Pfeilerhaus

Fachwerkhaus in Hildesheim
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Das Pfeilerhaus war ein ehemaliges Fachwerkhaus in Hildesheim. Es wurde 1623 erbaut und mit allen anderen Fachwerkhäusern rund um den Andreasplatz herum bei der Bombardierung Hildesheims am 22. März 1945 zerstört. Gemeinsam mit dem in unmittelbarer Nähe gelegenen Umgestülpten Zuckerhut gehörte es vor der Zerstörung zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt und war ein beliebtes Postkartenmotiv.

An der Stelle des zerstörten Pfeilerhauses wurde in den 1950er Jahren ein modernes Gebäude errichtet, das in Form und Volumen dem Pfeilerhaus entspricht. Das Fachwerk wurde nur angedeutet. Ein ebenfalls in Fachwerk ausgeführter Vorbau des zerstörten Gebäudes wurde dagegen durch einen Pavillon im Bauhaus-Stil ersetzt. Im Rahmen des beschlossenen (und weit fortgeschittenen) Wiederaufbaus des Umgestülpten Zuckerhutes 2009/2010 wurde der Abriss dieses Pavillons heftig diskutiert. Bisher konnten sich die Befürworter des Abrisses nicht durchsetzen, da sowohl der Pavillon als auch der Nachfolgebau des Pfeilerhauses denkmalgeschützt sind. Dennoch mehren sich in Hildesheim Stimmen, den Pavillon abzureißen und dem dahinter liegenden Gebäude die Fachwerkfassaden des Pfeilerhauses vorzusetzen. Eine derartige Rekonstruktion könne langfristig weitere Teile des Andreasplatzes und sogar ganz Hildesheims mit einbeziehen. Diese Technik wurde bereits in den 80er Jahren z.B. im Fall des ebenfalls kriegzerstörten Wedekindhauses auf dem Hildesheimer Marktplatzes angewendet und im Laufe der Jahre von Hildesheimern und Besuchern überwiegend sehr positiv aufgenommen. Von Denkmalschützern wird diese Form der Stadtgestaltung mehrheitlich scharf kritisiert.

Literatur

  • Maike Kozok: Hildesheim zur Kaiserzeit. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2005
  • Jost Schilgen, Martina Wengierek: Hildesheim. Sachbuchverlag Karin Mader, Grasberg 1997
  • Anton Josef Knott: Hildesheim - Junge Großstadt mit alter Geschichte. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 1981.