2-Brompyridin

chemische Verbindung
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Strukturformel
Strukturformel von 2-Brompyridin
Allgemeines
Name 2-Brompyridin
Andere Namen
  • o-Brompyridin
  • ortho-Brompyridin
Summenformel C5H4BrN
Kurzbeschreibung

farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit pyridinartigem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 109-04-6
PubChem 7973
Wikidata Q209317
Eigenschaften
Molare Masse 158,00 g·mol-1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,62 g·cm-3 (20 °C)[1]

Siedepunkt

192–194 °C[1]

Dampfdruck

1,02 hPa (25 °C)[1]

Löslichkeit

mäßig in Wasser (20 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

2-Brompyridin ist eine organische Verbindung mit der Summenformel C5H4BrN. Sie besteht aus einem Pyridinring, der in 2-Position mit Brom substituiert ist.

Darstellung

Im Allgemeinen sind gängige elektrophile aromatische Substitutionen an Pyridin nicht oder nur mit schlechter Ausbeute möglich. Des Weitern würde Pyridin bevorzugt in 3-Position substituiert und 2-Brompyridin entstünde nur als Nebenprodukt. Die Herstellung von 2-Brompyridin gelingt jedoch durch die Reaktion mit molekularem Brom in Gegenwart katalytischer Mengen Palladium(II)-chlorid.[2]

Verwendung

2-Brompyridin und 2-Chlorpyridin können in einer Ullmann-Kupplung, zu der Kupferstaub verwendet wird, zu 2,2′-Bipyridin umgesetzt werden.[3] Auch zur Synthese von 2,4′-Bipyridin kann es benutzt werden. Zusammen mit 4-Brompyridin kann es hierzu in einer Negishi-Kupplung umgesetzt werden. Hierzu wird 2-Brompyridin zunächst mit n-Butyllithium lithiiert und unter Zugabe von Zinkchlorid zum Zinkorganyl transmetalliert. Als Katalysator zur Kupplung dient ein Palladiumkomplex mit Triphenylphosphanliganden.[4]

 


Durch Lithiierung kann 2-Brompyridin zu einer Organolithium-Verbindung umgesetzt werden, welche als Augangsverbindung für weitere Pyridinderivate dient, die nicht auf direktem Wege zugängig sind.[2]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Datenblatt 2-Brompyridin bei Merck.
  2. a b J. A. Joules, K. Mills: Heterocyclic Chemistry 2000, 4. Auflage, Blackwell Science, Oxford, S. 77–81; ISBN 0-632-05453-0.
  3. F. H. Burstall: Researches on the polypyridyls, in: J. Chem. Soc. 1938, 1662–1671; doi:10.1039/JR9380001662.
  4. D. R. Sidler, N. Barta, W. Li, E. Hu, L. Matty, N. Ikemoto, J. S. Campbell, M. Chartrain, K. Gbewonyo, R. Boyd, E. G. Corley, R. G. Ball, R. D. Larsen, P. J. Reider, Paul J: Efficient synthesis of the optically active dihydropyrimidinone of a potent α[sub 1A] - selective adrenoceptor antagonist., in: Can. J. Chem., 2002, 80, S. 646–652.