David Deutsch (Physiker)

israelischer Physiker und Wissenschaftler auf dem Gebiet der Quantencomputer
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David Deutsch (* 1953 in Haifa) ist ein Wissenschaftler auf dem Gebiet der Quantencomputer.

Leben

Deutsch studierte Mathematik und Physik in Cambridge, Oxford und Austin und ist seit 2009 Inhaber eines Lehrstuhls an der Universität Oxford. Er erhielt den Dirac-Preis 1998 für seine Arbeiten zum Quantencomputer, u. a. darüber, wie diese Maschinen durch Quantenlogikgatter realisiert werden könnten.

Aus dem Doppelspaltexperiment der Quantenmechanik zieht Deutsch den Schluss, dass parallele Universen sehr konkret das Universum beeinflussen, z. B. die Intensitätsverteilung der Photonen im Doppelspaltexperiment, wo einzelne Teilchen ohne sichtbare Wechselwirkungspartner ein Interferenzmuster erzeugen. Die unsichtbaren Partner seien Teilchen anderer Universen, auch wenn diese Paralleluniversen ansonsten nur äußerst schwer zugänglich seien. Deutsch ist einer der bekanntesten Vertreter dieser sogenannten Viele-Welten-Interpretation der Quantenmechanik.

Seine Analyse von Zeitreisen und den damit verbundenen Paradoxa kommt zu dem Schluss, dass dabei zwangsläufig nicht nur in der Zeit, sondern auch in eines der parallelen Universen gereist würde, weil da zwei Versionen wären, nämlich die, die schon da war und die, die aus der Zeitmaschine steigt.

Sein Arbeitsstil ist eigenwillig, obwohl er ein eigenes Büro am mathematischen Institut hat, arbeitet er zuhause. In seinem Buch Die Physik der Welterkenntnis stellt er eine Hypothese über eine physikalische Definition von Leben auf.

Nach ihm ist der Deutsch-Jozsa-Algorithmus benannt.

Literatur

  • David Deutsch: Die Physik der Welterkenntnis dtv, München 2000, ISBN 3423330511 (zuerst bei Birkhäuser 1996) - dieses Buch propagiert ein erweitertes Bild der Wirklichkeit, die unter anderem die Existenz des Multiversums einschließt.
  • David Deutsch: Die Welt ist bizarr, in Der Spiegel Nr. 11 vom 14. März 2005