Bachviertel

Wohnviertel in Leipzig
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Als Bachviertel (oder Bachstraßenviertel) wird ein gründerzeitlich geprägtes Wohnviertel in der Äußeren Westvorstadt von Leipzig um die Sebastian-Bach-Straße bezeichnet.

Straßenkreuzung Käthe-Kollwitz-Straße und Hillerstraße, das abgebildete Gebäude wurde 1885 von Max Pommer erbaut

Lage

Die Bezeichnung ist nicht amtlich. Das Bachviertel gehört administrativ zum Stadtbezirk Mitte und darin zum Ortsteil Zentrum-West. Begrenzt wird es im Nordwesten durch den Elstermühlgraben, im Nordosten durch die Friedrich-Ebert-Straße (früher Weststraße) und im Süden von der Ferdinand-Lassalle-Straße (früher Bismarckstraße). Den westlichen Abschluss bildet das Elsterflutbett. Das Viertel ist auf drei Seiten von Grünanlagen eingefasst (Palmengarten, Klingerhain, Richard-Wagner-Hain, Grünstreifen entlang des Elstermühlgrabens, Johannapark und König-Albert-Park) und gilt als beliebte, gutbürgerliche Wohngegend.

Bebauung

Die Wohnbebauung stammt aus der Zeit von 1860 bis etwa 1890 und ist nördlich der Käthe-Kollwitz-Straße (früher Plagwitzer Straße) und im westlichen Bereich als freistehende Villen, sonst überwiegend als geschlossene Blockrandbebauung ausgeführt. Unter den Architekten der Wohngebäude sind mit Max Pommer, Oscar Mothes und Arwed Roßbach wichtige Leipziger Vertreter des Historismus. Die Kriegsschäden waren relativ gering und konzentrierten sich auf den älteren östlichen Teil des Viertels. Aufgrund seiner baukulturellen Bedeutung genießt das Viertel zusammen mit dem Waldstraßenviertel und der Innenstadt besonderen denkmalpflegerischen Schutz. Die Bausubstanz ist inzwischen fast komplett denkmalgerecht saniert. Einige wenige moderne Wohnhäuser wurden in den letzten Jahren auf ausgebombten Grundstücken ergänzt.

Öffentliche Gebäude

 
Die Lutherkirche (links) und die kriegszerstörte anglikanische Kirche (rechts) auf einer Aufnahme um 1900

In der Schreberstraße unweit des Leipziger Schreberbades entstand 1877 der Neubau der Thomasschule zu Leipzig. 1881 wurde das dazugehörige Alumnat fertig gestellt. Das Schulgebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Seit 2000 ist die Schule im benachbarten Gebäude der ehemaligen 41. Volksschule untergebracht. An der Ferdinand-Lassalle-Straße befindet sich die Lutherkirche. Die anglikanische Kirche in der Schreberstraße wurde ebenfalls im Zweiten Weltkrieg zerstört. Bis 2012 sollen die im Moment nur sporadisch genutzte Lutherkirche, die Thomasschule und weitere Gebäude im Viertel, darunter eine Kindertagesstätte, eine Grundschule und eine internationale Jugendmusikakademie, einen gemeinsamen Campus unter dem Namen Forum Thomanum bilden.[1]

Quellen

  1. http://www.forum-thomanum.de/konzept.html