Lena Meyer-Landrut

deutsche Sängerin und Songschreiberin
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. April 2010 um 17:42 Uhr durch Euglena-Amöbe (Diskussion | Beiträge) (Diskografie: + Alben-Diskographie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Lena Meyer-Landrut (* 23. Mai 1991[1] in Hannover) ist eine deutsche Sängerin. Sie wurde als Teilnehmerin der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2010 bekannt, die sie mit dem englischsprachigen Titel Satellite gewann.

Lena Meyer-Landrut

Leben

Die Enkelin des deutschen Diplomaten Andreas Meyer-Landrut[2][3] wuchs als Einzelkind im hannoverschen Stadtteil Misburg-Anderten auf[4] und besucht die Integrierte Gesamtschule Roderbruch Hannover.[5] Bereits im Alter von fünf Jahren begann Meyer-Landrut mit dem Tanzen. Nach Ballett und Jazz Dance wandte sie sich dem aus Hip-Hop, Jazz- und Ausdruckstanz bestehenden Show-Dance zu.[6] Daneben fand sie Gefallen am Gesang und übernahm Komparsenrollen in Fernsehserien.[2] Im Jahr 2007 bildete sie mit einem Schulfreund das Musikduo Stenorette 2080, das nach dem Diktiergerät benannt wurde, mit dem die beiden ihre ersten selbstgeschriebenen Songs aufnahmen.[4] Beim mehrteiligen Casting für Unser Star für Oslo, das von den Fernsehsendern Das Erste und ProSieben ausgerichtet wurde, kam Meyer-Landrut von 4500 Kandidaten unter die besten 20. Meyer-Landrut, die bisher nie professionellen Gesangsunterricht hatte,[7] nahm ab dem 2. Februar 2010 bei Stefan Raabs Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teil. Allerdings wurde sie bereits im Oktober 2009 in der Casting-Box der Sendung TV total vorgestellt.[8]

Auf ihre Motivation zur Teilnahme angesprochen, äußerte sie: „Ich bin ein Mensch, der sich gern ausprobiert. Ich wollte sehen, wie ich ankomme, und hören, was Leute dazu sagen, die Ahnung haben. Ich kann mich selbst gar nicht einschätzen“.[3]

Nach dem ersten Auftritt mit dem Song My Same der britischen Soul- und Jazzsängerin Adele erhielt die 18-jährige Schülerin großes Lob von Veranstalter und Juror Stefan Raab und weiteren Juroren. Raab sollte ihre Atemtechnik später als geradezu „abenteuerlich“ beschreiben.[9] In der Originalfassung platzierte sich der interpretierte Titel My Same nach dem Auftritt erstmals in den offiziellen deutschen Singlecharts. Meyer-Landrut gelangte mit Songs von unter anderem Kate Nash, Paolo Nutini und Jason Mraz bis ins Finale von Unser Star für Oslo. Dort gewann sie mit dem vom Dänen John Gordon sowie der US-Amerikanerin Julie Frost[10] komponierten Beitrag Satellite gegen die gleichaltrige Schülerin Jennifer Braun aus Eltville. Damit soll Meyer-Landrut Deutschland beim 55. Eurovision Song Contest am 29. Mai 2010 in Oslo vertreten.

Bereits vor dem Finale hatte Meyer-Landrut als Favoritin auf den Sieg gegolten[11] und in Online-Abstimmungen deutlich in Führung gelegen.[12] Einen Tag nach dem Gewinn von Unser Star für Oslo belegte sie als erste deutsche Sängerin[13] mit den Finalsongs Satellite, Bee und Love Me die ersten drei Plätze großer Download-Portale wie iTunes und Musicload.[14] Gleichzeitig stellte Meyer-Landrut in ihrer ersten Chart-Woche mit ihren Singles einen Verkaufsrekord auf. Als erstem Interpreten in der Geschichte der deutschen Single-Charts gelang es ihr, mit Satellite, Bee und Love Me drei Titel auf Anhieb in den Top 5 zu platzieren.[15]

Parallel zu ihren Fernsehauftritten in Unser Star für Oslo absolvierte die als „aufgekratzt und unkonventionell“[16] geltende Nachwuchssängerin die Schule. Als musikalische Vorbilder nennt Meyer-Landrut unter anderem Clueso, Adele, Kate Nash, Vanessa Carlton und die deutsche Popgruppe Wir sind Helden.[6] Als Berufswunsch gibt sie Sängerin oder Schauspielerin an.[3] Am 7. Mai 2010 wird ihr erstes Album My Cassette Player erscheinen.[17][18]

Auftritte bei Unser Star für Oslo

Show Lied Originalinterpret
1. Ausscheidungsshow My Same Adele
3. Ausscheidungsshow Diamond Dave The Bird and the Bee
4. Ausscheidungsshow Foundations Kate Nash
5. Ausscheidungsshow New Shoes Paolo Nutini
6. Ausscheidungsshow (Viertelfinale) Mouthwash Kate Nash
Neopolitan Dreams Lisa Mitchell
7. Ausscheidungsshow (Halbfinale) Mr. Curiosity Jason Mraz
The Lovecats The Cure
8. Ausscheidungsshow (Finale) Bee ¹ (eigens für die deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2010 komponiert)
Satellite ¹
Love Me ²
¹ Diese Lieder wurden ebenfalls von Jennifer Braun interpretiert.
² Der Titel Love Me wurde von Meyer-Landrut selbst getextet und von Stefan Raab für sie komponiert.[19]

Diskografie

Singles

Jahr Titel Chartpositionen[20] Anmerkung
DE AT CH
2010 Satellite 1 2 5 DE: 150.000+ (1x Gold) [21]
DE: 300.000+ (1x Platin) [22]
Bee 3 26 27
Love Me 4 28 39

Alben

Jahr Titel Chartpositionen Anmerkung
DE AT CH
2010 My Cassette Player /
My Cassette Player (Deluxe Edition)
tba tba tba erscheint am 7. Mai 2010

Einzelnachweise

  1. stern.de: Interview Lena Meyer-Landrut: An Kampf zu denken, liegt mir nicht
  2. a b Musik: Lena Meyer-Landrut: Zwischen Grand Prix und Schulbank. Ad-hoc-news.de, 12. März 2010 (aufgerufen am 12. März 2010)
  3. a b c Antje Harders: NACHGEFRAGT … bei Nachwuchstalent Lena Meyer-Landrut. Bunte, 11. Februar 2010, Nr. 7, S. 110
  4. a b [1] bild.de, 28. März 2010 (aufgerufen am 28. März 2010)
  5. Güngör Öztürker: USFO: Lena Meyer-Landrut auf dem Weg nach Oslo. Welt.de, 12. März 2010 (aufgerufen am 12. März 2010)
  6. a b Profil bei Eurovision.ndr.de (aufgerufen am 12. März 2010)
  7. Jennifer Fraczek: Kandidatin für Oslo: Wie aus Lena Meyer-Landrut plötzlich ein Star wird bei Welt.de, 13. Februar 2010 (aufgerufen am 12. März 2010)
  8. TV total vom 14. Oktober 2009, Pro7
  9. Die Welt vom 27. März 2010: Arglos, aufgeschlossen, verrückt – Meyer-Landrut ist so, wie Deutsche gerne wären
  10. Lena ist bereit für „Satellite“. Eurovision.ndr.de, 13. März 2010 (aufgerufen am 13. März 2010)
  11. Hoff, Hans: Stefan Raab macht ein Wunder möglich. Süddeutsche.de, 3. Februar 2010
  12. Es ist ein Rausch. Eurovision.ndr.de, 12. März 2010 (aufgerufen am 12. März 2010)
  13. Lena Meyer-Landrut: „Satellite“ stellt neuen Download-Rekord auf. Stern.de, abgerufen am 16. März 2010.
  14. Lena Meyer-Landrut führt Musik-Download-Portale an. www.news-adhoc.com (aufgerufen am 26. März 2010)
  15. Sven Birgmeier: Lena Meyer-Landrut mit Rekordstart. (pdf) Media control, 23. März 2010, S. 2, abgerufen am 23. März 2010 (deutsch): „In den Single-Charts von media control schwebt die 18-jährige Schülerin wie ein „Satellite“ über der Konkurrenz und steigt mit ihrer Sieger-Single direkt an der Spitze des Rankings ein.“
  16. Eine Newcomerin mischt Raabs eher biederen Vorentscheid auf. AFP, 3. Februar 2010 (aufgerufen am 12. Februar 2010 via LexisNexis Wirtschaft)
  17. Pressemitteilung der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH vom 13. April 2010
  18. amazon.de
  19. Sebastian Dörfler: Verdammte Scheiße, ist die echt! In: Taz.de. 25. März 2010, abgerufen am 26. März 2010.
  20. Quellen: DE AT CH
  21. Lena Meyer-Landrut „Satellite“ in der IFPI-Datenbank DE AT CH
  22. Pressemitteilung auf Stern.de
VorgängerAmtNachfolger
Alex Swings Oscar Sings!Deutschland beim Eurovision Song Contest
2010