Buddhismus

philosophische Lehrtradition und Religion
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. März 2004 um 16:59 Uhr durch Mondfinger (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Buddhismus ist eine Religion und Philosophie und Lehre der Psychologie, welche auf den Lehren von Siddhartha Gautama beruht. Siddhârtha Gautama war ein indischer geistiger Lehrmeister, der ungefähr 563 v. Chr. - 483 v. Chr. lebte. Er wurde später Buddha (Erleuchteter, Erwachter) genannt.

Die von ihm dargelegte Lehre faßte er wie ein Arzt, als den er sich auch bezeichnete, in den "vier edlen Wahrheiten" zusammen, bestehend aus: Der Erkenntnis des Leidens - nämlich Alter, Krankheit und Tod bzw. der Vergänglichkeit. Der Erkenntnis der Leidensursache - nämlich Gier , Hass und Verblendung. Der Erkenntnis der Leidensauflösung - nämlich "eben dieses Durstes vollkommen restlose Auflösung, ihn abstoßen, austreiben, fällen, vertilgen." Der Erkenntnis des Weges, welcher zur Leidensauflösung führt - dieser heilige achtfältige Weg ist es, nämlich: rechte Erkenntnis, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechte Tat, rechter Lebenserwerb, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Sammlung. -

Buddha war weder ein Gott noch der Überbringer einer göttlichen Wahrheit, sondern stellte klar, dass er die Lehre d.h. den Dhamma (auch: Dharma =Sanskrit) nicht aufgrund göttlicher Offenbarung erhielt, sondern dass er vielmehr ein Verständnis der Natur des eigenen Geistes erlangte, welches durch jedermann für sich selbst wieder entdeckt werden könnte, wenn er den dem von ihm gelehrten achtfachen Pfad folge. Auch warnte er nur vor blinden Autoritätsgläubigkeit und hob dadurch die Selbstverantwortung (Autonomie) des Menschen hervor.

Zu den buddhistischen Überzeugungen gehört u.a. die Reinkarnation und das Gesetz des Karma. Buddha selbst hat jedoch keine metaphysischen Aussagen, z.B. über das was nach dem Tode passiert, gemacht.

Laut den Statistiken von adherents.com leben weltweit ungefähr 230 bis 500 Millionen Buddhisten, die genaueste Zahl dürfte ungefähr bei 450 Millionen liegen. Die Länder mit der stärksten Verbreitung des Buddhismus sind Thailand, Kambodscha, Myanmar, Tibet und Japan, während er in seinem Ursprungsland Indien praktisch verschwunden ist.

Entwicklung der Buddhistischen Hauptrichtungen:
  ca. 500 v. Chr.
  Hinayana   (heute nur noch in der Form des Theravada existent)                                                                  
  historischer Buddha      
        |  |
        |  |
        \  /
         \/   
  ca. 200 n. Chr.
  Mahayana                                                
  Dreikörperlehre, Bodhisattva                    
        |  |
        |  |
        \  /
         \/   
  ca. 500
  Vajrayana 
  Tantra
        |  |        
        |  |                     Bön
        \  /                     Tibetische Naturreligion
         \/     
                                    /    /
  ca. 800                    ______/    /
  Lamaismus                 /          /       
  Tibetischer Buddhismus    \_________/

Es existieren zwei Hauptrichtungen des Buddhismus: Hinayana ("Kleines Fahrzeug") [heute nur noch in der Form des Theravada = "Lehre der Ältesten" existent] und Mahayana (= "Großes Fahrzeug"). Der Theravâda ist am weitesten verbreitet in Sri Lanka, Burma, Thailand und Indochina;außerdem ist diese Form des Buddhismus die im Westen am besten bekannte. Das Mahâyâna ist vor allem in Nord- und Ostasien (China, Korea, Japan, Taiwan, Vietnam) beheimatet.

Das Tantrayana oder Vajrayana wird manchmal als dritte Hauptrichtung des Buddhismus aufgeführt, das trotz bestehenden Eigenheiten aber dem Mahâyâna zuzuordnen ist.

Der Theravâda-Buddhismus hat einen in der Pali-Sprache verfassten Kanon seiner grundlegenden Schriften, der Tipitaka genannt wird (im Westen eher bekannt durch die Sanskrit Bezeichnung Tripitaka). Der Name bedeutet "Dreikorb", aufgrund seiner Aufteilung:

1. Das Vinayapitaka enthält Regeln für die Gemeinschaft (Sangha) der buddhistischen Mönche und Nonnen.
2. Das Suttapitaka enthält die Lehrreden (Sutren) des Buddha.
3. Das Abhidhammapitaka enthält eine philosophische Systematisierung der Lehren Buddhas.

Der Mahâyanâ-Buddhismus verwendet außerdem viele ursprünglich in Sanskrit abgefasste Mahâyanâ-Sutren, die hier als überlegene Lehren gelten. Ein Teil davon ist nur noch in Chinesischer Übersetzung erhalten.

Die Grundlage der Lehren Buddhas sind seine "Vier Edlen Wahrheiten" und "Der Edle Achtfache Pfad".

Die "Vier Edlen Wahrheiten" des Buddha

1. Alles Leben beinhaltet Leiden (dukkha) [= leidhaft, unzulänglich, nicht zufriedenstellend]. Leid ist eine zentrale Erfahrung menschlicher Existenz.
2. Dieses Leiden hat seine Ursache in Gier, Hass (=Formen des Anhaftens) und Verblendung (=Nichteinsicht in die wahre Natur der Dinge)
3. Es gibt einen Weg zur Befreiung vom Leiden.
4. Der Weg aus dem Leiden ist das Befolgen des Achtfachen Pfades.

Der Edle Achtfache Pfad

Buddha
koreanische Buddhastatue

1. richtige Einsicht
2. rechte Ansicht
3. rechte Rede
4. rechtes Handeln
5. rechter Lebenserwerb
6. rechte Anstrengung oder Bemühung
7. rechte Achtsamkeit
8. rechte Konzentration

Die Seiten

gehören alle zu einer umstrittenen Karma Kagyü Vereinigung. Siehe auch zum Buddhismus: Amitabha-Buddhismus/Amidismus (Schulen des "Reinen Landes"), Ashoka, Bhimrao Ramji Ambedkar, Buddhismus - Kleines Lexikon, Buddhismus - Eckdaten der Geschichte, Buddhismus - Schulen und Systeme, Buddhismus im Westen, Bodhisattva, Dalai Lama und Tenzin Gyatso, David Hume, Indien, Nagarjuna und Madhyamika, Nichiren und Soka Gakkai, Nirvana, Reinkarnation, Samsara, Shingon, Shunyata, Tendai, Tibet, Vijñanavada, Zen, Vier neue buddhistische Schulen Siehe auch zu Religionen: Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus, Konfuzianismus, Taoismus, Shinto