Sterne der Satire – Walk of Fame des Kabaretts

Stück Fußgängerzone entlang des Proviantamts in Mainz
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Sterne der Satire – Walk of Fame des Kabaretts“ ist der Name eines Stücks Fußgängerzone entlang des Proviantamts in Mainz. Es verbindet die in dem alten Festungsgebäude beherbergte Stiftung Deutsches Kabarettarchiv mit dem unterhaus – Mainzer Forum-Theater und mit der Schillerstraße. Mit jeweils einem bronzenen Stern werden die Namen bedeutender deutschsprachiger Kabarettisten verewigt, zusammen mit dem Namen des jeweiligen Stifters. Auf diesem Weg am Romano-Guardini-Platz sind zur Zeit 64 Sterne eingelassen (Stand: Mitte Juni 2009). Zusätzlich sind 16 vorbereitete Leerplätze für weitere Sterne vorhanden.

Stern der Satire in Mainz
„Stern der Satire – Walk of Fame des Kabaretts – Seit 2004“

Entstehungsgeschichte

Eingerichtet wurde der „Walk of Fame des Kabaretts“ mit dem Umzug des Kabarettarchivs in das historische Proviant-Magazin im Juli 2004. Am 16. Juli wurde die Installation unter Anwesenheit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Frau Dr. Christina Weiss, und Kurt Beck, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, eröffnet. Die Sterne bestehen aus Bronze. Im Stern ist der Name des Künstlers in Großbuchstaben eingelassen, ein Edelstahlstern in der Mitte enthält ihre persönliche Unterschrift.

Durch eine Expertengruppe wurden 80 berühmte Künstler, aus dem Bereich Kabarett und Satire, für den „Walk of Fame“ ausgewählt. Jeder Stern hat einen Stifter (Spender/Sponsor), die zusammen den „Verein Sterne der Satire“ bilden. Ziel des Vereins ist, bis zum 110. Geburtstag des deutschen Kabaretts im Jahr 2011 alle 80 „Sterne“ auf den Weg zu bringen.

Details über die so Geehrten können in der benachbarten Stiftung Deutsches Kabarett in Erfahrung gebracht werden. Mehr als achtzig künstlerisch-dokumentarische Nachlässe und Materialien zu über achtzigtausend Namen aus der Geschichte des Kabaretts und seiner historischen Vorläufer bilden inzwischen den Kernbestand des Kabarettarchivs, das auf eine private Initiative Reinhard Hippen’s 1961 zurückgeht. Sein Pendant findet der „Walk of Fame“ in der „Hall of Fame“ im Bernburger Schloss. Zahlreiche Archivalien erinnern auch dort an die „Unsterblichen“ des Kabaretts.

Initiator der Sterne der Satire ist der jetzige Geschäftsführer der Stiftung Deutsches Kabarettarchiv, Jürgen Kessler, der über Jahrzehnte Manager von Hanns Dieter Hüsch war.

Sterne der Satire

Die nachfolgende Tabelle enthält die Namen der geehrten Kabarettisten, sowie - wenn vorhanden - die Stifter der einzelnen Sterne. Es folgt das Datum der Enthüllung des Sterns auf dem Walk of Fame. Ein † hinter dem Namen bedeutet, dass die Verleihung postum geschehen ist.

# Stern für: Stifter Tag der Stiftung Bild
1. Werner Finck Gestiftet von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (Christina Weiss)[1] 16. Juli 2004[2]
??. Hugo Ball Kurt Beck, Ministerpräsident Rheinland-Pfalz 2004
??. Jürgen von Manger ZDF 2004
??. Kurt Tucholsky Stadt Mainz 2004
??. Wolfgang Neuss Südwestrundfunk Landessender Rheinland-Pfalz 2004
??. Otto Grünmandl 2004
??. Blandine Ebinger 2004
??. Erich Kästner Hilton Mainz City 2004
??. Claire Waldoff Sparkasse Mainz 2004
??. Hugo Wiener Fromm Maurer 2004
??. Ortrud Beginnen 2004
??. Kurt Gerron 2004
??. Wolfgang Gruner Köbig GmbH 2004
??. Lore Lorentz Commerzbank Mainz 2004
??. Walter Mehring Stadtwerke Mainz AG 2004
??. Kaspar Fischer 2004
??. Klabund 2004
??. Matthias Beltz Saarländischer Rundfunk 2004
??. Trude Hesterberg Stadt Mainz 2004
??. Curt Bry Deutsches Kabarettarchiv 2004
??. Eckart Hachfeld (Stifterinschrift wurde entfernt) 2004
??. Helen Vita Frank Golischewski 2004
??. Heinz Erhardt Bierbaum - Aichele - Landschaftsarchitekten 2004
??. Valeska Gert Bauunternehmung K. Gemünden 2004
??. Friedrich Hollaender Ulrike Neradt und Alfons Nowacki 2004
26. Georg Kreisler Stadt Mainz und Deutsches Kabarettarchiv 28. Oktober 2004[3]
27. Hanns Dieter Hüsch Johannes Rau, Bundespräsident a. D. 27. April 2005  
28. Klaus Peter Schreiner Kurt Beck, Ministerpräsident Rheinland-Pfalz 27. April 2005
29. Karl Valentin entega Vertrieb GmbH & Co. KG 27. April 2005
30. Christian Morgenstern RÖLO Wohn Art 27. April 2005
31. Erich Mühsam Franky Heinz und Christian Kußmaul 27. April 2005
32. Ursula Herking FLO-SERVICE Thomas Spanier und Tim Sandrock 27. April 2005
33. Gerhard Polt Gerhard Schröder, Bundeskanzler 17. August 2005[4] [5]
34. Dieter Hildebrandt Gerhard Schröder, Bundeskanzler >7. September 2005  
35.–41. Fritz Grünbaum Israelitische Kultusgemeinde Wien 6. Oktober 2005
35.–41. Gisela May Deutsches Kabarettarchiv 6. Oktober 2005
35.–41. Erika Mann Deutsche Bundesbank 6. Oktober 2005
35.–41. Rudolf Nelson Musik Alexander, Mainz 6. Oktober 2005
35.–41. Günter Neumann Christoph Böhr 6. Oktober 2005
35.–41. Joachim Ringelnatz EWS Werkzeugfabrik, Uhlingen 6. Oktober 2005
35.–41. Mischa Spoliansky Mainzer Aufbaugesellschaft 6. Oktober 2005
42. Otto Reutter Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) 11. Dezember 2005
43. Herbert Bonewitz Stadt Mainz 7. Juli 2006
44.–49. Dietrich Kittner Herbert Schmalstieg, Oberbürgermeister von Hannover 5. Oktober 2006
44.–49. Edgar Külow Lachmesse Leipzig e.V. 5. Oktober 2006
44.–49. Werner Richard Heymann Deutsches Kabarettarchiv 5. Oktober 2006
44.–49. Martin Morlock Kay S. Lorentz, Düsseldorfer Kom(m)ödchen 5. Oktober 2006
44.–49. Kate Kühl Rose-Marie und Dr. Heinz Schöffler, Darmstadt 5. Oktober 2006
44.–49. Karl Farkas Österreichisches Kabarettarchiv und Thomas Sessler Verlag, Wien 5. Oktober 2006
50. Peter Hammerschlag Prof. Peter Voß, Intendant des SWR 5. Dezember 2006[6][7]
51. Frank Wedekind Christian Ude, Oberbürgermeister von München 11. September 2007
52. Helmut Qualtinger Robert Graßl 11. September 2007
53. Liesl Karlstadt Gudrun und Manfred Kirchner, Walchensee 6. Mai 2008[8]
54. Heino Jaeger Saarländischer Rundfunk 6. Mai 2008
55. Rosa Valetti Doris Ahnen, Kulturministerium Rheinland-Pfalz 6. Mai 2008
56. Joachim Hackethal Dr. Eleonore Lenz, München 6. Mai 2008
57. Paul Graetz Jens Beutel, Oberbürgermeister von Mainz 6. Mai 2008
58. Rodolphe Salis Reinhard Hippen, Gründer des Deutschen Kabarettarchivs 6. Mai 2008
59. Ernst Busch Stadt Bernburg (Saale), Oberbürgermeister Henry Schütze und Kulturdezernent Paul Kolter 6. Mai 2008
60. Werner Schneyder ZDF (Markus Schächter)[9] 14. Oktober 2008
61. Peter Ensikat Frank-Walter Steinmeier, Bundesaußenminister 1. Mai 2009[10]
62. Wolfgang Schaller Frank-Walter Steinmeier, Bundesaußenminister 1. Mai 2009[10]
63. Emil Steinberger Bernd Neumann, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien 8. Juni 2009[10][11]  
64. Loriot Bernd Neumann, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien 8. Juni 2009[10]
65. Klaus Staeck Michael Sommer, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes 13. April 2010[12]

Statistik

Von den bisher 65 der insgesamt 80 Sterne gingen 52 an Männer (davon 14 an lebende Künstler). Erst 13 Sterne wurden an Frauen vergeben (davon eine lebende Künstlerin).

Einzelnachweise

  1. Christina Weiss wurde nicht namentlich auf dem Stern erwähnt, sondern nur ihre damalige Funktion
  2. kabarett-news.de vom März 2004: Den ersten Stern soll Werner Fink bekommen
  3. Verleihung des ersten Satirestern zu Lebzeiten
  4. Bundeskanzler Gerhard Schröder enthüllt 33. Stern der Satire im Beisein des geehrten Kabarettisten Gerhard Polt
  5. Kanz­ler hielt die Lau­datio im Kaba­ret­tar­chi­v – Stern Nummer 33 gehört Gerhard Polt
  6. Jubiläum: 50. Stern der Satire
  7. 50. Stern der Satire für Peter Hammerschlag
  8. Neue Namen auf dem Mainzer „Walk of Fame“ - Sieben Kabarettisten mit „Stern der Satire“ geehrt vom 6. Mai 2008
  9. Markus Schächter hielt die Laudatio für Werner Schneyer, wurde aber namentlich nicht auf dem Stern erwähnt
  10. a b c d Allgemeine Zeitung Mainz, 17. April 2009, S. 11
  11. "Stern der Satire" für Emil Steinberger und Loriot
  12. Satire-Stern für Staeck in der Allgemeinen Zeitung Mainz vom 4. Februar 2010
  • Informationen auf den Seiten der Stiftung Deutsches Kabarettarchiv e. V.

Koordinaten: 49° 59′ 56″ N, 8° 15′ 55,55″ O