Palais Royal

Palais in Paris, Frankreich
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Der Pariser Palast Palais Royal befindet sich im 1. Arrondissement ca. 150 m nördlich des Louvre. Er wurde in den Jahren 1627-1629 vom Architekten Jacques Le Mercier für den Kardinal Richelieu gebaut. Nach dem Tod des Kardinals wurde der Palast zum königlichen Besitz. Dort ist Ludwig XIV. als Kind aufgewachsen.

Palais Royal, Südfassade

Im Jahr 1636 wurde in einem Anbau das Palasttheater geöffnet. In den Jahren 1660 bis 1673 spielte dort das Theater von Molière. Nach seinem Tod diente das Gebäude bis zum Jahr 1763 für diverse Operaufführungen, dann brannte es aus. Zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Anlage wiederaufgebaut, seit dem Jahr 1786 dient sie als Sitz für Comédie Française.

In den Jahren 1781-1784 wurden rund um den Palastgarten ca. 60 Häuser mit Arkadengängen gebaut, die Wohnungen, Läden, Gastronomiebetrieben und Vergnügungseinrichtungen beherbergt haben. Da die Anlage dem Herzog von Orléans, einem Verwandten des Königs, gehörte, hat die Polizei keinen Zutritt gehabt. Dies hat eine gewisse Versammlungsfreiheit ermöglicht; am 13. Juli 1789 (nach einigen Quellen am 11. Juli oder 12. Juli) hat dort Camille Desmoulins zum bewaffneten Aufstand aufgerufen.
Die einst berüchtigten Spielhallen wurden im Jahre 1838 geschlossen.
Zu den Bewohnern der Häuser am Jardin du Palais Royal gehörten u.a. Sidonie-Gabrielle Colette, Jean Cocteau und Jean Marais.

Gegenwärtig haben das französische Kultusministerium (im Ostflügel), der Staatsrat (fr. Conseil de l'Etat; im Südflügel) und der Verfassungsrat (im Westflügel) ihren Sitz im Palais Royal.

Literatur

  • Fontaine: Histoire du Palais-Royal. Paris 1834 (mit vielen Plänen und Ansichten)
  • Chris Boicos u.a.: Paris. RV Reise- und Verkehrsverlag, Berlin 1994, ISBN 3-89480-901-9, S. 119-121
  • Julia Droste-Hennings, Thorsten Droste: Paris. Eine Stadt und ihr Mythos. DuMont-Reiseverlag, Köln 2003, ISBN 3-7701-6090-8, S. 287-289