Pintupi Nine

Gruppe von neun Aborigines
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Die Pintupi Nine (Neun-Pintupi), auch manchmal als lost tribe (verlorener Stamm) bezeichnet, war eine Gruppe von neun Aborigines vom Stamm der Pintupi, die bis zum Oktober 1984 in einer Wüste Australiens als letzte Jäger und Sammler lebte. Im Oktober 1984 hatten die neun Pintupi ihren erster Kontakt mit der westlichen Welt als sie nach ihren Verwandten suchten. Drei aus der Gruppe sind heute bekannte Künstler der Aborigines.

Wanderung

Es ist ziemlich sicher, dass die Pintupi Nine die letzten Aborigines waren, die auf tradtionelle Weise zwischen den Wasserlöchern nahe am Lake Mackay an der Grenze zwischen Western Australia und Northern Territory in der Gibsonwüste lebten. Sie waren nackt, lediglich mit Haarbändern, zwei Meter langen Speeren sowie mit aufwendig verzierten Bumerangs in der Wüste unterwegs. Sie ernährten sich von kleinen Goannas, Kaninchen wie auch durch die Zubereitung von Bush Food aus einheimischen Pflanzen.

Die Familiengruppe bestand aus vier Brüdern (Warlimpirrnga[1], Walala[2], Tamlik (genannt Thomas)[3] und Yari Yari)[4], drei Schwestern (Yardi, Yikultji and Tjakaraia) und ihren zwei Müttern (Nanyanu und Papalanyanu). Die Jungen und die Mädchen waren etwa um 20 Jahre alt, ihr genaues Alter konnte nicht festgestellt werden. Die beiden Mütter waren etwa gegen Ende von 30 Jahren alt.

Der Vater und Ehemann der zwei Frauen starb einige Monaten bevor, vermutlich an verdorbenem gekochten Fleisch, das er in einem aufgelassenen Bergarbeiterort fand. Nach diesem Ereignis reiste die Familie in den Süden, wo sie ihre Verwandten vermuteten, weil sie in dieser Richtung Rauch aufsteigen sahen. Sie begegneten einem Mann aus Kiwirrkura, dieser mißverstand sie, brachte sie Richtung Norden, da er annahm, dass sie zu ihrer Gemeinschaft zurückkehren wollten. Seine Stammesmitglieder, denen er sie übergab, führten sie anschließend wiederum auf den richtigen Weg, der sie zu ihrem Stamm führte. Denn sie realisierten schnell, dass die Gruppe ihre Verwandten suchte, die sie vor 20 Jahren in der Wüste verließen, weil diese in einer Aborigines-Missionsstation nahe Alice Springs leben wollten. Die fremden Stammesmitglieder sprachen Pintupi und brachten sie mit dem Automobil zu dem Ort, wo die Gruppe vor einiger Zeit aufgenommen worden war und erzählten ihnen, dass an dem Ort ihrer Verwandten genügend zum Essen gibt und Wasser aus Röhren fließt. Yardi Yardi meinte, dass ihn dies sehr erstaunen würde.

Nach der Herstellung eines ersten Kontakts und der Feststellung ihrer Verwandtschaftsbeziehungen wurden die Pintupi Nine von ihrem Stamm eingeladen mit ihnen in Kiwirrkura zu leben, wo die meisten von ihnen wohnten.[5]

Medizinische Untersuchungen der Pintupi Nine zeigten, dass der Clan der Tjapaltjarri, wie sie auch genannt werden, in glänzender Verfassung waren. Sie hatten nicht ein Gramm Fett am Leib, waren körperlich gut proportioniert, stark, fit und gesund.[6] Bei Kiwirrkura, in der Nähe Kintore, trafen sie mit den anderen Mitglieder ihrer Familie zusammen.

Heute

1986 ging Yari Yari in die Wüste zurück.[7] Warlimpirrnga, Walala und Tamlik (heute "Thomas" genannt) sind international als Künster der drei Brüder Tjapaltjarri anerkannt und werden auch The Last Nomads genannt. Sie stellten der bereits gemeinsam in der National Gallery of Victoria in Melbourne aus.[8]. Eine der beiden Mütter starb und die andere lebt mit ihren drei Schwestern in Kwikurra zusammen.[7]

Einzelnachweise

  1. Informationen über Warlimpirrnga auf aboriginalstore.com, abgerufen am 2. April 2010
  2. Informationen über Walala auf aboriginalstore.com, abgerufen am 2. April 2010
  3. Informationen über Thomas auf aboriginalstore.com, abgerufen am 2. April 2010
  4. The Last Nomads auf Aboriginal Art Store
  5. Fred Myers: Locating ethnographic practice: Romance, reality and politics in the outback. In: American Ethnologist. 15. Jahrgang, Nr. 4, November 1988.
  6. Charlie McMahon: Sunday Times: The End of an Era. The Sunday Times (Western Australia) vom 4. Februar 2007, S. 14–17
  7. a b Lost tribe happy in modern world; Nigel Adam, The Herald Sun, 3. Februar 2007
  8. Tjapaltjarri Brothers im Aboriginal Art Store