Der Salpeterkrieg (auch Pazifischer Krieg, spanisch Guerra del Pacifico) wurde um die Region Atacama im heutigen Norden Chiles in den Jahren 1879 bis 1884 geführt.
Im 19. Jahrhundert war die Zugehörigkeit der Grenzregion zwischen Chile, Peru und Bolivien strittig und das Interesse aufgrund des Nitratvorkommens, aus dem Dünger gewonnen wurde, sehr groß.
Chilenische Unternehmen begannen als erste, das Nitrat abzubauen, was für Peru und Bolivien 1873 Grund für eine geheime Allianz war, mit dem Ziel sich die chilenischen Firmen anzueignen. Ergebnis war, dass Bolivien 1874 die Kontrolle über das Gebiet vertraglich gesichert erhielt, mit der Bedingung, von den chilenischen Firmen 25 Jahre lang keine Steuern verlangen zu dürfen.
Jedoch verlangte 1878 der bolivische Präsident Hilarión Daza von den Firmen Steuern und gab Chile damit einen Grund, Truppen zu entsenden. Die chilenischen Einheiten besetzten daraufhin die bolivische Hafenstadt Antofagasta, in der nur 5% der Bevölkerung bolivianisch war, und Chile erklärte den paktierenden Nachbarn Bolivien und Peru am 5. April 1879 den Krieg.
Die Truppen Chiles erwiesen sich auf See und Land als überlegen. Die Seeschlacht bei Iquique am 21. Mai 1879 war der erste wichtige Sieg für die chilenische Flotte unter Arturo Prat, der den Heldentod starb, aber es ermöglichte eines der stärksten Schiffe Perus, die "Independencia", zu zerstören. Noch im selben Jahr errang die Flotte bei Kap Angamos einen entscheidenden Sieg, bei dem das Panzerschiff "Huascar" eingenommen wurde, und die Landtruppen stießen 1880 nach Arica und Tacna vor. Daraufhin verzog sich Bolivien auf das Hochland.
Peru, damals ohne eine Grenze zu Chile, setzte den Kampf fort, allerdings eroberte Chile 1881 die Hauptstadt Lima und drängte die Verteidiger ins Bergland, wo sie zwei Jahre später aufgaben.
Am 20. Oktober 1883 unterzeichneten Chile und Peru der Vertrag von Ancon. Darin erhielt Chile die peruanische Provinz Tarapaca und dehnte sein Territorium bis nach Arica aus, das bis heute die chilenische Grenzstadt zu Peru bildet.
Am 4. April 1884 kam zwischen Chile und Bolivien der Vertrag von Valparaíso zustande. Darin erhielt Chile die bolivische Küstenregion um Antofagasta, was Bolivien den Zugang zum Pazifik kostete und natürlich die Provinz. Bolivien wurde dadurch zu einem Binnenland. Hafenstädte wie Antofagasta (ehemals bolivianisch) und Iquique und Arica (peruanisch) kamen zu Chile. Erst 1904 wurde der endgültige Friedens- und Grenzvertrag mit Bolivien unterzeichnet.
Von den insgesamt 14.000 Toten waren 3.000 Chilenen, 10.000 Peruaner und 1.000 Bolivianer.
Durch diesem Krieg besaß Chile nun die reichen Salpeter-Vorkommen, die hauptsächlich von britischen und deutschen Unternehmen abgebaut wurden. So kam der Norden Chiles in der Folgezeit zu beträchtlichem Reichtum. Mit der Entwicklung neuer Verfahren zur Salpetergewinnung und der Entdeckung synthetischen Düngers zu Beginn des 20. Jahrhunderts verlor der Salpeterabbau seine Bedeutung. Chile allerdings fand Ersatz, denn die Atacama-Wüste ist auch sehr reich an Kupfervorkommen. Chile ist heute nach den USA der weltweit wichtigste Kupferlieferant.
Siehe auch: Geschichte Chiles