The Dakota (auch Dakota-Building genannt) ist ein exklusives, traditionsreiches Apartmenthaus in New York City, an der Ecke 72nd Street und Central Park West. Das Wohnhaus wurde zwischen 1880 und 1884 von Henry J. Hardenbergh entworfen und gebaut und ist eines der wenigen noch erhaltenen Beispiele des neugotischen Baustiles in New York. Hardenbergh war auch der Architekt des berühmten New York Plaza Hotels. Bauherr des Dakota war Edward Severin Clark, der Inhaber des Singer Nähmaschinen-Konzerns, der jedoch die Fertigstellung nicht mehr erlebte.
Der Name soll angeblich während der Bauphase entstanden sein, weil das Grundstück damals so weit außerhalb des bebauten Stadtgebietes lag, dass man scherzhaft behauptete, es befände sich bereits im Stammesgebiet der Dakota. Als Signum ist über dem Haupteingang die Natursteinplastik eines Indianerkopfes eingelassen.

Das – einschließlich der Dachgeschosse - zehnstöckige Gebäude ist um einen rechteckigen, 27 x 17 Meter (90 x 55 ft.) großen Atriumhof mit zwei Bronzebrunnen gebaut und nimmt den gesamten Häuserblock zwischen der 72sten und 73sten Straße ein. Ursprünglich hatte das Dakota 65 Suiten. Das achte und neunte Stockwerk waren als Wohnungen für das Dienstpersonal ausgelegt, das zehnte Stockwerk hatte einen Dachgarten und ein Spielfeld für Kinder. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden jedoch auch diese Flächen als Wohnungen ausgebaut, sodass das Gebäude heute 103 luxuriöse Apartments enthält. Die Räume sind 4 Meter hoch und einige Wohnungen mehr als 300 m² groß.
Als Baumaterial verwendete der Architekt gelbe Ziegel, die an den Ecken, Fenster- und Türöffnungen mit grau-braunem Sandstein optisch abgesetzt sind. Die Fassade ist mit Fenstern, Bögen, Erkern, Balkonen und architektonischen Schmuckelementen reich gegliedert. Rund um das siebente Stockwerk führt ein üppig verzierter, schmiedeeiserner Balkon. Das steile Dach weist mehrere Giebel auf und ist ebenfalls durch Dachgauben, hohe Kamine und Fenster gegliedert. Die Infrastruktur des Gebäudes war außergewöhnlich für seine Zeit. Mahlzeiten konnten in einem großen Esszimmer eingenommen werden, aber auch mit einem Speiseaufzug in die Apartments geliefert werden. Die Stromversorgung erfolgte über einen unabhängigen Generator. Die Wohnungen waren mit mehreren Bädern und Toiletten versehen und zentral beheizt. Auf dem Grundstück befanden sich ein Tennisplatz, ein Croqet-Rasen und eine Stall für Pferde und Kutschen.
Die korrekte Adresse des Dakota ist: 1 West 72nd Street. Unmittelbar gegenüber dem Haupteingang ist die Metro-Station 72nd Street. Das Gebäudeinnere ist nicht zu besichtigen, der Eingang wird ständig bewacht.
Bewohner
Die Wohnungen im Dakota gehörten stets zum Teuersten, das man in New York mieten konnte. Entsprechend exklusiv waren die Bewohner, darunter viele prominente Künstler:
- der Komponist Leonard Bernstein
- der Schauspieler José Ferrer
- die Schauspielerin Judy Garland
- die Sängerin und Schauspielerin Judy Holliday
- der Oskar-Preisträger Gig Young, der 1978 zunächst seine deutsche Frau Kim Schmidt und dann sich selbst in seinem Apartment im Dakota erschoss.
- der Gruselfilm-Darsteller Boris Karloff, der angeblich als Gespenst das Dakota heimsuchen soll
- der Beatle John Lennon, der 1980 vor dem Dakota ermordet wurde
- seine Frau Yoko Ono, die heute noch im Dakota wohnt
Film und Literatur
Es verwundert nicht, dass ein solch exponiertes Bauwerk auch in Literatur und Film eine Rolle spielt:
- Der 1970 erschienene Roman „Das andere Ufer der Zeit“ (Originaltitel: Time and Again) von Jack Finney hat als Schauplatz das Dakota-Building. Der Werbegrafiker Si Morley wird von einer geheimen Regierungsbehörde engagiert und reist ins New York des Jahres 1882. Die außergewöhnliche Idee des Autors ist es, dass diese Zeitreise nicht mit einer Maschine, sondern mittels Gedankenkraft erfolgt. Si Morley mietet sich in eine leer stehende Suite des Dakota ein. Seine Umgebung, einschließlich des Ausblickes auf den Central Park, wird so geschickt manipuliert, dass er sich im 19. Jahrhundert wähnt. Alleine dadurch, dass er vollständig in dieser Zeit lebt, überwindet er auch körperlich die Zeitbarriere und wird in eine Korruptionsaffäre und einen Mord in der Vergangenheit verwickelt. Nach seiner Rückkehr in die Gegenwart schaltet sich die Regierungsbehörde in Washington ein und will die Geschichte durch Zeitmanipulation derart verändern, dass Kuba in der heutigen Zeit ein Bundesstaat der USA ist.
- In dem 1968 gedrehten Film „Rosemaries Baby“ von Roman Polanski wohnt das Ehepaar Castavet, das dem Teufel Zugang zu dieser Welt verschaffen will, im Dakota-Building. Etliche Szenen des Films sind am und im Dakota gedreht.
- In dem 2001 gedrehten Spielfilm „Vanilla Sky“ von Cameron Crowe wohnt der Protagonist David Aames, ein gelangweilter Millionenerbe (gespielt von Tom Cruise), in einem Luxus-Apartment im Dakota.
Weblinks
- The Dakota (in englischer Sprache) [1]
Literatur
- Jack Finney: Von Zeit zu Zeit (ursprünglicher dt. Titel: Das andere Ufer der Zeit , engl. Originaltitel: Time and Again), Lübbe 2003, ISBN 3404148401