Johann Jacoby (*1805; † 1872) war ein preußischer Politiker und führender deutscher Radikaldemokrat.
Johann Jacoby wurde am 1. Mai 1805 in Königsberg als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er wurde praktischer Arzt und war seit 1833 ein Vorkämpfer der Judenemanzipation. 1841 forderte er als Radikaldemokrat eine Verfasung für Preußen und wurde deswegen zunächst wegen Hochverrats verurteilt, danach aber freigesprochen. 1848 war er zwar Mitglied des Frankfurter Vorparlaments, wurde aber nicht in die Deutsche Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche gewählt, weil er die Wahlkreisarbeit in Königsberg zu sehr vernachlässigte. Später wurde er Mitglied der preußischen Nationalversammlung. 1849 war er als nachgewählter Abgeordneter Mitglied des Stuttgarter Rumpfparlaments, weswegen er in Königsberg vor Gericht angeklagt, aber freigesprochen wurde. 1863 gehörte er im preußischen Abgeordnetenhaus der äußersten Linken der Fortschrittspartei an. Im preußischen Verfassungskonflikt, in dem die Parlamentsmehrheit eine Heeresvermehrung verweigerte, forderte er mit anderen zur Steuerverweigerung auf, weswegen er 1864 zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt wurde.