Benutzer:1970gemini/Infanterie-Regiment „Lübeck“ (3. Hanseatisches) Nr. 162
Karl Dieffenbach (* 2. November 1859 zu Schlitz; † unb.) war am Ende des Ersten Weltkriegs General der Infanterie
Leben
Der am 2. November 1859 zu Schlitz in Osthessen Geborene war Sohn des geheimen Oberkirchenrats.
Nachdem er sein Abitur ablegte, trat er 1879 als Avantageur in das 7. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 69 in Trier. 1880 wurde er dort zum Leutnant ernannt. Nach dem Besuch der Kriegsakademie in Berlin von 1888 bis 1891 kehrte er als Oberleutnant zurück. 1893 wird er zum Hauptmann befördert und zum Großen Generalstab kommandiert.
Anno 1896 wird er zum Kompaniechef des Brandenburgischen Füsilier-Regiments Prinz Heinrich von Preußen Nr. 35 zu Brandenburg an der Havel bevor er 1898 in den Großen Generalstab versetzt wird, wo er 1899 zum Stabsoffizier (Major) befördert wird. Im Jahre 1901 wird er zum Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment „Graf Werder“ (4. Rheinisches) Nr. 30 zu Saarlouis ernannt.
1904 wird er zum Kommandeur der Kriegsschule zu Neiße in Oberschlesien, wo er 1906 in den Rang eines Oberstleutnants befördert wird.
Zum Oberst befördert wird er 1908 zum Kommandeur des Grenadier-Regiments Graf Kleist von Nollendorf Nr. 6 zu Posen ernannt.
Als er 1912 zum Generalmajor befördert ist, wird er Kommandierender General der 28. Infanterie-Brigade in Düsseldorf.
Am 2. August übernahm der Generalmajor den Befehl über die 22. Infanterie-Division im XI. Armee-Korps.
Mit diesem ging es bis zuerst westwärts, Ende August an die Ostfront nach Ostpreußen,Krakau, Iwangorods und an die Rawka, wo er am 18. April 1915 zum Generalleutnant befördert wurde.
Am 2. Juni 1915 führt er seine Dividion nach Lubakzow, überquerrt den San bei Sieniawa und rückt bis Pinsk vor.
Den Winter 1915/16 verbracte er in Wolhynien. Ende März 1916 ging es nach Kurland und blieb bis Ende Juni bei Mitau.
Während der Brussilow-Offensive wurde die Division der neugebildeten Angriffsgruppe v. der Marwitz in Ostgalizien zugeteilt.
Als die Division am 20. Juli zusammen mit der K.u.K. 1. Armee unter dem Generalobersten Puhallo sich zwischen Lipa und Styr zurückziehen, wird der General mit dem Oberbefehl über diese Armee beauftragt.
Nachdem der Rückzug zum Stehen gebracht wurde, blieb die um 2 K. u. K. Infanterie Truppendivisionen verstärkte Division als Korps Dieffenbach bis Mitte Dezember in ihrer ostgalizischen Stellung.
Vom VIII. Armee-Korps am 17. Dezember 1916 zum Kommandierenden General ernannt, wurde er als solcher, ältere Kommandeure sollten gegen jüngere ausgetauscht werden, zu dem vor Ypern liegendem IX. Reserve-Korps am 12. März 1917 versetzt.
Schon am 2. April erhielt er mit der Führung der Gruppe Arras den Befehl über den Südabschnitt der 6. Armee. Eine Woche später begann hier die Schlacht von Arras.
Als Anerkennung für seine Verdienste in der Abwehr wurde ihm durch A.K.O. vom 26. April 1917 der Ordens des Pour le mérites verliehen.
Im Juni 1917 wurde er samt Generalkommando als Führung der Gruppe Wytschaete zur 4. Armee nach Flandern versetzt.
Von ihr wurde er im Januar 1918 zur neugebildeten 17. Armee ins Artois versetzt.
Bei der Frühjahrsoffensive führte er seine Divisionen im März bei der Schlacht bei Monchy–Cambrai und nahm nschließend beim Angriff an der Scarpe teil.
Anfang April trat der Generalleutnant zur 6. Armee über und focht bei der Schlacht in Armentières. Vom Mai bis August folgten Stellungskämpfe im Artois und Französisch-Flandern.
Im September kam er zur 1. Armee nach Reims und führte die 5. Armee ab Ende September bis zum Waffenstillstand an der Maas.
Am 8. November 1918 wurde das Generalkommando des IX. Reserve-Korps aufgelöst.
Nach Demobilisierung des Oberkommandos legte von Quast am 27. Dezember 1918 den Oberbefehl nieder.
Am 18. Januar 1919 wurde er zum Oberbefehlshaber des A.D.K.-Grenzschutzes in Königsberg ernannt.
Nach Unterzeichnung des Friedensvertrags von Versailles reichte er sein Abschiedsgesuch ein - welches am 7. Juli 1919 genehmigt wurde.
Auszeichnungen
- Komturkreuz des kgl. Hausorden von Hohenzollern Mai 1918
- Pour le Mérite mit A.K.D. vom 4. September 1918
- Lübecker Hanseatenkreuz
Literatur
- Otto Dziobek: Geschichte des Infanterie-Regiments Lübeck (3. Hanseatisches) Nr. 162; erste Auflage 1922
- Hanns Möller: Die Geschichte der Ritter des Ordens „pour le merite“ im Weltkrieg 1914-1918; Deutsches Wehrkundearchiv 2007, DW-34001-00