Wikipedia:Wikipedia im Unterricht

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Ich habe diesen Text für Lehrer bzw. Schulen entworfen, es soll nicht als Konkurrenz, sonder als Ergänzung zum Text von Kurt sein, nach den Ferien würde ich es gerne ein paar Lehrern zeigen, schaut es mal kritisch an und schreibt, was ihr davon haltet:
Welcher Text von Kurt? Bitte etwas mehr verlinken

Computer, Internet und Wikipedia in der Schule

Die Grundkenntnisse der Computerbenutzung gehören heute zum normalen Schulstoff, darüber wurde schon viel diskutiert, doch selbst die Computerskeptiker und Informatikkritiker sind sich mit den IT-Begeisterten einig, dass der Computer die Arbeitswelt heute schon wesentlich prägt und dass kaum jemand befürworten kann, Informatik nicht in der Schule zu unterrichten.

Computer ohne Internetanschluss ist nur eine halbe Lösung. Trotz aller Kritik an Internet, und damit wird natürlich hauptsächlich die bunte, laute und kommerzielle Welt des Web gemeint, ist die Internetkommunikation heute genau so wichtig, wie die Telefon- und Faxbenutzung oder die gute alte Korrespondenz. Jawohl, der Web hat auch seine Schattenseiten, doch gerade deswegen sollen auch Schüler möglichst früh mit ihm richtig umgehen lernen. Ein Internetanschluss für alle Schulen wird langsam zum Selbstverständnis, denn es gibt auch recht viel Wissen, das auf die Wissensdurstigen in dem World Wide Web wartet.

Und nicht nur das, im Internet kann nicht nur das bereits gesammelte Wissen der Menschen abgefragt werden, im Internet kann man sein Wissen auch weitergeben. Mit relativ geringen technischen Mitteln kann man auch mit wenig Aufwand selbst publizieren. Und dazu braucht man nicht einmal eine eigene Homepage, man kann sich ja an verschiedenen Web-Communities beteiligen und an gemeinsamen Projekten mitarbeiten.

Die Online-Enzyklopädie Wikipedia ist so ein Projekt. Die Wikipedia ist eine mehrsprachige Enzyklopädie, die in Gemeinschaftsarbeit von Tausenden von Mitarbeitern weltweit entsteht. Seit nur zweieinhalb Jahren sind so schon viele Tausende Beiträge geschrieben worden, die meisten sind auf Englisch, doch auch in der deutschen Sprache gibt es bereits über 25 Tausend Artikel zu allen Bereichen des menschlichen Wissens. Und täglich werden es mehr. Wikipedia basiert auf einer Software, die sich Wiki nennt und die es uns allen besonders leicht macht, auch ohne große Programmierkenntnisse im Web selbst zu publizieren.

Wiki kommt aus der hawaiischen Sprache und bedeutet schnell! Und es ist wirklich schnell gelernt, alles das, was man hier technisch zum Mitmachen braucht, nach einer knappen Stunde Einführung, kann man sich dann tatsächlich dem Wesentlichen widmen, dem Inhalten.

Mitmachen kann buchstäblich Jedermann und das ist auch das Besondere an Wikipedia. Es braucht keine besondere Software oder gar Betriebssystem, ein Internetanschluss genügt. Ein Team aus Tausenden von Mitarbeitern aus der ganzen Welt, die sich mehrheitlich noch nie gesehen haben, arbeitet freiwillig und ohne Lohn an einem großen, gemeinsamen Projekt, der wieder allen Menschen rund um die Erde ohne Einschränkung und ohne Kosten zur Verfügung steht.

Wie können Schulen und Schüler die Wikipedia nutzen? Natürlich zuerst einmal als ein Nachschlagewerk, denn das ist ja die wichtigste Aufgabe der Wikipedia. Und man findet drinnen bereits heute schon sehr viel, weit, weit mehr Information als in so manchem kommerziellen Lexikon.

Doch die Schule kann auch selbst zur Wikipedia noch beitragen, die Projekte, Schularbeiten oder Hausaufgaben können in der Wikipedia gratis veröffentlich werden, sie können auch gemeinschaftlich erstellt werde und in Dialog mit anderen Wikipedianer korrigiert, ergänzt oder auch total verworfen werden. Gerade die öffentliche Publikation ist die beste Qualitätsprüfung. Kaum ein Thema, zu dem sich nicht jemand äußern kann, ja wenn man selber nicht mehr weiter weiß, gibt es meistens bald jemand, der helfen kann. Und weil die Wikipedia schon in allen wichtigsten Sprachen existiert, kann man natürlich die passiven und aktiven Sprachkenntnisse auch mit Wikipedia-Hilfe noch erweitern.

So zum Beispiel in der französischen Wikipedia über Botanik, Kochkunst, Geschichte oder Geografie recherchieren, es deutsch publizieren und es nachher auch noch im Englischunterricht übersetzen. Ja der kroatische Mitschüler kann es auch gleich kroatisch veröffentlichen, seine Kollegin aus Spanien vielleicht spanisch oder baskisch, ja auch koreanisch oder japanisch ist ohne Weiteres möglich. Natürlich ist Latein und Esperanto genau so dabei, wie Arabisch und Hebräisch und wer die Sprache seiner Wahl doch noch nicht finden sollte, der findet eine Anleitung und Hilfe, wie er die Wikipedia auch in einer neuen Sprache starten kann. Rätoromanisch ist zum Beispiel noch nicht dabei...

Und ob das nicht schon genug wäre, wer will, kann auch seine ganz eigene Wiki-Welt aufbauen und mit der gleichen Software, die gratis zur Verfügung steht, seine Web-Enzyklopädie und Kommunikationsplattform aufbauen. Das kann im Rahmen einer Schule oder einer Stadt sein, das kann auch ein Verein oder ein Klub, auch eine Privatperson oder Firma. Es gibt viele Wikis im Web oder auch in Intranets, der Vorteil ist, das sich die Benutzer und Autoren voll auf die Inhalte und nicht auf die Programmierkunst konzentrieren müssen.

Wikipedia ist ein ehrgeiziges Projekt mit bisher erstaunlichen Erfolgen. Die Palette der Themen reicht von Mathematik bis zur Popmusik, Geschichte und Geografie ist genau so vertreten wie Sprache oder Kunst. Es gibt kein Schulfach, das nicht von Wikipedia tangiert wäre, es gibt kein Thema, dem die Wikipedia verschlossen wäre. Und wer jetzt staunt, dass es ohne oberste Behörde, professionelle Redaktionsmitglieder und Genehmigungsverfahren funktioniert, der staune zurecht. Denn es funktioniert; die Vielfalt der Themen und der Benutzer, die weltumspannende Vielfalt der Autoren und Weltanschauungen, Temperamente und Erfahrungen ergänzt sich gegenseitig zum Wohle des Projekts.

Natürlich gibt es auch in der Wikipedia keine heile Welt und unterschiedliche Standpunkte können auch schon sehr heftig und kontrovers diskutiert werden, doch bisher haben sie die alle meisten Wortgefechte recht zivilisiert (schriftlich) austragen lassen. Und es herrscht ein Teamgeist, von dem so mancher Manager in seiner Firma nur träumen kann. Das ist die Stärke des Systems von Wikipedia und der Freiwilligkeit und das kann auch jeder Schule, jeder Klasse oder jeder Gruppe zu Gute kommen, ob man nur für sich selbst die Wiki-Software nutz oder mit an dem großen Wikipedia-Projekt lokal, national oder international mitmacht.


Das ist nicht die fertige Fassung, ich hätte jedoch trotzdem schon gerne ein paar Zwischenrufe gehört, hoffentlich nicht zu viel Tomaten... ;~} Ilja 14:19, 6. Aug 2003 (CEST)

Siehe auch: Wiki in der Schule