William Shakespeare

englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler (1564–1616)
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William Shakespeare (* April 1564, † 23. April 1616), gilt als einer der größten englischen Dichter und Dramatiker der Weltgeschichte.

Schwarzweiß-Porträtzeichnung von William Shakespeare

Shakespeares genaues Geburtsdatum ist nicht überliefert. Das Datum seiner Taufe ist in den Taufregistern mit 26. April 1564 angegeben. Es ist anzunehmen, dass er nur wenige Tage zuvor geboren wurde. Oft wird daher der 23. April als Geburtsdatum angegeben, vermutlich aber deshalb, weil er auch an diesem Tag starb.


Prof. Peter Meinhardt (Hochschule für Musik und Theater Hannover) zum vermeintlichen Geburtsdatum Shakespeares:

In allen mir zu Augen gekommenen Werken über William Shakespeare ist sinngemäß zu lesen: Sein genauer Geburtstag ist nicht bekannt, jedoch sein Taufdatum: im Stratforder Kirchenregister ist der 26. April 1564 eingetragen. Da Taufen derzeit wenige,(meist 3) Tage nach der Geburt vorgenommen wurden, hat es sich eingebürgert, den 23. April 1564 als Shakespeares Geburtstag zu feiern, zumal dies der Tag St.Georgs – des englischen National-Heiligen – ist und Shakespeare 52 Jahre später, am 23. April 1616 starb. Die Frage, ob dadurch, dass man Shakespeares Todestag zu seinem Geburtstag erhob, unbewusst eine fast shakespeare’sche Metapher für (seine) Unsterblichkeit geschaffen wurde, stelle ich hier nur am Rande. Aber wer Shakespeares Geburtstag am 23. April feiert, sollte konsequenter-weise auch Weihnachten schon „Prost Neujahr“ rufen. Warum? Da unser Kalender sich an dem Lauf der Sonne ausrichtet, verstehen wir – astronomisch ausgedrückt – unter “Geburtstag“ den alljährlich (meistens*) zum gleichen Datum wieder-kehrenden Tag, innerhalb dessen die Sonne auf der Ekliptik genau die Position überschreitet, auf der sie zum Zeitpunkt der Geburt stand (Goethe: „So wie die Sonne stand zum Gruße der Planeten...“).

  • Genau genommen kann in diesem Sinne ein “Geburtstag“ – astronomisch exact – hin und wieder vor oder sogar nach dem alljährlich immer gleich eingesetzten Geburtstags-Datum liegen, und zwar durch “regelmäßige Unregelmäßigkeiten“ der Erdbewegung, die ja die nur scheinbare Sonnenbewegung bedingt. Diese Feinheit vernachlässigen wir “im Leben“ wie auch hier . Sie spielt im Folgenden auch keine Rolle.

Im Jahre 46 v.Chr. wurde durch Julius Caesar der Julianische Kalender eingeführt. Bis zum 16.Jahrhundert hatte sich die Astronomie aber weit genug entwickelt um festzustellen, dass dieser Kalender Fehler erzeugte und “nachging“. Dies wurde 1582 durch die Kalenderreform unter Papst Gregor XIII (nach der wir noch heute rechnen) korrigiert. An einem “wahren“ 23. April steht die Sonne in 3° Taurus. Am 23. April 1564 stand sie aber schon in 12° Taurus. Und das entspricht einem “wahren“ 2. Mai 1564 (übrigens ein Sonntag). Shakespeares dokumentierter Todestag fällt bereits in die Zeit nach der Kalender-reform. Also auf einen “wahren“ 23. April ? – Nein. Der korrigierte, Gregorianische Kalender wurde zunächst nur in den katholischen Staaten praktiziert. Die deutschen protestantischen Staaten führten ihn erst 1700 ein. Bis dahin gab es aber schon genügend Publikationen, die die julianischen, und damit im heutigen Sinne falschen Stratforder Kirchenbuch-Eintragungen nannten. Unbedenklich wurden diese Daten von einer Publikation in die nächste übernommen und bis heute nicht korrigiert. Auch nicht in England, das, seine besondere Unabhängigkeit von Rom demonstrierend, bis zum Jahre 1752 – als es einfach nicht mehr anders ging – mit der Reform wartete. (Das ebenso vom Vatikan unabhängige Russland wartete sogar bis zum Jahr 1923!)

Wir dürfen also auch weiterhin das Gedenken an Shakespeares Todestag am selben Tag begehen, wie seinen (angenommenen) Geburtstag. Aber: (...so, wie die Sonne stand zum Gruße der Planeten...) eigentlich erst am 2. Mai. Oder? 130.75.249.3 22:36, 4. Mär 2004 (CET)



Es werden immer wieder Diskussionen und Debatten geführt, nach denen der echte Shakespeare nicht der Kaufmann niedriger Herkunft sein kann. Bekanntester Vertreter der angeblichen "echten" Shakespeares ist Edward De Vere. Ein uralter Witz ist: Shakespeares Werke sind nicht von ihm, sondern von einem gleichnamigen Mann aus Stratford-upon-Avon geschrieben. Hahaha Als "eigentlicher" Autor seiner Werke wurde immer wieder auch sein gleichaltriger Zeitgenosse Christopher Marlowe ins Gespräch gebracht, den G. B. Shaw noch abfällig als das "true Elizabethan blank verse beast" abtat. Marlowe, der 1593 bei einer Kneipenschlägerei aus dem Leben schied, ist im deutschsprachigen Raum vor allem durch seine Bearbeitung des Faust-Stoffes bekannt, die zwei Jahrhunderte später auch von Goethe verwendet wurde --Virinluster 11:45, 24. Feb 2004 (CET)

In Deutschland hat die Shakespeare-Rezeption eine wechselvolle Geschichte, in der der Dichter für die verschiedensten Interessen in Dienst genommen wurde. Dass die Deutschen eine besondere Affinität zu Shakespeare haben und ihn, neben Goethe und Schiller, mitunter gern als "dritten deutschen Klassiker" beanspruchen, lässt sich auch an der bereits 1864 erfolgten Gründung einer Deutschen Shakespeare-Gesellschaft absehen.

Siehe auch: Theater

Werke