Green Day

US-amerikanische Punk-Rock-Band
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. April 2010 um 04:06 Uhr durch 89.13.119.57 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Green Day [gɹiːn deɪ] ist eine US-amerikanische Punk-Rock-Band, mit der Anfang der 1990er das Punk-Revival begann. Dookie, ihr 1994 erschienenes drittes Studioalbum, brachte der Band den internationalen Durchbruch und verkaufte sich allein in den USA mehr als 10 Millionen mal.[2] Auch die Alben American Idiot (2004) und 21st Century Breakdown (2009) erreichten weltweit hohe Chartpositionen.

Green Day
Green Day (7. Mai 2009)
Von links nach rechts: Tré Cool, Jason Freese, Billie Joe Armstrong und Mike Dirnt.

Green Day (7. Mai 2009)
Von links nach rechts: Tré Cool, Jason Freese, Billie Joe Armstrong und Mike Dirnt.

Allgemeine Informationen
Herkunft
Genre(s) Punkrock, Pop-Punk, Alternative Rock, Power Pop[1]
Aktive Jahre
Gründung 1987 als Sweet Children,
1989 in Green Day umbenannt
Auflösung
Website www.greenday.com
Gründungsmitglieder
Billie Joe Armstrong
Mike Dirnt (Michael Ryan Pritchard)
Al Sobrante (John Kiffmeyer) (bis 1990)
Aktuelle Besetzung
Billie Joe Armstrong
Mike Dirnt (Michael Ryan Pritchard)
Tré Cool (Frank Edwin Wright III) (seit 1990)
Offizielle Ergänzung bei Liveauftritten
Jason White (seit 1999)
Jason Freese (seit 2003)
Jeff Matika (seit 2009)

Werdegang

1987–1993

Im Jahr 1987 gründeten die damals 15-jährigen Schulfreunde Billie Joe Armstrong und Mike Dirnt die Punk-Band „Sweet Children“. Später stieß der Schlagzeuger Al Sobrante dazu, der dank der Erfahrungen mit seiner vorherigen Band „Isocracy“ Auftritte für Sweet Children organisierte. So erlangte Sweet Children erste Popularität in der Punkszene von Berkeley, Kalifornien. Als die Band ein Konzert zusammen mit „The Lookouts“ spielte, war deren Gründer Larry Livermore begeistert und holte die Band zu seinem Label Lookout! Records. Bevor dort 1989 die EP 1,000 Hours erschien, benannte sich die Band in „Green Day“ um.[3] Der Name leitet sich von einem kalifornischen Slang-Begriff für einen Tag (Day) voller Langeweile ab, den man mit dem Rauchen von Marihuana (Green, deutsch Gras) totzuschlagen versucht. 1990 folgten das Album 39/Smooth und die EP Slappy. Diese drei Veröffentlichungen wurden 1991 in der Kompilation 1,039/Smoothed Out Slappy Hours zusammengefasst.

Al Sobrante verließ die Band 1990, um sich dem College und seiner Tochter zu widmen, sein Nachfolger wurde Tré Cool, der bereits Schlagzeuger bei den oben genannten „The Lookouts“ war.

1992 veröffentlichte Green Day ihr zweites Album Kerplunk!, auf dem sich als Bonus auch vier Songs aus der „Sweet Children“-Ära befinden. In dem Song Dominated Love Slave, der von Tré Cool geschrieben wurde, spielt Tré Cool Gitarre und Billie Joe Armstrong Schlagzeug. Das Album erreichte Platin in den USA; dieser Erfolg machte das Major-Label Warner auf die Gruppe aufmerksam, und dessen Sublabel Reprise Records nahm Green Day unter Vertrag.

1994–2002

1994 erschien ihr drittes Album Dookie. Es trug entscheidend dazu bei, das Punk-Revival einzuläuten und in den Mainstream zu bugsieren. Das Album hatte weltweit großen Erfolg, verkaufte sich über elf Millionen mal und erreichte Diamant-Status in den USA. Die ausgekoppelten Singles Basket Case und When I Come Around wurden zu den Liedern des Neopunks. Weitere Singles sind Welcome to Paradise, Longview und She. Das Video zu Longview wurde in der alten Wohnung von Armstrong und Dirnt gedreht. Mit Dookie begann die bis zu American Idiot (2004) andauernde Zusammenarbeit der Band mit dem Produzenten Rob Cavallo. 1995 war die Band 3mal für den Grammy nominiert.Gewannen letztlich aber "nur" einen für "Best Alternative Album".Außerdem war das Video zu Basket Case für 9 MTV Video Music Awards nominiert, inclusive "Video of the Year". Im selben Jahr trat die Band auch auf dem Festival Woodstock II auf.

 
Billie Joe Armstrong (2006)
 
Mike Dirnt (2006)
Datei:Tredrums5.jpg
Tré Cool (2007)

Das 1995 erschienene Nachfolgealbum Insomniac verkaufte sich aufgrund der Bekanntheit der Band recht gut und erreichte in den USA Doppel-Platin-Status, konnte jedoch nicht an den Erfolg von Dookie anknüpfen. Single-Auskopplungen waren Stuck With Me, Geek Stink Breath, Brain Stew /Jaded und Walking Contradiction. Das Video zu Walking Contradiction brachte der Band eine Nominierung bei den MTV Video Music Awards für "Best Special Effects" und für den Grammy ein.

Ihr fünftes Album nimrod., das 1997 erschien, erreichte ebenfalls Doppel-Platin-Status. Das Album ist stilistisch vielfältig und beinhaltet mit Akustikgitarre gespielte Songs. Es wurden die Singles Redundant, Hitchin’ a Ride, Nice Guys Finish Last und Good Riddance (Time of Your Life) ausgekoppelt. Good Riddance (Time of Your Life), eine Gitarren-Ballade, wird auch heute noch auf Hochzeiten in Amerika gespielt.Das Video zu der Single gewann einen MTV Video Music Award für "Best Alternative Video".

2000 erschien Warning:, mit welchem es zum Stilwechsel der Band kam. So wandte sie sich ab vom Punk und hin zum Songwriter- und Rock-Bereich. Single-Auskopplungen waren Minority, Warning, Waiting und Macy’s Day Parade. 2001 bei den "California Music Awards" gewannen Green Day alle 8 Kategorien, in denen sie nominiert waren.

Nach Warning: kam es zu einem Bruch bei Green Day, da keiner mehr mit dem anderen zufrieden war. Armstrong entwickelte eine Schreibblockade aufgrund der Angst, Dirnt und Cool würden seine Songs nur kritisieren und ablehnen, während die anderen beiden sich nicht als gleichberechtigte Mitglieder der Band anerkannt fühlten. Um die drohende Auflösung der Band abzuwenden, stellten sie sich einer Therapie, in der sie sich gegenseitig ihre Ängste und Gefühle offenbarten. „Zu erkennen, dass wir füreinander da sind, war eine große Sache“, meinte Cool.[4] Die Band fand wieder zusammen und begann mit der Arbeit an neuem Material.

In der Zwischenzeit erschien ein Best-of-Album (International Superhits, 2001) und eine B-Seiten-Kompilation (Shenanigans, 2002).Wobei sie selbst bei Shenanigans eine Grammy-Nominierung für Espionage feiern durften.

2003–2008

Nachdem Green Day bereits 20 Songs unter dem Arbeitstitel Cigarettes and Valentines aufgenommen hatten, wurden die Master Tapes aus dem Studio gestohlen. Anstatt das Album neu aufzunehmen entschloss sich die Band dazu, nochmal ganz von vorn anzufangen. Später bezeichnete Armstrong den Vorfall als „Glück im Unglück“, da das Material zwar gut, aber nicht „Maximum Green Day“ war.[5] Das Resultat des Neubeginns, American Idiot, stieg 2004 direkt von 0 auf 1 in die US-amerikanischen Albumcharts ein und wurde international ein großer Erfolg. American Idiot ist eine Rockoper (ähnlich wie The Whos Quadrophenia). Die Geschichte wurde als Musical adaptiert und feierte am 15. September 2009 im Berkeley Repertory Theatre Premiere. Single-Auskopplungen waren American Idiot, Holiday, Boulevard of Broken Dreams, Wake Me Up When September Ends und Jesus of Suburbia.

Green Day wurden bei den MTV Video Music Awards 2005 in acht Kategorien nominiert und gewannen letztendlich sieben der begehrten Preise, unter anderem den Award für das Video des Jahres, das beste Video männlicher Musikstars und das beste Rockvideo. Am 5. Februar 2005 traten Green Day bei den MTV Europe Music Awards 2005 auf, bei denen sie sogleich zwei Awards für das beste Album und für die beste Rockband gewinnen konnten.

In zwei Kategorien wählten die Leser von Kerrang! und Kerrang.com Green Day zu den Ungeschlagenen: Sie dürfen sich von nun an Best Live Band und Best Band On The Planet nennen.

2005 veröffentlichen Green Day ihre zweite DVD nach „International Supervideos“, „Bullet in a Bible“. Sie zeigt das größte Konzert, das Green Day je gespielt haben. Es fand an zwei aufeinander folgenden Tagen in Milton Keynes, Großbritannien vor insgesamt 130.000 Zuschauern statt. Die DVD zeigt des Weiteren Einblicke ins Tourleben sowie einige Interview-Parts. Das komplette Live-Material ist zusätzlich als Audio-CD beigelegt.

Außerdem erschien Ende 2005 die DVD „American Idiot – The Ultimate Critical Review“. Auf dieser DVD findet sich noch einmal das „Wie und Warum“ von dem Album American Idiot und einige Live-Szenen sowie eine Bildergalerie.

seit 2009

Fünf Jahre dauerte es, bis Green Day mit 21st Century Breakdown einen Nachfolger zu American Idiot präsentierten. Das Album wurde am 15. Mai 2009 veröffentlicht und enthält 18 Songs, die in drei Akte aufgeteilt sind: Akt 1: Heroes and Cons, Akt 2: Charlatans and Saints und Akt 3: Horseshoes and Handgrenades. In Deutschland landete das Album gleich in der ersten Woche auf Platz 1 der Deutschen Album-Charts.

Als Singles erschienen Know Your Enemy, 21 Guns, 21st Century Breakdown und schließlich auch Last Of The American Girls in Deutschland. Das Video zu 21 Guns wurde bei den MTV Video Music Awards 2009 als „Best Rock Video“, „Best Direction in a Video“ und „Best Cinematography in a Video“ ausgezeichnet. Bei den MTV Europe Music Awards 2009, wo Green Day auch auftraten, gewannen sie den Preis als „Best Rock Act“. Außerdem gewann sie den American Music Award für „Favourite Alternative Artist“.

Bei den Grammy Awards 2010 wurden Green Day für das Album 21st Century Breakdown mit einem Grammy in der Kategorie „Best Rock Album“ ausgezeichnet. Die Band spielte bei der Verleihung gemeinsam mit den Darstellern des Broadway-Musicals American Idiot ihren Song 21 Guns.

Nebenprojekte

2006 nahmen Green Day gemeinsam mit U2 als Hilfsprojekt nach dem Hurrikan Katrina das Skids-Cover The Saints Are Coming auf. Die Single erreichte Platz 6 in den deutschen Charts. Der Song wurde außerdem auf der Kompilation U218 Singles veröffentlicht.

Zur 2007 erschienenen Kompilation Instant Karma: The Amnesty International Campaign to Save Darfur, auf welcher diverse Bands und Musiker Songs von John Lennon interpretierten, steuerten Green Day den Titel Working Class Hero bei.

Green Day hatten einen Gastauftritt in „Die Simpsons – Der Film“ (2007), wo sie das Simpsons-Titelthema von Danny Elfman interpretieren.

Seit Dezember 2007 treten die Mitglieder der Band zusammen mit Jason Freese, Jason White und Kevin Preston als „Foxboro Hot Tubs“ in Erscheinung, die sich am Garage Rock der 1960er Jahre orientieren. Im April 2008 erschien das Album Stop Drop and Roll!!!, gefolgt von einer kurzen Tour.

Diskografie

Hauptartikel: Green Day/Diskografie

Studioalben

Auszeichnungen (Auswahl)

  • American Music Awards
    • 2005: „Favorite Alternative Artist“ und „Favorite Pop/Rock Album“ (American Idiot)
    • 2009: „Favorite Alternative Rock Artist“
  • Bravo Otto
    • 1995: „Band Rock“ in Bronze
    • 2005: „Band Rock“ in Silber
  • Brit Awards
    • 2006: „Best International Album“ (American Idiot) und „Best International Group“
  • ECHO
    • 2005: „Gruppe International“
    • 2010: „Bester Rock / Alternative / Heavy Metal International“
  • Grammy Awards
    • 1995: „Bestes Alternative-Album“ (Dookie)
    • 2005: „Bestes Rock-Album“ (American Idiot)
    • 2006: „Single des Jahres“ (Boulevard of Broken Dreams)
    • 2010: „Bestes Rock-Album“ (21st Century Breakdown)
  • MTV Europe Music Awards
    • 2005: „Bester Rock-Künstler“ und „Bestes Album“ (American Idiot)
    • 2009: „Best Rock Act“
  • MTV Video Music Awards
    • 1998: „Best Alternative Video“ (Good Riddance (Time of your Life))
    • 2005: „Video of the Year“, „Best Group Video“, „Best Rock Video“, „Best Direction“, „Best Editing“ und „Best Cinematography“ (alle für Boulevard of Broken Dreams) sowie „Viewer’s Choice“ (American Idiot)
    • 2009: „Best Rock Video“, „Best Cinematography“ und „Best Direction“ (alle für 21 Guns)

Live-Musiker

Green Day haben sich auf ihren späteren Tourneen von folgenden Musikern unterstützen lassen:

Aktuell
Ehemalige
  • Timmy Chunks – Rhythmus-Gitarre (1997-1999)
  • Garth Schultz – Posaune, Trompete (1997-1999)
  • Gabrial McNair – Posaune, Tenorsaxophon (1999-2001)
  • Kurt Lohmiller – Trompete, Pauke, Perkussion, Background-Gesang (1999-2004)
  • Ronnie Blake – Trompete, Pauke, Perkussion, Background-Gesang (1999-2004)
  • Mike Pelino – Rhythmus-Gitarre, Background-Gesang (2004-2005)

Literatur

  • Marc Spitz: Green Day – Nobody Likes You. Die autorisierte Biografie. Rockbuch Verlag Buhmann & Haeseler 2006, ISBN 3-927638-37-4
  • Alex Hanaford: Green Day . Schwarzkopf & Schwarzkopf; 1. Auflage (März 2006), ISBN 3-896-02713-1
  • Ben Myers: Green Day. Die Triografie. Hannibal; 1. Auflage (März 2006), ISBN 3-854-45265-9
Commons: Green Day – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. http://www.nme.com/news/green-day/41408
  2. http://www.riaa.com/goldandplatinumdata.php?table=tblDiamond
  3. greendayauthority.com: Band Biography – Early Beginnings (englisch)
  4. Rolling Stone: „Green Day and the Palace of Wisdom“, 24. Februar 2005 (englisch)
  5. Rolling Stone: „Wanna Hear The Lost VU Record?“, 5. Januar 2007 (englisch)

Vorlage:Link GA