Hellhammer (engl. für Höllenhammer) war eine Extreme-Metal-Band aus Nürensdorf in der Schweiz. Die Band ist eine der einflussreichsten Bands im Bereich des extremen Metal und hat vor allem die Subgenres Death Metal und Black Metal bestimmend beeinflusst. Bis heute ist nicht abschliessend geklärt, ob der Name des Death-Metal-Genres vom Possessed-Demo „Death Metal“ stammt oder vom Split-Album „Death Metal“, an dem Hellhammer beteiligt war. Beide Veröffentlichungen erschienen 1984.[1]
Hellhammer | |
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Allgemeine Informationen | |
Genre(s) | Death Metal, Doom Metal, Speed-/Thrash Metal, Punk/Hardcore |
Gründung | 1982 |
Auflösung | 1984 |
Website | http://www.hellhammer.org/ |
Gründungsmitglieder | |
Thomas Gabriel Fischer alias „Satanic Slaughter“ später „Tom G. Warrior“ (1982–1984) | |
Gesang und E-Bass |
Steve Patton alias Steve „Savage Damage“ Warrior (1982–1983) |
Letzte Besetzung | |
Gesang, E-Gitarre |
„Tom G. Warrior“ |
E-Bass |
Martin Eric Ain alias Martin „Slayed Necros“ Ain |
Schlagzeug |
Jörg Neubarth alias Bruce „Denial Fiend“ Day |
Ehemalige Mitglieder | |
E-Gitarre |
Vince „Dei Infernal“ Garetti |
Peter Stratton (1982) | |
Schlagzeug |
Steve „Evoked Damnator“ Priestley (1983) |
Schlagzeug |
Mike „Grim Decapitator“ Owens |
Geschichte
Hellhammer wurde 1982 von Thomas Gabriel Fischer (unter dem Pseudonym „Satanic Slaughter“, später „Tom G. Warrior“) und Steve Warrior (unter dem Pseudonym „Hammerhead“) gegründet. Die Schlagzeuger wechselten oft. Nach der Veröffentlichung der drei Demoaufnahmen „Death Fiend“, „Triumph of Death“ und „Satanic Rites“ erhielt die Band eine Vertrag beim deutschen Musiklabel Noise Records, auf dem im Anschluss die EP „Apocalyptic Raids“ erschien. Im Jahr 1984 wurde bereits ein Album mit dem Titel „To Mega Therion“ geplant. Obwohl einige neue Lieder schon geschrieben waren, wurden die Titel nicht aufgenommen. Im Jahr 1984 löste sich die Band auf, da sich die beiden Bandmitglieder Fischer und Ain mit der einfachen Spielweise der Musik von Hellhammer künstlerisch zu limitiert fühlten. Martin Eric Ain und Tom G. Warrior gründeten noch im selben Jahr die Band Celtic Frost, mit der sie das musikalische Erbe von Hellhammer anfangs fortsetzten. Das zweite Album von Celtic Frost bekam dann den Titel „To Mega Therion“, den eigentlich das Debütalbum von Hellhammer hatte bekommen sollen.
Nachdem die Demos jahrelang als Bootlegs in schlechter Qualität kursierten, wurden sie 2008 unter dem Titel „Demon Entrails“ und neu gemastert wiederveröffentlicht.
Stil
Musikalisch ist die Band nicht eindeutig zu klassifizieren; ihr Stil, der „wesentlich zerstörerischer und roher“ als der von Venom war,[2] liegt zwischen Speed-/Thrash Metal, Punk/Hardcore und Doom Metal, vergleichbar mit der Nachfolgeband Celtic Frost zu Zeiten ihres Debütalbums „Morbid Tales“, frühen Motörhead- und Venom-Alben.[3][4] Aufgrund der angewandten Effekte (Nachhall und Verzerrung) ähnelt Fischers Gesang bei Hellhammer mehr einer Mischung aus Cronos von Venom und Lemmy von Motörhead als dem späterer Aufnahmen.[3] Insbesondere die ersten Aufnahmen waren sehr basslastig, verzerrt und dilettantisch[5] mit einem an Discharge erinnernden Gitarrenspiel;[4] Fischer verwandte hier eine frühe Version seiner charakteristischen „Ugh!“-Rufe.[4] Das letzte Demo „Satanic Rites“ ähnelt bereits den ersten Celtic-Frost-Aufnahmen[5] und in seinem Gitarrenspiel frühen Aufnahmen von Minor Threat.[4] Stücke wie „Revelations of Doom“, „Satanic Rites“ und „Triumph of Death“ (das ab dem gleichnamigen Demo auf allen Hellhammer-Veröffentlichungen in immer langsameren Versionen erschien) gelten „bahnbrechende Klassiker des ganz frühen Black Metals, die auch anno 2008 wohltuend derb in der Magengrube wummern und die vom Hauch des Magischen umgeben sind.“[2]
Diskographie
- 1983: Death Fiend (Demo)
- 1983: Triumph of Death (Demo)
- 1983: Satanic Rites (Demo)
- 1984: Death Metal (Compilation mit Helloween, Running Wild und Dark Avenger)
- 1984: Apocalyptic Raids (12" EP)
- 1990: Apocalyptic Raids 1990 A.D. (offizielle Wiederveröffentlichung mit den Songs der Death Metal-Compilation)
- 2008: Demon Entrails (Sampler mit den ersten drei Demos)
Bedeutung
Sehr viele Bands aus den Bereichen Death Metal und Black Metal, aber auch Speed Metal und Doom Metal sind von Hellhammer beeinflusst worden. Die Band besitzt in der Szene Kult-Status.
- Die deutsche Band Warhammer hat sich zum Ziel gesetzt, den Sound der Band so authentisch wie möglich nachzuspielen.
- Die schwedische Metal-Band Satanic Slaughter hat sich nach dem alten Pseudonym von Thomas Gabriel Fischer benannt.
- Der Mayhem-Schlagzeuger Jan Axel Blomberg hat sich das Pseudonym Hellhammer gegeben.
- Viele bekannte Metal-Bands haben Hellhammer-Lieder gecovert, u.a. Death, Napalm Death, Emperor, Sepultura und Necrophagia.
- Die schweizerische Band Messiah benannte sich nach einem Track von Hellhammer.
- Das japanische All-Girl-Trio Gallhammer beruft sich musikalisch auf Hellhammer und hat zwischen 2003 und heute 2 Alben veröffentlicht
Einzelnachweise
- ↑ http://www.jugendszenen.com/deathmetal/index.php?rubric=23
- ↑ a b Martin Loga: Hellhammer / Demon Entrails (2-CD) - Review - POWERMETAL.de. 13. März 2008, abgerufen am 1. März 2010.
- ↑ a b Pete Pardo: Review: "Hellhammer: Demon Entrails" - Sea of Tranquility - The Web Destination for Progressive Music! 15. Februar 2008, abgerufen am 1. März 2010 (englisch).
- ↑ a b c d Seker: Global Domination. 14. März 2008, abgerufen am 1. März 2010 (englisch).
- ↑ a b Jeremy Witt: MetalReview.com - Review of Hellhammer - Demon Entrails. Abgerufen am 1. März 2010 (englisch).