der Levante, die Lawns (Sorte feiner Leinwand) und Cambrics (Batiste) von Hainaut, die Seidenzeuge von Italien, Zucker und Tabak von Westindien, die Gewürze von Ostindien, alles das ist kein absolutes Bedürfnis für uns, und dennoch werden diese Dinge gekauft mit hartem Gold."[3]

Misselden will das Gold und Silber wenigstens im Kreise der Christenheit halten: "Das Geld wird vermindert druch den Handel jenseits der Christenheit mit der Türkei, Persien und Ostindien. Diese Handelszweige werden größtenteils mit barem Geld geführt, jedoch ganz anders wie die Handelszweige der Christenheit in sich selbst. Denn obgleich der Handel innerhalb der Christenheit mit barem Geld getrieben wird, ist doch das Geld fortwährend eingeschlossen innerhalb seiner Grenzen. Da ist in der Tat Strömung und Gegenströmung, Flut und Ebbe des Geldes in dem innerhalb der Christenheit geführten Handel, denn manchmal ist es reichlicher an einem Teil, mangelnder an einem andern, je nachdem ein Land Mangel hat und ein anderes Überfluß: es kommt und geht und wirbelt im Kreis der Christenheit, aber bleibt stets von seiner Linie umfangen. Aber das Geld, womit außerhalb der Christenheit in die oben angegebenen Länder hinausgehandelt wird, ist beständig ausgegeben und kehrt nie zurück."[4]

Schriften

Free Trade or, The Meanes To Make Trade Florish. Wherein, The Causes of the Decay of Trade in this Kingdome, are discovered: And the Remedies also to remoove the same, are represented. Propertius, nauita de ventis, de tauris narrat arator: Enumerat miles vulnera, pastor oues. London, Printed by John Legatt, for Simon Waterson, dwelling in Paules Church-yard at the Signe of the Crowne. 1622 [1]

Einzelnachweise

  1. E. Misselden: Free Trade or the Means to make Trade florish etc. London 1622; zit. nach Karl Marx: Zur Kritik der politischen Ökonomie. Franz Duncker, 1859; MEW Bd. 13, S. 103.
  2. MEW, Bd. 13, S. 106.
  3. MEW Bd. 13, S. 107.
  4. MEW Bd. 13, S. 108f, Anmerkung.