Römisch-katholische Kirche
Die katholische Kirche ist die zahlenmäßig größte Konfession innerhalb des Christentums.
Gründung:
Im Unterschied zu anderen Kirchen, die sich auf ein Gründungsereignis beziehen, sieht sich die katholische Kirche als von Christus gegründet und legt Wert auf eine ununterbrochene Tradition seit damals (z.B. in der Berufung von Priestern. Historische Ereignisse dieser Gründung war die Ernennung von Petrus zum Stellvertreter Jesus (kurz vor seinem Kreuzestod durch Jesus selbst), sowie der Auftrag beim letzten Abendmahl ("tut dies zu meinem Gedächtnis").
Struktur:
Anders als bei Staatsformen, bei denen sich über Jahrhunderte die demokratischen Strukturen bewährt haben, geht es der katholischen Kirche bei ihren Fragen um die Findung der Wahrheit, die sich nicht über Mehrheitsbeschluss finden läßt. Daher hält sie an einer hirarchischen Struktur fest: Oberhaupt ist der Papst in Rom (im Vatikanstaat), der in kontinuierlicher Nachfolge von Petrus steht. Mit der wachsenden Zahl der Gläubigen wurden bereits im frühen Christentum dieses Stellvertreter-Amt hirarchisch weiter gesplittet in Bischöfe, Priester, Diakone.
Die Gläubigen selbst sind lokal zu Pfarreien zusammengeschlossen, denen ein Pfarrer (=Priester) vorsteht. Daneben gibt es zahlreiche Gemeinschaftsformen, von losen Bewegungen über Säkularinstitute bis hin zu Ordensgemeinschaften.
Glaubensinhalte:
- Dreifaltigkeit: Jesus als Sohn Gottes ist eines Wesens mit Gott selbst.
- Gottes Wirken in der Welt: Gott ist nicht nur der Schöpfer, sondern greift aus Liebe zu jedem einzelnen Menschen aktiv in die Welt ein; sein Handeln ist jedoch nach menschlichen Maßstäben nicht komplett begreifbar (siehe Theodizee-Frage)
- Sakramente: Gott ist leibhaftig erlebbar in alltäglichen Vorgängen.
- Leben nach dem Tod: Jesus verhieß ein paradiesisches Leben in Gottesnähe nach dem Tod.
- Heiligenverehrung: Menschen, die ein vorbildliches Leben geführt haben, können anderen Menschen als Vorbilder dienen. Gott ist besonders in Beziehungen zwischen Menschen erfahrbar, und da solche Beziehungen nach dem Tod nicht abbrechen müssen, kann die Beschäftigung mit solchen Vorbildern (Heiligen) sehr hilfreich sein.
Beziehungen zu anderen Glaubensgemeinschaften:
- Die Verständigung und der Austausch mit anderen Glaubensgemeinschaften wird gesucht und gepflegt (insbesondere mit den evangelischen und orthodoxen Kirchen (Ökumene).
- Auf Grund anderer Ansichten über zentrale Fragen gab es immer wieder Abspaltungen. Beispiele: Reformation, [[Anglikanische Kirche[[, Altkatholiken, etc.
Weiterführendes Material: