Fahrwiderstand

Summe der Widerstände, die ein Landfahrzeug mit Hilfe einer Antriebskraft überwinden muss
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Mai 2005 um 13:35 Uhr durch Ralf Pfeifer (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Fahrwiderstand bezeichnet die Summe der Widerstände, die ein Landfahrzeug mit Hilfe einer Antriebskraft überwinden muss, um mit einer konstanten Geschwindigkeit zu fahren.

Komponenten des Fahrwiderstandes

Der Fahrwiderstand setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen:

  • Der Luftwiderstand steigt mit der Fahrgeschwindigkeit und ist abhängig von der Beschaffenheit des Fahrzeuges und den Eigenschaften der Luft:
 
  Luftwiderstandskraft in [N]
  Luftdichte in [kg/m³], kann vereinfachend mit 1,2 kg/m³ angenommen werden
  von der Form des Fahrzeuges abhängiger Luftwiderstandsbeiwert, dimensionslos [-]
  Projizierte Stirnfläche (Stirnfäche im Schattenriss) in [m²]
  Geschwindigkeit des Fahrzeuges in [m/s]
  • Der Rollwiderstand ist bedingt durch den Schlupf zwischen Rad und Fahrbahn und die Gleitbewegung, die dadurch unvermeidlich eintritt. Der Rollwiderstand wird normalerweise als gewichtsabhängig angenommen, ändert sich aber nicht mit der Geschwindigkeit:
 
  Rollwiderstand in [N]
  Masse des Fahrzeuges in [kg]
  Masse der Zuladung des Fahrzeuges in [kg]
  Erdbeschleunigung, g = 9,81 m/s²
  Rollwiderstandsbeiwert, dimensionslos [-]
  Steigungswinkel in rad (also dimensionslos) [-]
  • Der Steigungswiderstand entsteht beim Befahren einer Steigung. In einem Gefälle ist der Steigungswiderstand negativ:
 
  Steigungswiderstand in [N]
  Steigungswinkel in rad (also dimensionslos) [-], im Gefälle als negativer Wert einzusetzen
Hinweis: Im Straßenverhehr ist es üblich, Steigungen und Gefälle in % auszudrücken. Wählt man den Wert s für die Steigung in %, so ergibt sich mit der Hilfsgröße
  der Zusammenhang   und  
  • Der Beschleunigungswiderstand tritt auf, wenn das Fahrzeug seine Geschwindigkeit ändert. Eine Verzögerung ist als negative Beschleunigung einzusetzen:
 
  Beschleunigungswiderstand in [N]
  Massenfaktor (>1), der die erhöhte Trägheit rotierenden Massen im Antriebsstrang berücksichtigt (Abhängig von der Übersetzungsstufe), dimensionslos [-]
  Gemessene Beschleunigung des Fahrzeuges in [m/s²]

Die Fahrwiderstandskraft ist nun die Summe aus den genannten Kräften:

 

Sinngemäß ist die Antriebskraft, also die Kraft, die ein Fahrzeug braucht, um seine Geschwindigkeit konstant zu halten, die negative Fahrwiderstandskraft:  . Die Vorzeichenkonvention ergibt sich daraus, dass die Reibungskräfte der Bewegung stets entgegenwirken und die Vorzeichenvereinbarung für Steigung und Beschleunigung gleichartig gewählt wurden.


Erforderliche Antriebsleistung

Eng mit dem Fahrwiderstand verknüpft ist die Frage nach der Antriebsleistung, die erforderlich ist, um eine bestimmte Geschwindigkeit zu erreichen und welche Höchstgeschwindigkeit ein Fahrzeug erreichen kann

Die Antriebsleistung ergibt sich als Antriebskraft multipliziert mit der Geschwindigkeit:

 

Für die Berechnung der Höchstgeschwindigkeit wird angenommen, dass keine Beschleunigung mehr stattfindet und sich das Fahrzeug in der Ebene bewegt. Damit läßt sich die Höchstgeschwindigkeit aus folgender kubischer Gleichung in v bestimmen:

 

www.ArsTechnica.de: Berechnung von Luft- und Rollwiderstand aus einfachen Fahrversuchen