Roger Cicero [6. Juli 1970 in Berlin; vollständiger Name Roger Marcel Cicero Ciceu) ist ein deutscher Pop- und Jazzmusiker und Sohn des 1997 verstorbenen Jazzpianisten Eugen Cicero. Die Mutter Lili Ciceu war Tänzerin.
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Karriere
Bereits als elfjähriger Junge trat er im Vorprogramm von Helen Vita auf. Mit 16 hatte er mit dem RIAS-Tanzorchester unter Leitung von Horst Jankowski seinen ersten Fernsehauftritt. Im Alter von 18 wurde er am Hohner-Konservatorium in Trossingen aufgenommen und in den Fächern Klavier, Gitarre und Gesang ausgebildet. Von 1989 bis 1992 trat Roger Cicero mit dem Horst Jankowski-Trio, dem Eugen-Cicero-Trio (Gruppe seines Vaters) sowie mit dem Bundesjugendjazzorchester unter Leitung von Peter Herbolzheimer auf.
Von 1991 bis 1996 studierte er Jazzgesang an der Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten (Amsterdamer Hochschule der Künste) in Hilversum. In der Folgezeit wurde er Gastsänger bei den Gruppen Jazzkantine und Soulounge, mit denen er 2003 beim Montreux Jazz Festival teilnahm. 2003 gründete er das Roger-Cicero-Quartett. Inzwischen tritt er mit einer elfköpfigen Bigband auf. Stilistisch bedient er sich bei der Swingmusik der 1940er und 1950er Jahre und kombiniert sie mit deutschen Texten. 2006 war er am Album „Good Morning Midnight“ der Jazz-Pianistin Julia Hülsmann beteiligt und mit „Männersachen“ erschien im Mai 2006 sein erstes Soloalbum. Neben 13 Kompositionen, die überwiegend von seinen Produzenten Matthias Haß und Frank Ramond (beide als Schreiber und Produzenten auch verantwortlich für Annett Louisan) stammen, gibt es auch eine Fremdkomposition. „Schieß mich doch zum Mond“ ist die deutsche Version des Frank-Sinatra-Klassikers „Fly me to the Moon“. Die ausgekoppelte Single „Zieh die Schuh aus“, die auf ironische Weise den Geschlechterkampf behandelt, platzierte sich im Juli 2006 auf Rang 71 der deutschen Charts, das Album "Männersachen" im August des gleichen Jahres auf Platz 3. Bis Anfang 2009 verkaufte sich Männersachen über eine Million mal.[1]
Am 8. März 2007 gewann er bei der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2007 mit dem Song „Frauen regier’n die Welt“. Die Komposition stammte von Matthias Haß in der Zusammenarbeit mit dem Frank Ramond. (Text) [2] Damit durfte er Deutschland beim Eurovision Song Contest 2007 am 12. Mai in Helsinki vertreten. Bei der Entscheidung im Songcontest belegte er den 19. von 24 Plätzen mit insgesamt 49 Punkten. Vom Frauenmagazin Emma ist Cicero für den Grand-Prix-Titel mit dem Negativpreis „Pascha des Monats“ bedacht worden.[3][4] Diese Auszeichnung wurde 2009 im Lied „Spontis zeugen Banker“ verarbeitet.[5] Neben Juli, Shakira, Yusuf Islam und Silbermond trat Roger Cicero beim deutschen Live Earth-Konzert am 7. Juli 2007 in Hamburg auf.
2008 erhielt Roger Cicero seine erste Filmrolle. Im Film Hilde, der während der Berlinale 2009[6] uraufgeführt wurde, spielte er an der Seite von Heike Makatsch den Musiker Ricci Blum. Am 3. April 2009 erschien Roger Ciceros drittes Album Artgerecht; die Single daraus mit dem Titel „Nicht Artgerecht“ am 20. März 2009.[1] Im Dezember 2009 synchronisierte er den Charakter Prinz Naveen in der deutschen Fassung des Disney-Films Küss den Frosch.
Gesellschaftliches Engagement und Privates
Roger Cicero engagiert sich für die Kinderhilfsorganisation Save the Children, vor allem für die Projekte der Organisation in Rumänien, der Heimat seines Vaters Eugen Cicero. Zugunsten der Organisation versteigerte er im April 2008 sein Auto bei eBay. Cicero sieht sich als Kämpfer für das geistige Eigentum. Zusammen mit 200 anderen Künstlern hat er einen offenen Brief an die Bundeskanzlerin unterzeichnet, in dem sie aufgefordert wird, die Bekämpfung von Raubkopien zur Chefsache zu machen. Beim Konzert zu Ehren des Dalai Lama im August 2009 in Frankfurt gehörte er zu den teilnehmenden Künstlern. Nach eigenen Angaben fühlt sich Cicero mit dem Buddhismus sehr verbunden, weshalb er seinen Sohn nach einem buddhistischen Ritual taufen ließ.[7]
Roger Cicero lebt mit Freundin und Sohn Louis in Hamburg-Winterhude.
Diskografie
Chartplatzierungen (vorläufig) Erklärung der Daten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Alben | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Singles | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Alben
als Solokünstler
- 2005: There I Go (von After Hours und Roger Cicero)
- 2006: Männersachen (DE: 5-fach-Gold[9])
- 2007: Beziehungsweise (DE: 3-fach-Gold[9])
- 2009: Artgerecht (DE: Gold[9])
als Gastmusiker
- 2003: The Essence of a Live Event (von Soulounge)
- 2003: Jam It Up! (Nils Gessinger)
- 2004: Home (von Soulounge)
- 2005: Sunrise & Rainbow, Lied: Can You Feel It (Rivera Rotation)
- 2006: Good Morning Midnight (von Julia Hülsmann)
- 2006: Changing Colours, Lied: The Look Into Your Eyes (Matthias Vogt Trio)
- 2007: 88 Tasten um die Welt, Lied: Man müsste Klavier spielen können (Joja Wendt)
- 2008: Would You (Stefanie Schwarz)
- 2009: Geboren (A Tribute to Die Fantastischen Vier)
Singles
- 2006: So geil Berlin (Promo Single)
- 2006: Zieh die Schuh aus
- 2006: Ich atme ein
- 2006: Murphys Gesetz (Promo Single)
- 2007: Frauen regier’n die Welt
- 2007: Guess Who Rules the World (Online Single)
- 2007: Die Liste
- 2007: Bin heute Abend bei dir (Online Single)
- 2008: Wovon träumst du nachts? (Online Single)
- 2008: Alle Möbel verrückt live!
- 2009: Nicht artgerecht
- 2009: Seine Ruhe
- 2010: Tabu
DVDs
- 2007: Männersachen Live! (aufgezeichnet am 18. Februar 2007 in der Alten Oper Frankfurt)
- 2008: Beziehungsweise Live (aufgezeichnet am 13. Februar 2008 im Tempodrom Berlin)
Filmografie
- 2009: Hilde
- 2009: Küss den Frosch (deutsche Synchronfassung)
Auszeichnungen
- Platin-Schallplatte Deutschland
- Goldene Stimmgabel
- 2007: für „Jazz Solist“ [15]
- Sonstige Erfolge
- 2007: Gewinner der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2007
- 2007: Krawattenmann des Jahres 2007
- 2008: Fred-Jay-Preis
- 2008: Hörerlebnispreis HELIX
Quellenbelege
- ↑ a b Information von hr3-Hörfunk
- ↑ Frauen regier'n die Welt
- ↑ Emma: Pascha des Monats für Roger Cicero
- ↑ Netzeitung: Roger Cicero ist «Pascha des Monats»
- ↑ Südkurier:Roger Cicero spielt mit Klischees (Zugriff am 17. April 2009)
- ↑ «Hilde»-Weltpremiere stürmisch gefeiert
- ↑ Roger Cicero: Konzert für den Dalai Lama
- ↑ Chartquellen: Deutschland Österreich Schweiz
- ↑ a b c Gold- und Platindatenbank der deutschen Musikindustrie (Suche: "Roger Cicero")
- ↑ http://www.musikindustrie.de/gold_platin_datenbank/
- ↑ http://www.musikindustrie.de/gold_platin_datenbank/
- ↑ http://www.musikindustrie.de/gold_platin_datenbank/
- ↑ http://www.ifpi.at/?section=goldplatin
- ↑ http://www.echopop.de/der_echo/die_preistraeger?eid=30
- ↑ http://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Stimmgabel
Weblinks
- Offizielle Webseite (benötigt Adobe Flash)
- Offizieller Fanclub
- Offizielle MySpace-Seite
- Interview mit Roger Cicero bei Planet Interview
- Roger Cicero im Interview mit SWR1-Moderator Frank Laufenberg
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Texas Lightning | Deutschland beim Eurovision Song Contest 2007 | No Angels |
Personendaten | |
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NAME | Cicero, Roger |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pop- und Jazzsänger |
GEBURTSDATUM | 6. Juli 1970 |
GEBURTSORT | Berlin, Deutschland |