Landkreis Eichstätt

Landkreis in Bayern, Deutschland
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Der Landkreis Eichstätt ist ein Landkreis im äußersten Norden des Regierungsbezirks Oberbayern in Bayern.

Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
p1
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Verwaltungssitz: Eichstätt
Fläche: 1.213,84 km2
Einwohner: 135.668 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 112 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: EI
Kreisschlüssel: 09 1 76
Kreisgliederung: 30 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Residenzplatz 1
85072 Eichstätt
Website: www.landkreis-eichstaett.de
Landrat: Anton Knapp (CSU)
Lage des Landkreises Eichstätt in Bayern
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Karte

Geographie

Das Gebiet des Landkreises Eichstätt umfasst im Wesentlichen die südliche Fränkische Alb mit dem Kernbereich des Altmühltals. Die Altmühl erreicht im Westen bei Solnhofen das Kreisgebiet, durchfließt es dann in östlicher, später nordöstlicher Richtung und verlässt es östlich von Beilngries wieder. Im äußersten Süden streift die Donau, im Nordosten der Main-Donau-Kanal kurz das Kreisgebiet.

Nachbarkreise

Nachbarkreise des Landkreises Eichstätt sind im Norden die Landkreise Roth und Neumarkt in der Oberpfalz, im Osten der Landkreis Kelheim, im Süden die Landkreise Pfaffenhofen an der Ilm und Neuburg-Schrobenhausen sowie die kreisfreie Stadt Ingolstadt und im Westen die Landkreise Donau-Ries und Weißenburg-Gunzenhausen.

Geschichte

Das Gebiet des Landkreises Eichstätt gehörte vor 1800 zum Hochstift Eichstätt, der südliche Teil gehörte schon früh zu Bayern. 1803 wurde das Landgericht Ingolstadt errichtet. Nach der Eingliederung des Hochstifts Eichstätt nach Bayern im Jahre 1806 wurden hier die Landgerichte Eichstätt und Kipfenberg errichtet. Alle drei Landgerichte gehörten ab 1808 zum Altmühlkreis, dessen Hauptstadt Eichstätt war. 1809 wurden Eichstätt und Ingolstadt kreisunmittelbare Städte. Nach Auflösung des Altmühlkreises 1810 gehörten die drei Landgerichte zum Oberdonaukreis, dessen Hauptstadt zunächst Eichstätt, ab 1817 Augsburg war. Von 1817 bis 1833 gehörten die Landgerichte Eichstätt und Kipfenberg als Herrschaftsgerichte zum Herzogtum Leuchtenberg innerhalb Bayerns. Nach der Neuorganisation im Jahre 1838 gehörten die beiden Landgerichte Eichstätt und Kipfenberg zum Kreis Mittelfranken, das Landgericht Ingolstadt zum Kreis Oberbayern. 1862 wurden aus den Landgerichten Eichstätt und Kipfenberg der Bezirk Eichstätt und aus dem Landgericht Ingolstadt der gleichnamige Bezirk gebildet. Eine Veränderung erfuhr der Bezirk Ingolstadt 1880, als er zehn Gemeinden an den Bezirk Neuburg a.d.Donau abgeben musste. Ab 1939 wurden die Bezirke Eichstätt und Ingolstadt als Landkreise bezeichnet. 1940 wurde die Stadt Eichstätt in den Landkreis Eichstätt eingegliedert, doch wurde dies 1949 wieder rückgängig gemacht.

Bei der Gebietsreform 1972 wurde aus dem Landkreis Eichstätt, der kreisfreien Stadt Eichstätt, dem nördlichen Bereich des Landkreises Ingolstadt sowie Teilen der Landkreise Riedenburg, Beilngries und Hilpoltstein der heutige Landkreis Eichstätt gebildet. Einige Gemeinden des Landkreises Ingolstadt wurden in die kreisfreie Stadt Ingolstadt eingegliedert. Der neue Landkreis Eichstätt wurde dem Regierungsbezirk Oberbayern zugeteilt, zu dem die kreisfreie Stadt Ingolstadt und der Altkreis Ingolstadt bereits vorher gehörten. Eichstätt erhielt für den Verlust der Kreisfreiheit den Status einer Großen Kreisstadt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftsstruktur

Im März 2010 lag die Arbeitslosenquote im Landkreis Eichstätt bei 2,5 %. Damit hat der Landkreis weiterhin die geringste Arbeitslosenquote in der Bundesrepublik Deutschland, trotz der anhaltenden Wirtschafts- und Finanzkrise. Zudem hat der Landkreis seit Jahren (nahezu) Vollbeschäftigung.[2]

Die Wirtschaftsstruktur ist mehrheitlich von der Industrie (Eichstätt/Ingolstadt), aber auch von Dienstleistung (in der Kreisstadt Eichstätt befinden sich große Behörden, z.B. die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt oder das Bistum Eichstätt) sowie von der Schwerpunktlage innerhalb von den fünf bayerischen Großzentren München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg und Ingolstadt, geprägt.

Auch der ländliche Raum hat durch die neuen Energien sowie durch immer bessere bäuerliche Strukturen genügend Arbeitsplätze.

Im März 2007 schlossen sich mehrere Landkreise, darunter auch der Landkreis Eichstätt, sowie die Städte Augsburg und Ingolstadt zum Donau-Lech-Industriezentrum zusammen (DLIZ). Der Sitz dieses regionalen Industriezentrums befindet sich in Augsburg.

Infrastruktur

Die an den Kreis angrenzende kreisfreie Stadt Ingolstadt ist ein bedeutender Bahnknotenpunkt. Hier kreuzt die 1867 von der Bayerischen Staatsbahn bis Ingolstadt eröffnete und 1870 vollendete Nord-Süd-Strecke Nürnberg - Treuchtlingen - München mit der seit 1874 im Donautal geführten Linie Regensburg - Ingolstadt - Donauwörth.

Hinzu kam 1875 die Verbindung nach Augsburg und 1903/04 die im Ingolstädter Nordbahnhof beginnende Lokalbahn nach Riedenburg.

Die Stadt Eichstätt ist seit 1885 mit der Treuchtlinger Hauptbahn durch eine bis 1934 schmalspurige Zweigbahn verbunden, die ab 1898 das Altmühltal weiter hinab bis Kipfenberg führte und 1929/30 in Beilngries den Anschluss an die dort bereits 1888 von Neumarkt her kommende Bahn fand; diese wurde 1909 noch bis Dietfurt verlängert.

Von Dollnstein im Altmühltal an der Strecke Treuchtlingen–Ingolstadt verkehrte ab 1916 die Stichbahn Dollnstein–Rennertshofen über Wellheim nach Rennertshofen an der Donau, die zeitweise auch als Touristikbahn genutzt worden ist.

Der Großteil dieser Lokalbahnstrecken - 95 km - wurde in den Jahren 1954 bis 1987 stillgelegt:

  • 1954: Kipfenberg - Kinding - Beilngries 17 km
  • 1960: Eichstätt Stadt - Kipfenberg 24 km
  • 1960: Dollnstein - Wellheim - Rennertshofen 11 km
  • 1966: Beilngries - Kottingwörth - Dietfurt 6 km
  • 1972: Ingolstadt Nord - Dolling - Riedenburg 35 km
  • 1987: Neumarkt - Beilngries 30 km
  • 2009: Neumarkt − Bögl-Werke Sengenthal 7 km

Damit schrumpfte das Schienennetz von einst 164 km Länge um mehr als die Hälfte auf 69 km.

2006 wurde die Schnellfahrstrecke Nürnberg - Ingolstadt - München eröffnet. Seitdem fährt der München-Nürnberg-Express die Haltestelle Kinding (Altmühltal) im Zwei-Stunden-Takt an.

 

Politik

Landräte

  • 1. Juni 1948 - 30. April 1970: Hans Pappenberger
  • 1. Mai 1970 - 30. April 1996: Konrad Regler (CSU)
  • 1. Mai 1996 − 30. April 2008: Dr. Xaver Bittl (CSU)
  • seit 1. Mai 2008: Anton Knapp (CSU)

Kreistag

Jahr CSU SPD FUW GRÜNE ödp FDP Gesamt
2002 34 13 9 2 2 0 60
2008 31 11 12 3 2 1 60


Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2024[3])

Städte

  1. Beilngries (10.218)
  2. Eichstätt, Große Kreisstadt, Universitätsstadt (13.891)

Märkte

  1. Altmannstein (7150)
  2. Dollnstein (2878)
  3. Gaimersheim (12.468)
  4. Kinding (2549)
  5. Kipfenberg (5767)
  6. Kösching (9788)
  7. Mörnsheim (1569)
  8. Nassenfels (2348)
  9. Pförring (4150)
  10. Titting (2718)
  11. Wellheim (2716)

Gemeinden

  1. Adelschlag (3016)
  2. Böhmfeld (1698)
  3. Buxheim (3778)
  4. Denkendorf (5036)
  5. Egweil (1250)
  6. Eitensheim (2999)
  7. Großmehring (7576)
  8. Hepberg (3020)
  9. Hitzhofen (3017)
  10. Lenting (4895)
  11. Mindelstetten (1823)
  12. Oberdolling (1360)
  13. Pollenfeld (3056)
  14. Schernfeld (3291)
  15. Stammham (4142)
  16. Walting (2317)
  17. Wettstetten (5184)

Verwaltungsgemeinschaften

  1. Eichstätt
    mit den Mitgliedsgemeinden
    Pollenfeld, Schernfeld und Walting
  2. Eitensheim
    mit den Mitgliedsgemeinden
    Böhmfeld und Eitensheim
  3. Nassenfels
    mit den Mitgliedsgemeinden
    Adelschlag, Egweil und Nassenfels (Markt)
  4. Pförring
    mit den Mitgliedsgemeinden
    Mindelstetten und Oberdolling und Pförring (Markt)

Gemeindefreies Gebiet

  1. Haunstetter Forst (5,42 km²)

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. Aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur für den Landkreis Eichstätt
  3. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
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