Perspektive (Zeitschrift)

Periodikum
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perspektive ist eine Grazer Literaturzeitschrift, die kontinuierlich seit 1977 erscheint.

perspektive

Beschreibung hefte für zeitgenössische literatur
Fachgebiet Literatur
Sprache Deutsch
Verlag perspektive - Literaturverein
Erstausgabe 1977
Erscheinungsweise vierteljährlich
Verkaufte Auflage 1.000[1] Exemplare
Chefredakteur Ralf B. Korte, Helmut Schranz
Herausgeber Ralf B. Korte, Helmut Schranz
Weblink www.perspektive.at
ZDB 1293464-1
Vorlage:Infobox Publikation – Parameter issn veraltet, nur noch print/online

Geschichte

perspektive wurde 1977 von Alfred Ledersteger in Bad Ischl als Schülerliteraturzeitung gegründet. Im Zuge des folgenden Studiums der Redakteure übersiedelt perspektive nach Graz und erscheint dort seit 1981.


In den 1980er-Jahren wurde aus der abitionierten Schülerzeitung ein Projekt, das anfangs so viel Konzepte wie Redakteure hatte: Vierzig innerhalb von zehn Ausgaben.[2] Texte von und über die Grazer Hausbesetzerszene standen neben Widmungspostkarten Erich Frieds. Mal durchwehte das Heft der Geist feministischer Beifreiungstheorien, dann wieder dominierte ein pazifistischer Tonfall.


Anfang der 1990er-Jahre erfolgte eine Übernahme der perspektive-Redaktion durch Ralf B. Korte, Helmut Schranz, Robert Steinle und Sylvia Egger. Hierdurch kam es zu einer Abkehr von der bisherigen heterogenen Zeitschriftenlinie und perspektive wurde zu einer ernsthaften und professionell geführten Literaturzeitschrift. Seit diesen Zeitpunkt setzt sich die Literaturzeitschrift dezidiert mit den Avantgarde-Paradigmen der Moderne auseinander: Sie fokussiert das literarische Feld auf eine betriebskritische Weise.[3][4]


Zu einer der aufsehenserregendsten Aktionen der perspektive zählt eine Intervention beim Symposion Avantgarde - auslöschen oder verbessern? auf Akademie Schloss Solitude im Februar 1999. Bei diesem Symposion, zu dem die Autoren Ferdinand Schmatz und Franz Josef Czernin einluden, stürmten Helmut Schranz, Ralf B. Korte und die shelter performance group mit Spielzeugpistolen das Podium, verlasen ein Manifest und verteilten Flyer.[5][6][7]


Inhalt

Der Inhalt der Zeitschrift setzt sich vorwiegend aus deutschsprachiger Literatur zusammen. perspektive beschäftigt sich mit der Entwicklung eines Literaturbegriff, der sich aus den klassischen Avantgarden und Neo-Avantgarden speist. Hierbei "befaßt [sie] sich - zeitgenössisch - mit dem Avantgardethema, ist weder 'Museumswärterin' für historische, noch 'bay watch oder Küstenwache' für Neoavantgardebewegungen"[8].


In der deutschsprachigen Literatur stellt perspektive eine "singuläre Zeitschrift [dar]. Das Selbstverständnis der perspektive-Herausgeber zielt auf Distinktion sowohl in bezug auf den mainstream des Literaturgeschäfts als auch in bezug auf avancierte literarische Teildiskurse wie z.B. jenen der sogenannten experimentellen Literatur"[9].


Autoren

Auzug von Schriftstellern und Autoren, die in perspektive publizieren bzw. publiziert haben:[10]

Anmerkungen

  1. Paul Pechmann: Die Zeitschrift perspektive im österreichischen Literaturbetrieb. In: reveu nach neunundvierzig nummern perspektive. Wien: Sonderzahl, 2006. S.12.
  2. Zu einer vollständigen Auflistung der Redaktionsmitglieder von 1977-2004 vgl. Helmut Schranz: Basislager Avantgarde. S.90.
  3. Zur Geschichte der perspektive vgl. Helmut Schranz: Basislager Avantgarde. Graz, 2005. Sowie: Helmut Schranz: als die ischler auszogen… In: reveu nach neunundvierzig nummern perspektive. konzepte für eine zeitgenössische literatur. Wien: Sonderzahl, 2006. S41-54.
  4. http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/426044/ Zur Geschichte vgl. Artikel über perspektive auf der Deutschlandradiohompage
  5. http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/426044/
  6. perspektive, Graz, Berlin: Heft 37, 1999. S.5-43.
  7. solitude aktion, In: reveu nach neundvierzig nummern perspektive. konzepte für eine zeitgenössische literatur. Wien: Sonderzahl, 2006. S.177-211.
  8. Selbstbeschreibung zitiert nach Helmut Schranz: Basislager Avantgarde. S.12.
  9. Paul Pechmann: Die Zeitschrift perspektive im österreichischen Literaturbetrieb. In: reveu nach neunundvierzig nummern perspektive. konzepte für eine zeitgenössische literatur. Wien: Sonderzahl, 2006. S.11-20. Hier: S.12.
  10. Zur vollständigen Auflistung vgl. Helmut Schranz: Basislager Avantgarde. S.64-75.

Literatur

  • Ralf B. Korte, Paul Pechmann, Helmut Schranz (Hg.): perspektive revue nach 49 nummern. konzepte für eine zeitgenössische literatur. Sonderzahl, Wien 2006, ISBN 3-85449-250-2.
  • Helmut Schranz: Basislager Avantgarde: perspektive - hefte für zeitgenössische literatur. Paradigmenwechsel in der Gruppe, Zeitschrift, Lesungsreihen 1977 - 1999. Diplomarbeit, Graz 2005.