Charles Tristan, marquis de Montholon, Graf von Lee, (* 1782 in Paris; † 24. August 1853 in Paris) war Generaladjutant des Kaisers Napoleon I.
Aus einer alten Juristenfamilie, zeichnete sich schon 1792 als Marineschüler am Bord der "Juno" bei dem Geschwader des Admirals Truguet während der Expedition nach Sardinien aus, trat 1798 in ein Kavallerieregiment, kämpfte hierauf in Italien, Deutschland und Polen und wurde 1807 zum Obersten befördert.
1809 zum Kammerherrn ernannt, wurde er in die unmittelbare Nähe des Kaisers gezogen und, nachdem er mehrere diplomatische Missionen ausgeführt, 1811 als bevollmächtigter Minister an den Hof des Großherzogs Ferdinand von Würzburg gesandt.
1814 wurde er Brigadegeneral, war während der Hundert Tage Generaladjutant Napoleons und folgte sodann demselben nach St. Helena. Von Napoleon mit der Vollstreckung seines Testaments und der Bewahrung eines Teils seiner Manuskripte betraut, gab er mit dem General Gourgaud die "Mémoires pour servir à l'histoire de France sous Napoleon, écrits à Ste-Hélène sous sadictée" (Par. 1822-25, 8 Bde., 2. Aufl. 1830; auch Berl. 1822-25, 8 Bde., und zugleich deutsche Ausgabe) heraus.
Da er an dem Unternehmen Louis Napoleons in Boulogne 1840 teilgenommen, wurde er verhaftet und vom Pairshof zu 20-jähriger Haft verurteilt; doch wurde ihm gestattet, die Haft mit Louis Napoleon in Ham zu teilen. Die Februarrevolution 1848 gab ihm die Freiheit wieder, und das Département Niedercharente wählte ihn 1849 in die Legislative.
Vorlage:Meyers
ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890