Menora

der Siebenarmige Leuchter des israelitischen und judäischen Tempels
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Die Menora (Betonung auf letzter Silbe mit langem ā: Meno'rā; auch: Menorah, hebr: מנורה, Plural Menorot, hebr: מנורות; hebräische Bezeichnung für Leuchter, Lampe) ist ein siebenarmiger Leuchter und eines der wichtigsten religiösen Symbole des Judentums und wurde bei der Staatsgründung Israels in das Staatswappen aufgenommen. Die Menora hat ihre Ursprünge vermutlich in Babylonien und soll die Erleuchtung symbolisieren.

Menora
Kippa und Menora
Menora vor der Knesset in Jerusalem

In der Bibel

Moses erhielt auf dem Berg Sinai (als er auch die Tafeln mit den zehn Geboten bekam) den Auftrag, ein Heiligtum zu errichten, das Stiftszelt. Zu diesem gehörte auch ein Leuchter (Ex 25,31-40 LUT; 37,17-24 LUT).

 Du sollst auch einen Leuchter aus feinem Golde machen, Fuß und Schaft in getriebener Arbeit, mit Kelchen, Knäufen und Blumen.  Sechs Arme sollen von dem Leuchter nach beiden Seiten ausgehen, nach jeder Seite drei Arme.  Jeder Arm soll drei Kelche wie Mandelblüten haben mit Knäufen und Blumen. So soll es sein bei den sechs Armen an dem Leuchter.  Aber der Schaft am Leuchter soll vier Kelche wie Mandelblüten haben mit Knäufen und Blumen,  und je einen Knauf unter zwei von den sechs Armen, die von dem Leuchter ausgehen.  Beide, Knäufe und Arme, sollen aus einem Stück mit ihm sein, lauteres Gold in getriebener Arbeit.  Und du sollst sieben Lampen machen und sie oben anbringen, so dass sie nach vorn leuchten,  und Lichtscheren und Löschnäpfe aus feinem Golde.  Aus einem Zentner feinen Goldes sollst du den Leuchter machen mit allen diesen Geräten.  Und sieh zu, dass du alles machest nach dem Bilde, das dir auf dem Berge gezeigt ist.

Während der vierzigjährigen Wanderung trugen die Israeliten das Stiftszelt inklusive Menora stets mit sich, bis es schließlich im Tempel in Jerusalem integriert wurde. Dort ließ König Salomo dann 10 goldene Menorot aufstellen, die aber später zerstört wurden.

Zweiter Tempel und Rezeption

Im Zweiten Tempel stand dann wieder nur eine Menora, die bei der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 n. Chr. durch Titus von den Römern geraubt wurde. Auf dem Titusbogen (einem Triumphbogen zur Erinnerung an den Triumphzug) ist eine Abbildung der Menora als Beutestück zu finden. Das ist das letzte historische Dokument von ihr; sie gilt heute als verschollen, und um den Verbleib gibt es wilde Spekulationen.

Die Menora galt als eines der Symbole für den Tempel und ist daher häufig auf antiken Münzen, auf Mosaiken oder in Stein eingraviert zu finden. Die bislang früheste Darstellung der Menora stammt nach der umstrittenen Ansicht der Ausgräberin D. Avschalom-Gorni aus einer im Jahr 2009 in der Nähe des antiken Magdala aufgefundenen Synagoge.[1]

 
Darstellung der Plünderung des Tempels auf dem Titusbogen

Literatur

Sachbücher

  • Ludwig Berger: Der Menora-Ring von Kaiseraugst. Römermuseum, Augst 2005, ISBN 3-7151-0036-2
  • Jens Voß: Die Menora. Gestalt und Funktion des Leuchters im Tempel zu Jerusalem. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1993, ISBN 3-525-53763-8

Belletristik

  • Lionel Davidson: Das Geheimnis der Menora. Goldmann, München 1996, ISBN 3-442-72127-X
  • Paul Sussman: Der Biss des Skorpions. Piper, München 2005, ISBN 3-492-04387-9
  • Stefan Zweig: Der Begrabene Leuchter.

Einzelnachweise

  1. http://www.haaretz.com/hasen/spages/1113823.html

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