Josef Jakob | ||
Personalia | ||
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Voller Name | Josef Jakob | |
Geburtstag | 11. September 1939 | |
Geburtsort | Cărani, Rumänien | |
Position | Rechtsaußen |
Josef Jakob (* 11. September 1939 in Mercydorf, Banat, Rumänien) ist ein ehemaliger Handballspieler und –trainer der deutschen Minderheit der Banater Schwaben, war sechsmaliger Landesmeister mit Steaua Bukarest und Weltmeister mit der rumänischen Nationalmannschaft.
Leben
Jugendjahre
Josef Jakob besuchte die Grundschule in seinem Heimatort Mercydorf (1947–1953). Als Schüler der sechsten Klasse spielte Jakob einmal in der Mercydorfer Großfeldhandball-Mannschaft gegen die Orzydorfer als Rechtsaußen. Von 1953 bis 1955 begann er eine Lehrerausbildung am Pädagogischen Lyzeum in Temeswar, brach diese ab, als Alexander Hof-Codreanu ihn 1955 zu Electromotor Temeswar in die Regionalliga holte. Im selben Jahr wechselte der Trainer mit der gesamten Mannschaft zu Progresul Temeswar. Mit dem Regionalligisten belegte er den zweiten Platz hinter CFR Temeswar.
Erste Liga
1957 wechselte Jakob zu Tehnometal Temeswar in die erste Liga. Dort war Adam Fischer aus Triebswetter sein Trainer. Nach dem Wechsel wurde Josef Jakob zum ersten Mal in die Jugendnationalmannschaft berufen. Nach einem längeren Trainingslager in Schässburg und Bukarest bestritt die Jugendauswahl zwei Spiele in Polen auf dem Großfeld. Bei Tehnometal spielte Jakob noch drei Jahre lang auf dem Großfeld Handball. 1960 wurde der Betrieb auf dem Kleinfeld gestartet. Mit der Umstellung vom Groß- aufs Kleinfeld hörte die ältere Generation auf.
Nationalspieler
1962 fand der erste Annäherungsversuch der Bukarester Steaua an Jakob statt. Der Armeeklub bat den Rechtsaußen, in der Mannschaft bei der Spartakiade der Armeeklubs mitzumachen. Im selben Jahr wurde Jakob zum ersten Mal zur Nationalmannschaft eingeladen. Als Jakob zu Steaua stieß, war Hans-Günther Schmidt bereits beim Armeeklub. Fast gleichzeitig mit Jakob wurde Gheorghe Gruia zur Handballmannschaft geholt. Die drei neuen Spieler verhalfen der Mannschaft sofort zum ersten Meistertitel auf dem Kleinfeld. 1963 wurde Johnny Kunst Nationaltrainer.
Im November 1963 wurden die Nationalspieler in ein fünfmonatiges Trainingslager berufen. Es wurde nicht mehr aufgelöst bis zur Eröffnung der Weltmeisterschaft Anfang März 1964. Diese Vorbereitungszeit wurde nur durch Kurzreisen und Spiele in Deutschland und in der Schweiz unterbrochen. 1963 setzte sich Hans-Günther Schmidt in die Bundesrepublik Deutschland ab. Doch auch ohne ihn verteidigte Rumänien seinen Weltmeistertitel in der Tschechoslowakei.
Von 1964 bis 1966 wurde der Armeeklub Vizemeister. Steaua verstärkte sich mit vier neuen Spielern: Dieter Christenau, Ion Marinescu, Gheorghe Goran und Ion Popescu. Das brachte Steaua den nächsten Titel ein. 1968 gewann Jakob mit Steaua den Europapokal der Landesmeister durch ein 13:11 im Finale von Frankfurt am Main gegen [[Dukla Prag (Handball)<Dukla Prag]]. Im selben Jahr wurde Jakob zusammen mit dem Bukarester Rückraumspieler Gruia in die Weltauswahl berufen. Die nächsten Jahre waren von Erfolg gekrönt. Der Armeesportklub wurde von 1968 bis 1971 viermal hintereinander Meister.
In 45 Länderspielen warf Jakob 121 Tore. Seine Spezialität waren neben den unnachahmlichen Gegenstößen die Pässe quer durch den Wurfkreis von einem Flügel auf den anderen oder auf den heranstürmenden Spieler am Kreis.
Trainertätigkeit
Den Entschluss, nicht mehr nach Rumänien zurückzukehren, fasste Jakob 1971. Und seit damals hat er nie mehr rumänischen Boden betreten, denn als Deserteur wurde er in Abwesenheit zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. In der Bundesrepublik Deutschland war Jakob als Trainer bei mehreren Vereinen tätig.
- Langenfelder Turnverein (1971–1975)
- HTV Remscheid (1975–1977)
- RTV Remscheid (1977–1978)
- Turnerschaft Esslingen (1979)
- Scharnhausen (1980–1982)
- Wernauer Sportfreunde (1982–1985)
- Neuhausen-Fildern (1985–1991)
- RSK Esslingen (1992–1993)
- Neuhausen (1994–1995)
- Denkendorf (1997)
Literatur
- Johann Steiner, Handball–Geschichten(n): Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben ebnen Rumänien den Weg zum Gewinn von sieben Weltmeistertiteln, ADZ-Verlag, Bukarest 2003, ISBN: 973-8384-12-5
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Jakob, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | rumänischer Handballspieler |
GEBURTSDATUM | 1. September 1939 |
GEBURTSORT | Cărani, Kreis Timiş |