Deufringen

Ortsteil von Aidlingen, Baden-Württemberg, Deutschland
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. März 2010 um 01:03 Uhr durch 82.113.121.162 (Diskussion) (Kultur und Sport). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Deufringen ist ein Ortsteil von Aidlingen im Landkreis Böblingen. Der Ort liegt im Heckengäu zwischen Schwarzwald und Stuttgart. Von den großen Kreisstädten Böblingen, Sindelfingen und Calw ist Deufringen jeweils zwölf Kilometer entfernt. Weitere Städte von Bedeutung in unmittelbarer Umgebung sind Herrenberg (elf Kilometer entfernt) und Weil der Stadt (zehn Kilometer entfernt). Deufringen vereint somit eine landschaftlich reizvolle, ruhige Lage mit der schnellen Erreichbarkeit städtischer Zentren.

Topographie

Deufringen war ursprünglich ein im Tal gelegenes Dorf, in dem sich das Leben hauptsächlich rund um die Evangelische Kirche St. Veit und das Deufringer Schloss abspielte. Im Laufe der Geschichte, insbesondere im 20. Jahrhundert, wurden auch die teils recht steilen Hänge südlich und nördlich der Ortsmitte bebaut. So wurden vor allem die neueren Baugebiete im Norden Deufringens erst seit den 1980er Jahren besiedelt.

Die Topographie von Deufringen ist vielfältig und umfasst neben eher kargen, abwechslungsweise von Hecken und Sträuchern unterbrochenen landwirtschaftlichen Nutzflächen im Norden Richtung Lehenweiler, ein großes Waldgebiet im Süden Richtung Dachtel und Gechingen. Der „Nächste Wald“ liegt entlang des südlichen Talrandes nach Gechingen und wird im Süden von den Sportanlagen des FSV Deufringen sowie der Gemeindeverbindungsstraße nach Gechingen-Bergwald begrenzt.

Geschichte

 
Schloss Deufringen

Der Ort Deufringen wird erstmals am 17. Juli 1268 als „Tuveringen“ in einer Urkunde des Stifts Sindelfingen erwähnt. In dieser Urkunde weist Pfalzgraf Rudolf I. von Tübingen dem Martinsstift in Sindelfingen Einkünfte aus seinen Gütern in Deufringen zu. 1357 kam das Dorf von den Pfalzgrafen von Tübingen mit der Stadt Böblingen an Württemberg. Von 1402 bis 1699 erhielten die Herren von Gültlingen vom Haus Württemberg Deufringen als Lehen. An die Herren von Gültlingen erinnert das Schloss aus dem 16. Jahrhundert. 1850 hatte Deufringen 714 evangelische und einen katholischen Einwohner, die in 100 Haupt- und 71 Nebengebäuden lebten und arbeiteten.[1]

Bis spät ins 20. Jahrhundert hinein blieb Deufringen eine eigenständige Gemeinde. Erst nach langwierigen Verhandlungen und Unstimmigkeiten wurde der Ort mitsamt seinen 1195 Einwohnern am 1. Dezember 1971 in die Gemeinde Aidlingen eingemeindet. Bis heute wird die Aufgabe der Unabhängigkeit von vielen Deufringern kritisch betrachtet und eine erneute Selbstständigkeit keinesfalls als utopisch angesehen.

Bevölkerung

Deufringens Bevölkerung hat sich wie folgt entwickelt:

1763: 396 Personen
1799: 428 Personen
1803: 448 Personen
1821: 616 Personen
1849: 715 Personen
1855: 704 Personen
1884: 621 Personen
1901: 569 Personen
1971: 1195 Personen

Am 30. November 2005 waren 1843 Personen in Deufringen gemeldet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Deufringen verfügt über ein kleines Gewerbegebiet am Ortsausgang Richtung Aidlingen. Angesiedelt sind dort unter anderem ein Karosserie-Fachbetrieb, ein Sanitär-Handwerksbetrieb und ein Bauunternehmen. Zudem gibt es im eigentlichen Ort noch zahlreiche kleinere Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe. Hierzu zählen auch die traditionsreiche Metzgerei Stürner und die Bäckerei Jauss (mit Postagentur). Auch eine ärztliche Grundversorgung ist in Deufringen durch einen Allgemeinarzt gegeben.

Verkehr

Verkehrsmäßig ist Deufringen über die K 1022 nach Dachtel und Deckenpfronn, die K 1067 nach Gärtringen sowie die Kreisstraße von Dagersheim über Aidlingen Richtung Gechingen erschlossen. Die nächste Autobahn-Anschlussstelle der A 81 (und zugleich S-Bahn Station) Gärtringen liegt ca. sechs Kilometer entfernt. Durch die Buslinie 763 (Sindelfingen/Böblingen – Aidlingen – Deufringen – Gechingen – Calw) ist der Ort zudem auch an den ÖPNV angeschlossen. Er liegt innerhalb des Verkehrsverbunds Stuttgart.

Bildungseinrichtungen

Mit der Schallenbergschule verfügt Deufringen über eine erst vor einigen Jahren erweiterte Grundschule (mit Turnhalle und Lehrschwimmbecken).

Kultur und Sport

In Deufringen gibt es drei Sportvereine, nämlich den FSV Deufringen 1947 e. V. (www.fsv-deufringen.de), welcher unter anderem über eine Fußball-, Tennis-, Volleyball-, Tischtennis- und Gymnastikabteilung verfügt; die Sportfreunde Atlantik Deufringen e. V. sowie den Sportfischerverein Deufringen e. V. Des Weiteren finden sich in Deufringen der ConTakt Chor Deufringen sowie zahlreiche (evangelische und katholische) kirchliche Gruppen (z.B. KjG bzw. Ev. Jugend), der Fastnachts-Verein Deufringer Berghexen sowie die Wanderfreunde Deufringen e. V.

Quellen

  1. Beschreibung des Oberamts Böblingen – Tabelle I.

Koordinaten: 48° 41′ N, 8° 52′ O