Das Prinzessin-Rupprecht-Heim ist ein im Stil des Jugendstils errichtetes Baudenkmal im namibischen Seebad Swakopmund und ein Nationales Denkmal in Namibia. Es wurde in den Jahren 1901 bis 1902 als Lazarett für die damalige Schutztruppen in DSWA errichtet, wurde aber mit Beginn des Ersten Weltkrieges umgebaut und erhielt infolgedessen seinen noch heutigen Namen zu Ehren von Marie Gabrielle, der Frau des Prinzen Rupprecht von Bayern.
Prinzessin-Rupprecht-Heim | ||
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Nationales Erbe in Namibia ![]() | ||
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Erbetyp | Baudenkmal | |
Lage | Anton Lubowski-Straße 15, Swakopmund-Central | |
Geographische Koordinaten: | 22° 40′ 55″ S, 14° 31′ 27″ O | |
Entstehung | 1901 [1] | |
Anerkennung durch den Rat für Nationales Erbe |
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Trägerschaft | privat | |
Website | www.prinzrupp.com.na |
Das Prinzessin-Rupprecht-Heim befindet sich in der Anton-Lubowski-Straße 15 (ehemals Lazarettstraße), Ecke Bismarckstraße und nur wenige Meter von der Arnold-Schad-Promenade und der Jetty, der Swakopmunder Landungsbrücke in den Atlantik. Gegenüber dem Gebäude befindet sich die Alte Kaserne.
Geschichte
Das Gebäude wurde 1901 auf Weisung von Theodor Leutweins, den damaligen Kommandeur der Kaiserlichen Schutztruppe, als Militärkrankenhaus errichtet. Das milde Küstenklima Swakopmunds galt schon damals als besonders heilwirkend. Im Jahresbericht für 1903 bis 1904 notierte ein damaliger Arzt des Lazaretts unter anderem von 480 behandelten Personen, darunter 137 Weiße und 343 Farbige[2].
Während des Hererokrieges 1904 bis 1908 übernahm das Militär die Verwaltung des Hauses. Durch die Türen des Lazaretts mussten in dieser Zeit viele Krankenbetten transportiert werden und die damaligen Krankenzimmer/heutigen Gästezimmer tragen heute noch Bezeichnungen bayrischer Städte wie Bamberger -, Erlanger -, Hofer - oder Rosenheimer Zimmer. 1904 wurde direkt neben das Lazarett die Kaserne gebaut.
Schon 1913, also vor dem Ersten Weltkrieg erwarb der Bayerische Landesverband des Frauenvereins für Deutsche in Übersee das „Alte Lazarett“, mit der Auflage, ein Erholungsheim an der Küste zu betreiben. In den Wirren des Ersten Weltkrieges wurde das Haus jedoch geplündert und völlig verwahrlost. In den Folgejahren wurde das „Heim“ für verschiedene Zwecke genutzt, die jeweils immer an den Bedürfnissen der Zeit ausgerichtet waren. Außer dem Erholungsheim gab es bis 1985 ein Entbindungsheim sowie ein Kinder- und Schülerheim.
Heute ist das Rupprecht-Heim, wie es oft genannt wird, Bestandteil einer Hotelanlage mit neueren Gebäuden und einer Gartenanlagen.
Literatur
- Historische Gebäude in Swakopmund, Malitela, Chris; Venter, Helen, Oasys-Verlag Namibia, Swakopmund 2000