Feste Fehmarnbeltquerung

geplanter Eisenbahn- und Straßentunnel zwischen Dänemark und Deutschland
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Die feste Querung des Fehmarnbelts soll Deutschland und Dänemark über die Inseln Fehmarn und Lolland mit einander verbinden. Unklar ist, ob eine Brücke ein Tunnel oder beides gebaut werden soll. Die feste Verbindung würde die Fahrtzeit von Hamburg nach Kopenhagen von viereinhalb Stunden auf zweienhalb reduzieren. Im kommenden Jahr wollen die Regierungen in Berlin und Kopenhagen entscheiden, ob das Projekt der festen Beltquerung realisiert werden soll. Kosten: schätzungsweise drei bis vier Milliarden Euro

Eine feste Querung über den Fehmarnbelt wäre die dritte Brücke neben der Trasse Großer Belt zwischen Fünen und Seeland und der Öresund-Verbindung zwischen Kopenhagen und Malmö.

Kontra feste Querung des Fehmarnbelts:

- Die Brücke soll zahlreiche Arbeitsplätze bei den Reedereien, und weitere in den nachgelagerten Dienstleistungsbereichen vernichten - Das gleiche gilt für den Passagierverkehr. Die deutsch-dänische Fährreederei Scandlines hat zuletzt mitgeteilt, dass sie in den ersten sechs Monaten des Jahres 2003 rund 18 Prozent weniger Passagiere beförderte als im Vorjahr. Grund für den Rückgang des innerskandinavischen Verkehrs sei die Öresundbrücke gewesen - Die bestehende äußerst leistungsfähige Fährverbindung soll völlig ausreichend und weitaus flexibler sein, um auf ein sich rasch veränderndes Verkehrsaufkommen zu reagieren, als eine mit hohen Investitionskosten verbundene feste Querung. - Laut einem Gutachten von Pro Bahn könnte die Fahrzeit der Bahn von Hamburg nach Kopenhagen mit etwa 800 Millionen Mark von jetzt viereinhalb auf drei Stunden verkürzt werden. Die beträchtlich kürzere Fahrzeit zwischen den beiden Metropolen würde sich durch Ausbau der Bahnstrecke für Tempo 160, den Einsatz schnellerer Bahnfähren und einen optimalen Fahrplan erreichen lassen.(200 Stundenkilometer ca. 1,4 Mrd. Euro, 30 min. mehr Zeitgewinn) Diese Alternative wäre sowohl kostengünstiger als auch umweltfreundlicher - Umweltschützer in Deutschland und Dänemark haben erhebliche Bedenken gegen eine riesige Baustelle im viel befahrenen Belt. Die ökologischen Nachteile für Meeresfauna und Vogelwelt würden in keinem Verhältnis zum Nutzen der festen Querung stehen, kritisieren Umweltverbände. - Der Tourismus in Ostholstein soll von der Querung beeinträchtigt werden


Pro feste Querung des Fehmarnbets

- Private Investoren sind bereit, sich an Planung, Bau, Finanzierung und Betrieb zu beteiligen.(mit Bundesgarantien aus Dänemark und Deutschland versteht sich) - Die Öresundbrücke, die Dänemark und Schweden verbindet, hat sich nach Ansicht der im Schweden-Verkehr tätigen Ostsee-Reedereien nicht zu einer großen Konkurrenz entwickelt Nach jüngsten Zahlen hat die neue Brücke trotz inzwischen erfolgter Preisreduzierungen nicht mehr als ein Drittel des Güterverkehrs über den Sund auf sich gezogen. Etwa 68 Prozent der Lkw-Verkehre würden noch auf die Fährstrecke setzen. Es wird davon ausgegangen, dass dies auch in den nächsten Jahren der Fall sein wird. Da sich das Verkehrsaufkommen im Öresundraum, der den Top acht Wachstumsregionen gehört in den nächsten Jahren stark erhöhen soll, wäre die feste Fehmarnbelt Querung keine Gefahr für den Fährbetrieb. - Der Fährverkehr soll nicht in der Lage sein, das Verkehrsaufkommen in Richtung Norden zu bewältigen - Durch den Bau der Fehmarnbelt Querung soll die Öresundbrücke für den überregionalen Verkehr an Bedeutung gewinnen