Jules Jaspar

belgischer Konsul und Kaufmann, Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. April 2010 um 07:53 Uhr durch 86.219.162.49 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Jules Jaspar (* 1878; † 1963) war ein belgischer Konsul und Direktor der Firma The Foreign Excellent Trench-Coat.

Leben

Jaspar entstammte einer alten belgischen Patrizierfamilien. Sein Bruder Henri Jaspar war in den 1930er Jahren Ministerpräsident Belgiens.

Jaspar war längere Zeit für das belgische Außenministerium tätig und vertrat sein Land als Konsul in Indochina und später in Skandinavien.

Durch die Beteiligungen seiner Familie an Im- und Exportfirmen und seine handelspolitischen Aktivitäten lernte er den Kaufmann und Kominternfunktionär Leon Großvogel kennen, der ihn dann im November 1938 zu der zusammen mit Leopold Trepper gegründeten Handelsfirma holte, wo Jaspar kaufmännischer Direktor wurde. Im Herbst 1941 wurde er auch zusammen mit Großvogel Leiter der Dependance in Marseille bei der ebenfalls von Trepper initiierten Handelsfirma Simex. Zur französischen Kollaborationsregierung in Vichy knüpfte Jaspar zahlreich Verbindungen, die er für seine eigenen Aktivitäten zugunsten der Résistance nutzte; aber auch, um Widerstandskämpfern und anderen von NS-Verfolgung bedrohten Personen zur Flucht zu verhelfen. Für diese organisierte er zusammen mit einem belgischen Senator Fluchtwege über Algerien und Portugal.

Am 30. November 1942 wurde er in Marseille zusammen mit seiner Frau Claire Legrand von einem Sonderkommando der Gestapo verhaftet. In einer „Nacht und Nebel“-Aktion wurde er ins KZ Mauthausen verschleppt.

Literatur