Die Seiffener Kirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche in der Gemeinde Seiffen im Erzgebirgskreis in Sachsen (Deutschland). Sie gilt als Wahrzeichen des Ortes und als beliebtes Motiv der Erzgebirgischen Volkskunst.

Baugeschichte
Die Seiffener Kirche steht auf einem Bergvorsprung in der Ortsmitte. Hier wurde erstmals um 1570 eine kleine Kapelle nachgewiesen, die wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. Nach einem Plan des aus Kreischa bei Dresden stammenden Christian Gotthelf Reuther, der sich die Dresdner Frauenkirche zum Vorbild nahm, wurde die neue Kirche von 1776 bis 1779 als barocke Bergkirche mit einem oktogonalen Grundriss errichtet. Reuther war Schüler des barocken Baumeisters George Bähr, von dem die Entwürfe der Dresdner Frauenkirche stammen.
Die neue Bergkirche wurde am 7. November 1779 durch Superintendent Christoph Gottlob Grundig eingeweiht. Über dem Eingang der Kirche, die als ein Zeugnis der Frömmigkeit der Bergleute gilt, befindet sich die Weihinschrift: "Zur Ehre Gottes und zum Heil der Menschen". Die Wetterfahne wurde als Bergmannsfigur ausgeführt und gilt als Wahrzeichen des Zinnbergbaus.[1]
Innenausstattung
1798 erfolgte die Erweiterung der Westempore für die erste Orgel. 1833 wurde die Anzahl der Sitzplätze auf 555 erhöht. Bis heute ist die Ausstattung erhalten geblieben. Sie erinnert an den einst blühenden Zinnbergbau und das kunstvoll betriebene Glashüttenwesen in der Region. Das alte wieder aufgefundene Kruzifix aus Zinn wurde restauriert und zum Kirchweihfest 1992 über dem Eingang der Kirche angebracht. Mit der rückseitigen Inschrift "Bergknappschaft Seiffen 1688" erweist es sich als ältester Beleg für das Bestehen der Knappschaft. Vier große achtarmige Glasleuchter befinden sich im Altarraum, von denen der Älteste wahrscheinlich im Jahre 1670 in der bis ins 19. Jahrhundert unweit von Seiffen bestehenden Heidelbacher Glashütte gefertigt wurde.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Die Baugeschichte der Kirche. Seiffener Kirche, abgerufen am 21. April 2010.
- ↑ Seiffener Barockkirche. Gemeindeverwaltung Seiffen, 2009, abgerufen am 21. April 2010.
Weblinks
Koordinaten: 50° 38′ 50″ N, 13° 27′ 6″ O