Zoran Drvenkar (* 1967 in Krizevci, Kroatien) ist ein deutscher Schriftsteller mit Wahlheimat in Berlin.
Leben
Als Dreijähriger zog Drvenkar mit seinen Eltern nach Berlin. Er wuchs in Charlottenburg in einem multikulturell geprägten Umfeld auf. Seit er fünfzehn war, beschäftigte er sich neben Clique und Fußball mit Schreiben, entwickelte erst allmählich tragfähigere Schreibstrategien. Die Schule fand er langweilig, schmiss das Abitur. Er machte vorübergehend Jobs im Kindergarten oder Ökoladen, ein paar Monate als freier Mitarbeiter beim Berliner Tagesspiegel, wo er seinem späteren Berufskollegen und Förderer Paul Maar begegnete. Nach dem Fall der Mauer wollt er eine Zeitlang weg von Berlin, ging zuerst nach Bayern, lebte im Caravan, und danach nach Holland von 1991 bis 1994. Ab 1995 kehrte er zurück nach Berlin, lebte zeitweilig im ruhigeren Potsdam.
"Im Regen stehen" entstand 1993 und "Niemand so stark wie wir" 1996, zwei Bücher über seine Kindheit und Jugend, die einzigen autobiographisch gefärbten, keine Fortsetzungen und in umgekehrter Reihenfolge veröffentlicht.
Seit 1989 arbeitet er als freier Schriftsteller. Er schreibt Gegenwartsliteratur, vorwiegend Romane, Gedichte, Theaterstücke und Kurzgeschichten.
Als noch nicht etablierter Jungautor erarbeitete er sich mehrere Stipendien vom Berliner Senat, einige Werkverträge mit der Berliner Künstlerförderung und zweimal das Alfred-Döblin-Stipendium der Berliner Akademie der Künste.
Es macht dem Vielleser und Cineasten Spaß, die Genres zu variieren, vom Jugendbuch zu Thriller, Science-fiction oder Krimi, überhaupt gleichermaßen Literatur für Jugendliche und Erwachsene oder Kinder zu schreiben. Er selber lehnt seine "Schubladisierung" in Lesealter eher ab, sagt er schreibt für Leser, nicht für zu pädagogisierende Jugendliche. Gerade deswegen bescheinigte ihm die veröffentlichte Kritik häufig, "einen neuen Ton" gefunden zu haben, ein Neuerer oder "Junger Wilder" zu sein.
Werke (Auswahl)
Erwachsene
- "Yugoslavian Gigolo". Klett-Cotta 2005.
- "Du bist zu schnell", Klett-Cotta 2003. 288 S. ISBN 3-608-93623-8
Jugendbuch
- "was geht wenn du bleibst", 2005
- "Cengiz & Locke", Carlsen, Hamburg 2002 316 S. ISBN 3-551-58074-X
- "Sag mir, was du siehst". Thriller, Phantastische Literatur Carlsen 2002. 269 S. ISBN 3-551-58097-9
- "touch the flame". Carlsen, Hamburg 2001. 203 S. ISBN 3-551-58071-5
- "Im Regen stehen", 2000, 2002 3. Aufl. 221 S. ISBN 3-499-20993-4
- "Niemand so stark wie wir", 1999, 2004 3.Aufl. Rowohlt 346 S. ISBN 3-499-20936-5
- "Der Bruder", 1999, 2001 221 S. ISBN 3-499-20958-6
Kinderbuch
- "Eddie im Finale". Oetinger 2004. 64 S. ISBN 3-7891-0597-X
- "Du schon wieder", 2003 Bilderbuch ISBN 3-551-55240-1
- "Eddies Lügengeschichten" (Erzähler: Ilona Schulz) Hörcompany 2001 ISBN 3-935036-21-3
- "Der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtete", Carlsen, Hamburg 2001 ISBN 3-551-55220-7
- "Der Winter der Kinder oder Alissas Traum", 2000 ISBN 3-499-21188-2
Auszeichnungen
- Hans-im-Glück-Preis 2004 für "Cengiz & Locke"
- Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar 2004 für "Sag mir, was du siehst"
- Hansjörg-Martin-Preis 2003
- Jury der jungen Leser Sonderpreis 2003
- LUCHS 183 Mai 2002 für "Cengiz & Locke"
- La vache qui lit 2001
- Münchener Jugend-Dramatikerpreis für „Traumpaar“
- Science-Fiction-Preis der Berliner Festspiele für seine Erzählung „Die Alte Stadt“
- LUCHS 162 Juni 2000 für "Im Regen stehen"
- Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis 1999 für "Niemand so stark wie wir"
Weblinks
- Stream-Link Interview von der Buchmesse Leipzig 2005
- Autorenportrait Zoran Drvenkar der Literaturzeitschrift "Wortlaut" aus 1999
- Rezension: Zoran Drvenkars Psychothriller "Du bist zu schnell"
- [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/364287/ Maike Albath: Rezension "Yugoslavian Gigolo" DLF
07.04.2005]